Zuerst wurden die Freiwasserrennen in Lido di Ostia (ITA) am Tyrrhenischen Meer aufgrund der Bedingungen um zwei Tage verschoben, heute morgen um 10:00 Uhr gingen dann die 5km-Starter*innen ins Rennen. Das anschließend ab 13:00 Uhr gestartete 25km-Marathonrennen musste aufgrund immer stärker werdenden Seegangs nach zehn von 15 Runden jedoch ohne Wertung abgebrochen werden.
Einige Aktive hatten zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben, andere wurden mit Booten und Jetskis zurück an Land gebracht oder kämpften sich nach und nach unter Applaus der Zuschauer*innen und Teams zurück an den Strand. Nichts hielt den Wellen stand, der Zieleinlauf und die Bojen waren nicht mehr zu erkennen und das Ponton mit den Anschlagtafeln auf dem offenen Meer machte den Eindruck, jede Sekunde auseinanderzubrechen. An weitere fünf Runden unter diesen Bedingungen war nicht zu denken.
Der deutsche Starter Andreas Waschburger (SSG Saar Max Ritter) empfing seinen ebenfalls erschöpften Teamkollegen Ben Langner (SC Magdeburg) nachdem er sich aus den Wellen an den Strand geschleppt hatte, doch zuerst herrschte Chaos über den endgültigen Rennausgang. “Am Ende war es sehr windig, man hat die Bojen gar nicht mehr gesehen, einmal habe ich mich verschwommen”, so Waschburger. “Jetzt ist Rennabbruch, aber niemand weiß genau, was passiert ist”, ergänzte Langner. Als letzte Schwimmerin insgesamt schaffte es dann auch Elea Linka (SG Stormarn Barsbüttel) gegen 17:38 Uhr aus dem Wasser, als der Sprecher verlauten ließ, dass alle Aktiven aus allen Nationen nun sicher wären.
Gemäß der Regularien müssen bei einem Rennabbruch mindestens 15 Kilometer der Strecke bereits geschwommen sein, um trotzdem eine Wertung vornehmen zu können. Das war zwar der Fall, allerdings war wohl versäumt worden, das vorzeitige Ende des Rennens ausreichend und an alle rechtzeitig zu kommunizieren. Ein fairer Ausgang war somit nicht möglich. “Wenn sich die Aktiven ein Jahr auf so eine Meisterschaft vorbereiten und dann kein Ergebnis ermöglicht wird, dann ist das mehr als ärgerlich und braucht auch eine Entschuldigung seitens der LEN”, sagte Bundestrainer Constantin Depmeyer. “Für unseren Sport ist so ein Tag leider als Rückschritt anzusehen.” Die offizielle Pressemitteilung der LEN enthielt dann tatsächlich eine Entschuldigung an alle Aktiven.