Es sind bislang wahrlich hervorragende Weltmeisterschaften für Lucas Matzerath (SG Frankfurt). Erst am Sonntagabend hatte er über die 100m Brust als Sechster für das beste DSV-Ergebnis bei einer WM seit 1986 gesorgt und danach eigentlich nur noch einen Wunsch offen: In den kommenden Tagen wollte er so gerne noch einen deutschen Rekord aufstellen, der ihm bislang noch fehlt.
Im Halbfinale über die 50m Brust gelang ihm das in 26,99 Sekunden noch nicht ganz - die nationale Bestmarke von Hendrik Feldwehr steht bei 26,83. Allerdings stellte Matzerath damit eine weitere neue persönliche Bestleistung auf und tastet sich so immer weiter heran. Die noch bessere Nachricht lautet zudem: Morgen bekommt der 22-Jährige noch eine weitere Chance, den Rekord zu attackieren. Denn als Gesamtvierter beider Halbfinals löste er am Montagabend das Finalticket und steht damit als erster Deutscher seit Feldwehr 2011 wieder in einem WM-Finale. Der deutsche Rekordhalter wurde bei den Weltmeisterschaften in Shanghai (CHN) damals Vierter, ein ähnlich gutes Ergebnis ist in Budapest (HUN) nun auch Matzerath zuzutrauen.
“Nächster Start, nächste Bestzeit. Ich taste mich da langsam vor”, freute sich der Frankfurter. “Das WM-Finale ist ein absoluter Hammer. Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Ich denke auch, viele hatten mich gar nicht so auf dem Schirm, dass ich es ins Finale schaffe. Von daher glaube ich, dass ich ganz gut zeige, dass man da mit mir rechnen muss.” Sein Dank galt dabei auch seinem Coach Mark Jayasundara: “Es ist eine meiner Stärken, dass ich nach jedem Rennen mit meinem Trainer Rücksprache halte und dann auch nach jedem Rennen drüber gehe und auch kleine Punkte bespreche, die wir dann noch optimieren können. Es gibt da immer noch Möglichkeiten zur Verbesserung.”
In seinem Halbfinallauf hatte Matzerath zunächst als Dritter angeschlagen, nachdem der Brasilianer Joao Gomes Junior nachträglich noch disqualifiziert wurde, rückte er jedoch noch um einen Platz nach vorne. Sieger des Laufes und auch insgesamt der Schnellste im Halbfinale war der Italiener Nicolo Martinenghi in 26,56 Sekunden. Vor Matzerath lagen aus dem anderen Lauf außerdem noch die beiden Amerikaner Michael Andrew (26,73) und Nic Fink (26,74). “Es hat Spaß gemacht, neben dem Italiener zu schwimmen, Martinenghi ist ja gestern auch über die 100 Meter Weltmeister geworden. Es ist immer eine extra Motivation, wenn man sieht, dass man da ein bisschen dran bleiben kann. Das zieht einen dann schon ein Stück”, erzählte Matzerath. Ins morgige Finale geht er nun durchaus selbstbewusst: “Es wird spannend morgen, auf 50 Metern sind alle Karten immer offen. Hat einer einen schlechten Start oder der Anschlag passt nicht, dann kann alles drin sein. Ich werde morgen ausgeruht sein und dann schauen wir mal, was geht.”
Nach den Weltmeisterschaften wird Matzerath am Sonntag auch bei den Deutschen Meisterschaften im Rahmen von “DIE FINALS - BERLIN 2022” an den Start gehen und schwimmt dort ebenfalls die 50m im Einzel sowie die 100m in der 4x100-Meter-Lagen-Mixedstaffel.
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