Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) hat 19 Aktive für das Beckenschwimmen bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN/14. – 30. Juli) nominiert, dazu gehören mit Anna Elendt (SG Frankfurt), Lukas Märtens und Florian Wellbrock (beide SC Magdeburg) auch alle drei deutschen Medaillengewinner*innen der Titelkämpfe 2022 in Budapest (HUN). Obwohl für die WM bereits vorab gesetzt, hatten die beiden genannten Männer zum Ende der nationalen Qualifikationsphase am vergangenen Wochenende in Berlin sogar mit Weltjahresbestzeiten glänzen können. „Ich bin enorm zufrieden mit meiner bisherigen Performance in diesem Jahr, und wir haben jetzt auch ein richtig gutes Team zusammen“, sagte Wellbrock. Vor einem Jahr hatte der 25-Jährige in Becken und Freiwasser insgesamt fünf WM-Medaillen gewinnen können, das war bis dahin als einzigem Deutschen nur Michael Groß gelungen.
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„Im bisherigen Saisonverlauf wurde eine gute Arbeit von den Nominierten mit ihren Trainer*innen geleistet, ansonsten wären die erbrachten Leistungen nicht möglich gewesen“, sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn nach insgesamt drei deutschen Rekorden in der WM-Qualifikationsphase durch Wellbrock (1500m Freistil), Angelina Köhler (100m Schmetterling) und Ole Braunschweig (50m Rücken/beide SG Neukölln Berlin). „Es gilt nun, die WM in Japan ebenso akribisch vorzubereiten, um neben Topplatzierungen in den Einzelrennen auch die Staffeln gut zu platzieren.“ Der DSV will dem zuständigen Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zudem vorschlagen, wie schon vor den Olympischen Spielen in Tokio (JPN) 2021 alle Aktiven mit einer Top-vier-Platzierung in den WM-Einzelfinals 2023 für Paris 2024 im Sinne einer optimalen Saisongestaltung dann bereits fest zu setzen.
Gegenüber 2022 (zehn Aktive) wird das DSV-Team in Japan nun fast doppelt so groß sein. Erfreulicher Grund dafür ist, dass sich DSV-Staffeln diesmal in sechs der sieben olympischen Disziplinen qualifizieren konnten, im Vorjahr waren in Ungarn nur zwei an den Start gegangen. „Unsere Zielstellung für Fukuoka lautet ganz klar, schon hier die bestmöglichen Staffelzeiten abzuliefern, die uns Olympiatickets sichern können“, betonte DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann. Die Vergabe der pro Disziplin jeweils 16 Staffelplätze für Paris erfolgt nämlich so: Die Medaillengewinner*innen der WM 2023 werden gesetzt; die weiteren 13 Plätze gehen an die Teams mit den schnellsten bei der WM 2023 oder der WM 2024 in Doha (QAT/02. – 18. Februar) erzielten Zeiten. Die WM am Persischen Golf findet aufgrund pandemiebedingter Terminverschiebungen im internationalen Wettkampfkalender allerdings zu einem trainingsmethodisch eher ungünstigen Termin statt, daher richtet man im DSV den Fokus erst einmal voll auf Fukuoka.
Bei der Nominierung berücksichtigt wurden neben den gesetzten WM-Finalist*innen des Vorjahres ausschließlich Aktive, die im vierwöchigen Qualifikationszeitraum bis 23. April die Vorgaben aus den Nominierungsrichtlinien erfüllten. Ein Zeichen für die gewachsenen Ansprüche im DSV.
Das WM-Team für Fukuoka
Frauen: Anna Elendt (SG Frankfurt), Isabel Gose (SC Magdeburg), Angelina Köhler, Lisa-Marie Finger, Leonie Kullmann, Nele Schulze (alle SG Neukölln Berlin), Nina Holt (SG Mönchengladbach), Laura Riedemann (SV Halle)
Männer: Luca Nik Armbruster, Ole Braunschweig (beide SG Neukölln Berlin), Eric Friese (Potsdamer SV), Oliver Klemet, Lucas Matzerath (beide SG Frankfurt), Lukas Märtens, Florian Wellbrock (beide SC Magdeburg), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg), Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg), Timo Sorgius (SSG Leipzig), Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen)