Der Vorlauf über 200m Freistil wurde für Lukas Märtens (SC Magdeburg) ein relativ einsames Rennen. Mehrere Schwimmer seines Laufs hatten noch kurzfristig zurückgezogen, so dass neben dem Magdeburger zu beiden Seiten gleich drei Bahnen frei blieben. “Wenn drei Bahnen neben mir frei sind, ist das schon ein bisschen ungewohnt. Ich musste ganz schön weit schauen, bis ich dann was gesehen habe”, erzählte er. Auch sportlich war der 20-Jährige in seinem Rennen allein auf weiter Flur, das er in 1:47,24 Minuten souverän gewinnen konnte. Insgesamt war es die fünftbeste Zeit des Feldes, am schnellsten war am Vormittag der Ungar Kristof Milak (1:46,26).
Am Vorabend war Märtens bereits über 800m Freistil angetreten und hatte dort die Silbermedaille gewonnen. “Ich habe gestern versucht, so gut es ging wieder runterzukommen. Von der Stimmung war es natürlich super, aber ich musste natürlich trotzdem ein bisschen Schlaf bekommen. Das hat ganz gut geklappt und jetzt werde ich mal sehen, was heute noch so im Tank ist”, sagte er. Ins Halbfinale wird er von Poul Zellmann (Waspo 98 Hannover) begleitet, der als Zweiter des gleichen Vorlaufs mit 1:48,18 insgesamt Platz zwölf erreichte. “Von der Staffel war ich ein bisschen enttäuscht, umso schöner ist es, dass ich jetzt noch ein zweites Mal schwimmen kann. Und jetzt geht es darum, es anders zu machen als in der Staffel, nämlich nachmittags schneller zu schwimmen als vormittags. Es tut gut, nochmal schwimmen zu dürfen”, freute er sich über den Einzug in die nächste Runde.
Drei weitere Aktive des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) erreichten am Sonntagmorgen das Halbfinale. Angelina Köhler (Hannover 96) erzielte über 100m Schmetterling in 58,47 Sekunden die sechstschnellste Zeit. “Ich bin sehr zufrieden. Es war noch nicht all out, ich habe mich gut ziehen lassen von der Schwedin neben mir (Louise Hansson, mit 57,46 die Schnellste der Vorläufe, Anm. d. Red.). Mal schauen, was heute Nachmittag noch geht, abends geht es immer schneller”, so die Deutsche Meisterin.
Ole Braunschweig (SG Neukölln) löste mit 24,81 Sekunden als Vierter über 50m Rücken ebenfalls souverän das Ticket für die nächste Runde. “Passt erstmal”, meinte der deutsche Rekordhalter, der bei den Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) auf dieser Strecke in diesem Jahr bereits Siebter geworden war. Und wenn es nach ihm geht, darf es in Rom gerne noch ein wenig weiter nach vorne gehen: “Mein geheimes Ziel ist schon eine Medaille”, verriet Braunschweig, “aber ich versuche mich nicht unter Druck zu setzen, sondern einfach Spaß zu haben und das klappt auch in den letzten Tagen schon ganz gut.”
Schließlich machte auch noch Bente Fischer (Sport-Union Neckarsulm) als Neunte über 200m Brust in 2:27,89 Minuten den Halbfinaleinzug perfekt. Das Finale scheint auch für sie möglich. “Platz neun, da möchte ich jetzt eigentlich Platz acht erreichen und ich denke, heute Abend wird es nochmal schneller. Ich hatte extrem schwere Schienbeine, das geht bis heute Abend aber sicher wieder weg”, sagte sie.
Ausgeschieden ist dagegen die 4x100m-Freistilstaffel der Männer mit Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen), Timo Sorgius (SSG Leipzig), Sebastian Pierre-Louis (SG Frankfurt), Björn Kammann (AMTV-FTV Hamburg) - ihre Zeit 3:17,87 Minuten reichte nur für Rang zehn. Auch über 1500m Freistil findet das Finale ohne deutsche Beteiligung statt. Celine Rieder (Sport-Union Neckarsulm) in 16:48,97 Minuten, Fabienne Wenske (SV Nikar Heidelberg) in 16:50,26 und Lara Seifert (SC Magdeburg) in 16:53,51 belegten im Vorlauf die Plätze 14 bis 16.
