Schwimmabzeichen

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Hier finden Sie eine Übersicht der vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) angebotenen offiziellen Schwimmabzeichen, wie zum Beispiel dem Frühschwimmer-Abzeichen "Seepferdchen", sowie deren Leistungsanforderungen.

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Neue Punktetabellen sollen für mehr Gerechtigkeit sorgen

Schwimmen
03.05.2024 Kategorie: Schwimmen, Verband

Der Schwimmsport kann wirklich nur dankbar sein, dass Ehrenamtliche wie Dr. Jörg Fuchs aus Jena ihn so wunderbar unterstützen. Für seine Kinder und Jahrzehnte später auch noch mal für die Enkelkinder ließ er sich gern dazu überreden, als Übungsleiter am Beckenrand tätig zu werden – bis zu fünfmal die Woche war und ist er für den Nachwuchs im Einsatz. Doch damit nicht genug: Dass in Jena, der zweitgrößten Stadt Thüringens (111.000 Einwohner), im vorigen Sommer das moderne „Schwimmparadies“ mit einer teilbaren 50m-Bahn und einem Lehrschwimmbecken samt verstellbarem Hubboden eröffnet werden konnte, daran hat der promovierte Physiker ebenfalls erheblichen Anteil. Über zehn Jahre lang setzte sich der inzwischen 70-Jährige mit großem Engagement an der Spitze einer entsprechenden Bürgerinitiative auf kommunalpolitischer Ebene immer wieder für den Bau dieses 19 Millionen Euro teuren Schmuckstücks ein und gab dabei entscheidende Impulse für den Sport.

>> Formular zur anonymen Leistungserfassung

Manch einer hätte nach Erfüllung des langgehegten Pool-Traumes die Beine vielleicht hochgelegt, Fuchs dagegen steckt seine Energie direkt in sein nächstes Schwimmsportprojekt. Mittels Statistikrechnungen erstellt der Naturwissenschaftler, der beruflich im Gebiet der Mikrostrukturierung der Optik im High-End-Bereich forschte, nun Punktetabellen für Beine-Wettkämpfe sowie 25m-Sprintstrecken aller Schwimmarten. Insbesondere dem Nachwuchs hilft er damit sehr, da beim Training in diesem Altersbereich bekanntlich eine solide Grundausbildung im Vordergrund steht und daher auch die Deutschen Meisterschaften für Elf- und Zwölfjährige noch als Schwimmerischer Mehrkampf (SMK) ausgetragen werden. Zum SMK-Programm gehören mittlerweile sogar drei Beine-Rennen: über 50m in einer selbst gewählten Schwimmart sowie jeweils 25m Delfinbewegung in Bauch- und in Rückenlage. Die Kickbewegung als besonders wichtiges Element im späteren Wettkampfschwimmen soll nämlich besonders oft geübt werden.


Schon lange ist die jährlich aktualisierte Punktetabelle, die eine geschwommene Zeit ins Verhältnis zum jeweiligen Bestwert setzt, ein anerkanntes Werkzeug beim Vergleich von Leistungen auf unterschiedlichen Strecken und kommt auch im Spitzenbereich etwa bei der Verteilung von Weltcupprämien zum Einsatz. Allerdings gab es weder beim Weltschwimmverband World Aquatics noch beim Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) bislang Punktetabellen für die nichtolympischen 25m-Strecken und für Rennen nur mit den Beinen schon gar nicht. Bisher wurden die Beine-Zeiten daher meist nur mit der Tabelle der Gesamtschwimmart bewertet und dabei mit einem Faktor multipliziert. „Bei einem unserer kleineren Wettkämpfe wurde auch mal nur die Bestzeit einer Athletin des Gastgebervereins als Berechnungsgrundlage genommen, das war mir dann einfach zu willkürlich und schlichtweg eine grobe Wettbewerbsverzerrung“, erzählt Fuchs. „Nach diesem Tag habe ich dann angefangen, nach gerechteren Lösungen zu suchen. Trainingsinhalte im unteren Nachwuchsbereich dienen der Entwicklung der Beinarbeit, auf der sich vieles für die Gesamtschwimmart aufbaut. Wenn diese Arbeit aber nicht ordentlich bewertet wird, ist der Anreiz nicht gegeben, darauf großen Wert zu legen – erst recht, wenn ein Coach noch gar nicht genug Erfahrung mitbringt. Es fällt vielen schwer, die Beinarbeit im Verhältnis zu sonstigen Wettkampfergebnissen einzuordnen – wenn man das erst bei einem Wettkampf oder einer Sichtung richtig sieht, ist es eigentlich zu spät.“

