An die Olympischen Spiele in Paris (FRA) wird sich Lukas Märtens ein Leben lang erinnern. Mit dem Olympiasieg über 400m Freistil hat er sich längst unsterblich gemacht, aber auch sonst kostet der Magdeburger diese Veranstaltung so richtig aus. Bislang war der 22-Jährige an jedem einzelnen Tag im Becken und wird es auch heute Abend wieder sein. Dann steht in der La Défense Arena nämlich das Finale über 200m Rücken an, und Märtens geht einmal mehr mit guten Medaillenchancen ins Rennen. Es ist sein sechstes Finale in Paris und die letzte Disziplin, die er in der französischen Hauptstadt bestreitet. Das ZDF überträgt die Entscheidung live ab 20:30 Uhr.
>> Alle Wettkämpfe live verfolgen
Im Halbfinale war Märtens Vierter, der deutsche Rekord von Jan-Philip Glania aus dem Jahr 2012 – 1:55,87 Minuten – ist am Abend nun in Reichweite. „Das wäre gar nicht schlecht, wenn es mit dem deutschen Rekord klappt und ein guter Platz herausspringt“, so Märtens. „Aber ich habe überhaupt keinen Druck mehr, das ist eine Spaßstrecke.“ Tatsächlich ist er am meisten für seine Freistilerfolge bekannt, doch er ist eben auch ein sehr guter Rückenschwimmer. In der Jugend war das sogar seine Hauptlage gewesen, war Märtens unter anderem deutscher Jahrgangsmeister. „Natürlich macht das nur einen kleinen Teil des Trainings aus, aber das verlerne ich so schnell nicht. Durch meine gute Ausdauer und jetzt auch durch die Schnelligkeit, die ich mir mir dieses Jahr erarbeitet habe, bin ich da, glaube ich, auch ganz gut aufgestellt.“
Märtens ist am Abend der einzige Starter des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV). Leider ausgeschieden ist in den Vorläufen am Vormittag Artem Selin (SC Wiesbaden 1911) über 50m Freistil auf Platz 38 in 22,54 Sekunden. „Das war mein erstes Olympia, diese Erfahrung wird mir für die Zukunft helfen“, sagte er. Die 4x200m-Freistilstaffel mit Isabel Gose (SC Magdeburg), Nicole Maier (SG Gladbeck-Recklinghausen/Miami Redhawks), Julia Mrozinski (SCW Eschborn) und Nele Schulze (SG Neukölln) lieferte einen harten Kampf ab und kam mit 7:55,57 Minuten auf Rang zehn. „Wir haben alle unser Bestes gegeben“, fand Maier, und auch Schulze war stolz darauf, sich jetzt für immer Olympionikin nennen zu dürfen – im ZDF-Interview war sie sichtlich gerührt. Kein Wunder bei dieser Stimmung in der Arena: „Sogar im Vorlauf ist es so laut, das ist echt krass. Und das freut mich auch so, dass die Halle so richtig voll ist“, so Maier. Am Abend, wenn Lukas Märtens um die Medaillen schwimmt, wird die Stimmung ganz sicher wieder überkochen.
>> Alle Ergebnisse aus Paris