Bei den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) begannen am Sonntagvormittag die Wettbewerbe im Beckenschwimmen, die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) setzten dabei gleich mehrere Ausrufezeichen. Allen voran Angelina Köhler. Die 23-Jährige von der SG Neukölln schwamm in 56,41 Sekunden neuen deutschen Rekord über 100m Schmetterling und war damit mit über einer Sekunde Vorsprung auch die Vorlaufschnellste. Die bisherige nationale Bestmarke von 57,05 hatte Köhler im vergangenen Sommer in Fukuoka (JPN) aufgestellt, wo sie WM-Fünfte geworden war.
“Das war crazy. Ich wusste schon, dass es schnell gehen kann, aber heute war echt super. Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht, vor allem Morgens. Aber meine Vorbereitung hat gepasst, meine Routinen sitzen perfekt, von daher wusste ich, dass es schnell gehen kann”, sagte Köhler. Wichtig sei es jetzt, die Leistungen im Halbfinale am Abend und im Finale am Montag möglichst zu wiederholen. Über eine mögliche Medaille nachdenken, sei aber noch zu früh: “Das war jetzt über eine halbe Sekunde schneller als meine Bestzeit, das sind schon Welten in dem Bereich. Wie viel ich da noch draufpacken kann, weiß ich nicht, ich will die Zeit erstmal bestätigen und dann einfach mal schauen, was so geht”, sagte Köhler, die im Dezember bei der Kurzbahn-EM in Rumänien bereits ihren ersten internationalen Titel gewonnen hatte.
In starker Form präsentierte sich auch Lukas Märtens. Der 22-Jährige vom SC Magdeburg kraulte über 400m Freistil in 3:44,77 Minuten die zweitbeste Vorlaufzeit, nur der Australier Elijah Winnington (3:44,37) war ein paar Zehntel schneller. Dass er in dieser Saison häufig Erkältungsprobleme samt Trainingsausfall hatte, war dem WM-Dritten des Vorjahres dabei nicht zu sehen. “Ich bin sehr zufrieden. Vor allem, wenn man bedenkt, wie die ganze Saison bei mir angefangen hat. Eine 3:44 im Vorlauf bei einer Weltmeisterschaft im Februar, da kann man nicht meckern. Was heute Nachmittag noch geht, wird man dann sehen.” Die Finals finden ab 17:00 Uhr MEZ statt und sind im Livestream auf Eurovisionsport zu sehen.
>> Zum Livestream
Eine gute Ausgangsposition hat dann Isabel Gose, die über 400m Freistil in 4:05,48 Minuten Drittschnellste hinter Li Bingjie (CHN/4:04,65) und Erika Fairweather (NZL/4:04,70) war. “Ich kann heute Abend nur mich selbst beeinflussen, keine Ahnung, was die anderen jetzt schon so drauf haben. Vielleicht kann ich mir ja das erste Olympiaticket sichern”, meinte die 21-Jährige. Laut den nationalen Nominierungskriterien ist dafür WM-Platz vier gefordert, die Olympia-Normzeit (4:07,90) hat Gose nun bereits unterboten.
Um den Einzug ins Finale kämpfen auch noch zwei weitere deutsche Männer. Über 100m Brust belegten Lucas Matzerath (59,43 Sekunden) und Melvin Imoudu (59,72) im Vorlauf die Plätze fünf und acht.
>> Alle Ergebnisse von Doha