Die Olympiaqualifikation für das Beckenschwimmen geht hierzulande nun in die entscheidende Phase, nach den Wettkämpfen in Berlin und Magdeburg am kommenden Wochenende stehen nächste Woche bereits die Deutschen Meisterschaften in Berlin (25. – 28. April) als dem finalen Höhepunkt an. Hier werden die Startplätze für die Spiele in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) dann endgültig vergeben, Topleistungen sind da in fast jedem Rennen zu erwarten. Tickets für jeden der vier Wettkampftage in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) gibt im Online-Vorverkauf.
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Besondere Spannung bieten die 100m Freistil der Männer am Freitag (26. April, Vorläufe ab 08:30 Uhr und Finals ab 16:30 Uhr). Vier Staffelplätze für Paris sind bei diesem spektakulärem Sprintrennen zu vergeben, vermutlich träumt aber der gesamte Endlauf davon. Der Hamburger Rafael Miroslaw blieb vergangenes Wochenende in San Antonio in 48,63 Sekunden (Vorlauf: 48,77) zwar über seinem deutschen Rekord (47,92), setzte sich damit aber erst einmal vor Peter Varjasi (48,70/48,89) an die Spitze des nationalen Rankings. Unabhängig davon hatte Josha Salchow den Kollegen aber schon eine Kampfansage gemacht: „Ich möchte über 100 Meter die Einzelnorm knacken und gern auch als schnellster Krauler in die Lagenstaffel.“ Wenn das gelingt und auch über 200m Freistil ein Staffelplatz herausspringt, würde Salchow bei seiner Olympiapremiere gleich zum Vielstarter aufsteigen.
Dieses Selbstbewusstsein hat sich der 24-Jährige vom SV Nikar Heidelberg in Australien erarbeitet, wo er seit anderthalb Jahren mit Topstars wie Kyle Chalmers und Matt Temple in Adelaide trainiert, also mit Olympiasiegern und Weltrekordler im Sprint. Schon im Dezember hatte er sich der Olympianormzeit (48,34 Sekunden) bis auf fünf Hundertstel angenähert, nun soll der nächste Schritt folgen. „Meine Entwicklung verläuft sehr positiv“, sagte Salchow. „In Australien werden teilweise ganz andere Akzente im Training gesetzt, als ich bisher gewohnt war.“ Im März standen beispielsweise noch einmal zwei Wochen Hitzetraining in Malaysia für ihn auf dem Programm. In dieser Woche landete er dann bereits in der deutschen Hauptstadt und startet vom 19. – 21. April auch bei den Berlin Swim Open.
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Überraschend kam es zuletzt aber zu einem Trainerwechsel, denn Australiens Starcoach Peter Bishop wurde vom Südaustralischen Sportinstitut (SASI) kurzfristig suspendiert bis zum Abschluss einer Untersuchung von staatlichen Sportbehörden, zu deren Hintergründen öffentlich keine weiteren Angaben gemacht wurden. Betont wurde nur, dass es nicht um strafrechtliche Belange handelt. Stattdessen wurde der bisherige Assistent Craig Stewart zum Cheftrainer in Adelaide ernannt. „Es gab einige Querelen zuletzt, das ist natürlich nicht schön. Aber wir haben trotzdem den Fokus behalten“, sagte Salchow dazu. Auch wenn sich Weltmeister Chalmers mittlerweile für einen Umzug nach Queensland entschied, will der Heidelberger nach erfolgreicher Olympiaqualifikation die Vorbereitung unbedingt in Adelaide fortsetzen.
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Hinweis: Entgegen der ursprünglichen Planung ist der Wettkampf in Heidelberg nicht World Aquatics approved und zählt damit nicht zur Olympiaqualifikation:
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