Sie lebt schon längst nicht mehr in Berlin, doch für die Menschen dort ist Franziska van Almsick immer noch unvergessen. Zehn Olympia-Medaillen, zwei Weltmeistertitel, 22 Mal Gold bei Europameisterschaften, dazu die Wahl zur Welt-Sportlerin des Jahres 1993 – „Franzis“ Erfolge sprechen für sich. Die 42-Jährige ist eine der bekanntesten deutschen Sportler*innen und für die Sportfans in ihrer Heimat jetzt auch ganz offiziell DIE BESTE DER BESTEN.
Unter diesem Motto wurde in diesem Jahr die Berliner Sportlerwahl durchgeführt, bei der im Corona-Jahr erstmals die größten Sportidole der Stadt ermittelt wurden, die seit 1979 mit überragenden Leistungen triumphiert haben. Neben den Berliner*innen, die online abstimmen konnten, wählte eine Expert*innenjury bestehend aus den Sportchef*innen der Medienpartner sowie Vertreter*innen der Stadt, des Landessportbunds Berlin und des Olympiastützpunkts Berlin die Sieger*innen. Die Ergebnisse aus Publikumswahl und Expert*innenjury flossen zu jeweils 50 Prozent ins Endergebnis ein.
Britta Steffen und Patrick Hausding ebenfalls weit vorne
Franziska van Almsick gewann die Wahl bei den Sportlerinnen vor Eisschnelllauf-Ass Claudia Pechstein, mit der zweifachen Olympiasiegerin Britta Steffen landete eine weitere Schwimmerin auf Platz vier. „Vielen, vielen Dank. Das ist eine große Auszeichnung für mich. Berlin ist meine große Liebe – und das wird sich nie ändern. Ich trage Berlin in meinem Herzen – und umso stolzer bin ich, dass ich jetzt diesen Berliner Bären hier in Heidelberg in Empfang nehmen durfte. Weil ich weiß, dass mich die Berlinerinnen und Berliner nicht vergessen haben“, sagte van Almsick. Ganz besonders ist ihr die Schwimm-EM 2002 in Erinnerung geblieben. „Ich habe alles gewonnen, was ich gewinnen konnte. Ich habe meinen eigenen Weltrekord eingestellt, konnte allen noch einmal beweisen, dass ich es wirklich drauf habe. Daran habe ich in den vielen schweren Jahren zuvor immer geglaubt. Und es war gut, dass ich nie aufgegeben habe. Zuhause in Berlin, in meinem eigenen Schwimmbad, vor meinen Großeltern, meinen Freunden, meiner Familie diese Triumphe zu feiern, war das absolute Highlight meiner Karriere und ist durch nichts zu übertreffen.“
Bei den Sportlern erreichte Wasserspringer Patrick Hausding Platz drei hinter Diskus-Olympiasieger Robert Harting und Ex-Eishockeyprofi Sven Felski von den Eisbären. Hausding hatte in der Vergangenheit gleich drei Mal – 2010, 2017 und 2019 – den Titel als Berlins Sportler des Jahres abgeräumt.
Sein langjähriger Coach Jan Kretzschmar, der Ende 2017 in Rente gegangen war, sowie Hagen Stamm als Präsident der Wasserfreunde Spandau 04 Bundestrainer der deutschen Wasserballer landeten in der Kategorie „Trainer/Manager“ ebenfalls unter den besten Zehn – es siegte Kaweh Niroomand vom Volleyballklub Berlin Recycling Volleys. Bei den Mannschaften erreichten die Wasserfreunde Spandau als 37-facher deutscher Meister, 31-facher Pokalsieger und dreimaliger Europapokalsieger ebenfalls eine Top-Ten-Platzierung. Ganz vorn landeten die Basketballer von ALBA Berlin.