Paris ist das Sehnsuchtsziel des Sports in diesem Sommer – und Cedric Büssing kann seine Reiseplanungen nun schon einmal intensivieren. Der 20-Jährige von der SG Essen gewann beim Eindhoven Qualification Meet über 400m Lagen in 4:12,33 Minuten und unterbot damit am Donnerstag bereits die geforderte Olympianormzeit von 4:12,50.
>> Zu allen Ergebnissen aus Eindhoven inkl. Livestream
Nach dem Anschlag schaute Büssing sofort auf die Anzeigetafel und schlug freudig die Hände über dem Kopf zusammen, als er seine um über zwei Sekunden verbesserte Bestzeit aufblinken sah. „Ich habe es erst gar nicht glauben können“, sagte er später. „Aber ich habe so hart gearbeitet wie nie zuvor. Und es hat sich ausgezahlt.“
Nach dem JEM-Sieg 2021 und Gold bei der U23-EM im Vorjahr soll der Olympiastart nun der erste große internationale Auftritt in der offenen Klasse werden. Das Paris-Ticket ist natürlich erst endgültig sicher, wenn er auch nach den Deutschen Meisterschaften in Berlin (25. – 28. April) als dem finalen Qualifikationshöhepunkt zu den zwei besten Normknackern zählt. Doch daran gibt es wenig Zweifel, denn bei den nationalen Titelkämpfen in zwei Wochen wird Büssing sogar noch den deutschen Rekord des Hamburgers Jacob Heidtmann aus dem Jahr 2015 (4:12,08) angreifen.
„Ich habe schon beim Training in den letzten Tagen gesehen, dass es gut rutscht. Und dass die gute Entwicklung sich auch in diesem Jahr fortsetzt“, sagte Büssings Trainer Stephan Wittky. „Der deutsche Rekord ist nun nicht mehr so weit weg und kann jetzt nur das nächste Ziel für uns sein.“ Noch ein Grund mehr also, sich mit Tickets für die Deutschen Meisterschaften einzudecken.
>> Zur DM-Seite mit Zeitplan und Ticketverkauf
Ebenfalls in den Niederlanden erfolgreich war Sven Schwarz. Der 22-Jährige von Waspo 98 Hannover kraulte die 1500m Freistil in 14:49,91 Minuten und damit unter der Olympianorm, im Kampf um Platz zwei im deutschen Team hinter Florian Wellbrock bleibt aber seine WM-Zeit bei Platz sechs in Doha (14:47,89) im Ranking stehen. Doch gerade bei den hierzulande besonders umkämpften Langstrecken wird eine Entscheidung sicher erst bei den Deutschen Meisterschaften fallen. Noch einiges zur Olympia-Normzeit fehlte in Eindhoven Marco Koch (SG Frankfurt) als Siebter über 200m Brust (2:13,77 Minuten). Aber auch der 34-Jährige kann sich bis Berlin sicher noch steigern.
Anna Elendt fehlen zwei Hundertstel in San Antonio
Gute Zeiten gab es zuvor auch in San Antonio (USA) zu verzeichnen. Über 100m Brust wiederholte US-Studentin Anna Elendt am Finalabend exakt ihre Vorlaufzeit von 1:06,81Minuten und wurde damit Fünfte beim Sieg ihrer amerikanischen Trainingspartnerin Lydia Jacoby (1:05,74). Ein Wimpernschlag von zwei Hundertstelsekunden fehlten der WM-Zweiten von 2022 (damals in 1:05,58) zur Einzelnorm für Paris, doch für die Lagen-Staffel liegt die 22-Jährige von der SG Frankfurt nun erwartungsgemäß in der Pole Position. Über 200m Brust hat sie zudem noch eine weitere Chance in einem Einzelrennen.
Als Vierter und Fünfter über 100m Freistil brachten sich auch Rafael Miroslaw (48,63/Vorlaufzeit: 48,77) und Peter Varjasi (48,70/48,89) in Stellung für die olympische Sprintstaffel. Den Sieg sicherte sich US-Star Caeleb Dressel in 48,40, der bei seinem Comeback offensichtlich immer besser in Form kommt.
>> Zu allen Ergebnissen aus San Antonio