Elena Semechin (geb. Krawzow) hat es tatsächlich geschafft, die Schwimmerin gewann am Donnerstag in Paris (FRA) Paralympis-Gold mit Weltrekord. „Ich wollte einfach diesen Rekord, ich kann es gar nicht fassen“, freute sich die Wahl-Berlinerin nach ihrem Rennen über die 100m Brust (SB12). Nach 1:12,54 Minuten schlug sie mit großem Vorsprung im Ziel an, verbesserte ihre eigene fünf Jahre alte Bestmarke um 17 Hundertstel.
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„Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich nach all den schweren Jahren besser und schneller sein kann als 2019“, sagte Semechin. Nach dem Paralympics-Triumph in Japan 2021 wurde ein Gehirntumor bei ihr diagnostiziert. Sie kämpfte sich durch die Operationen und die Chemotherapie – und steht nun wieder ganz oben. „Ich bin sprachlos, ich kann gar nicht wirklich in Sätzen reden. Ich bin einfach nur unfassbar glücklich und auch erleichtert, dass ich hier stehe. Die letzten drei Jahre waren schwere Zeit. Die Diagnose nach Tokio hat mich aus dem Leben erstmal rausgehauen, dann das Zurückkämpfen. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Trainer aus dem körperlichen Wrack wieder eine Sportlerin macht, die dann auch noch Weltrekorde schwimmt. Ich bin sprachlos."
Taliso Engel verteidigt ebenfalls seinen Titel
„Der verpasste Weltrekord stört mich ein bisschen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Das ist ein Luxusproblem. Ich bin einfach nur happy, meine Goldmedaille verteidigt zu haben. Drauf geschissen", sagte Taliso Engel am Abend in der Medienzone der La Défense Arena. Den Weltrekord hatte der Athlet vom TSV Bayer 04 Leverkusen nämlich selbst aufgestellt: Am Vormittag schwamm Engel die 100 Meter Brust (SB13) in 1:01,84 Minuten. Im Finale brauchte er einen Wimpernschlag länger, schlug nach 1:01,90 Minuten an – und damit fast drei Sekunden vor dem Zweiten Nurdaulet Zhumagali (KAZ).
"Ich hatte seit Tokio nicht so eine gute Zeit. Viele Krankheiten und viel aus dem Training raus gewesen. Jetzt trotzdem so eine Steigerung in drei Jahren ist schon krass. Da bin ich schon sehr zufrieden. Ziel ist irgendwann Richtung 1:00 zu kommen", setzte sich der zweimalige Paralympics-Sieger ein ehrgeiziges Ziel in Richtung Los Angeles 2028. Engel ist der Dominator in seiner Startklasse: Seit seinem ersten WM-Titel 2019 in London gewann der Nürnberger weitere zwei Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften (2022 und 2023) und wurde zweimal Europameister (2021 und 2024). Nun hat er auch noch seinen Titel als Paralympics-Sieger von Tokio verteidigt. Nach den Triumphen von Tanja Scholz und Josia Topf, der auch noch einmal Silber gewann, sowie den Bronzemedaillen von Mira Jeanne Maack und Maurice Wetekam ist die Bilanz der deutschen Para-Schwimmer damit schon vor den letzten beiden Wettkampftagen besser als vor drei Jahren.