>> Mehr Informationen zur Berechnung und zu den Quellen

Also trug Fuchs mit Unterstützung von Nachwuchs-Bundestrainer Carsten Gooßes die benötigten Datensätze aus der DSV-Datenbank und den alljährlichen Landesvielseitigkeitstests (LVT) zusammen und begann, Basiszeiten für eine neue Punktetabelle zu berechnen, auch die Ergebnisse des Danish International Swim Cup (dort werden viele Rennen über 25m- und 50m-Strecken innerhalb kurzer Zeit von den gleichen Leuten geschwommen) flossen dafür mit ein. Bei nun mitunter über 1.000 Datensätzen pro Strecke lassen sich belastbare Rückschlüsse ziehen, der Faktor für die Beinarbeit liegt je nach Schwimmart und Geschlecht zwischen 1,28 (2,0971) und 1,54 (3,6522). „Laut meinen Berechnungen wurden die Zeiten für Freistilbeine gegenüber der Gesamtschwimmart beim SMK 2022 (damals galt Faktor 3 bzw. die 3. Wurzel (3) = 1,442196, Anm. d. Red.) also unterbewertet, bei Rücken und Brust kam es dagegen zu einer starken Überbewertung der Beine-Zeiten“, erklärt Fuchs. Im Endergebnis des SMK 2023, wo für Beine-Zeiten dann der Faktor 1 angesetzt wurde, hätte es mit der neuen Punktetabelle einige Unterschiede gegeben. Die Berechnungsmethode wurde mit Vergleichen olympischer Strecken geprüft. Die berechneten Basiszeiten weichen maximal um zwei Prozent von den Basiszeiten von World Aquatics ab. Die Methode ist damit also auch genauer als alle bisher verwendeten Ansätze im DSV.

Kein Wunder also, dass der Leistungssportbereich im DSV Fuchs’ neue, rechnerisch gut nachvollziehbare Punktetabelle nun so bald wie möglich auch offiziell einführen will. Auch der DSV-Experte schlechthin auf diesem Gebiet, Dr. Klaus Rudolph, ist davon sehr angetan. „In diesem Jahr erschien es der Abteilung Wettkampfsport leider zu kurzfristig, aber nächstes Jahr werden wir eine Anpassung umsetzen“, sagt Leistungssportdirektor Christian Hansmann.

Fuchs bittet derweil alle Coaches noch um Mithilfe durch Einsendungen von weiteren Zeiten mittels seiner Formularvorlage (siehe QR-Code). Er sagt: „Die statistische Sicherheit steigt mit wachsender Anzahl an Datensätzen noch weiter an. Die Zeiten können auch anonymisiert übermittelt werden. Allerdings sollte der Abstand zwischen den erbrachten Leistungen nie mehr als 60 Tage betragen, nur dann ist von einem ähnlichen Leistungsstand auszugehen. Und die Leistungen bei der Gesamtschwimmart sollten wenigstens schon im Bereich von über 300 Punkten liegen, da die Gesamtfertigkeiten sonst noch nicht ausreichend ausgeprägt sind. Werte aus dem Spitzenbereich sind sehr hilfreich, aber leider bisher kaum zu bekommen.“

 

Aufruf zur Mithilfe an die Coaches im DSV

Für die Berechnung der Basiszeiten wurde als Arbeitshypothese angenommen, dass jede*r Schwimmer*in über 50m in einer Schwimmart ein bestimmtes Leistungsniveau hat. Für die Beinarbeit wird ihm das gleiche Leistungsniveau zugeordnet. Das ist in der Realität natürlich anders. Die Beinarbeitsleistung kann besser oder schlechter als das zur Berechnung angenommene Niveau der Gesamtschwimmart sein. Deshalb ist es notwendig, eine große Zahl von Datensätzen zur Verfügung zu haben, um mit statistischen Auswertemethoden zu verlässlichen Ergebnissen zu kommen. Zur weiteren Verbesserung der Datenbasis werden daher nun alle Vereine bzw. Landesschwimmverbände gebeten, entsprechende Schwimmtestwettkämpfe durchzuführen, die Ergebnisse in speziellen Erfassungsblättern (elektronisch, siehe Anhang) zu notieren und zurückzusenden. Die Erfassung erfolgt weitestgehend anonym. Die Nutzung der bislang vorliegenden Basiszeitentabellen steht allen Vereinen frei zur Verfügung.

>> Formular zur anonymen Leistungserfassung

>> Anleitung für die Datenerfassung zur Beinarbeit

>> Erläuterungen zur Ausführung

 

 

 

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