Für die Weltbesten des Schwimmsports ist Singapur in dieser nacholympischen Saison das Sehnsuchtsziel schlechthin. Hier finden im kommenden Sommer nicht nur die Weltmeisterschaften 2025 statt, ab Donnerstag dieser Woche wird im wohlhabenden Stadtstaat auch das Finale des Kurzbahn-Weltcups aufgetragen. Die Entscheidungenan allen drei Wettkampftagen sind aufgrund der Zeitverschiebung bereits ab 11:30 Uhr deutscher Zeit im Livestream auf Europavisionsport.com (oder der gleichnamigen Smartphone-App) zu sehen.
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Das Weltcupteam des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) wächst diesmal nun auf drei Aktive an. Neben in der vergangenen Woche bereits in Südkorea aktiven Marius Kusch und Rafael Miroslaw mischt an diesem Wochenende auch Maya Werner über 200m, 400m und 800m Freistil sowie 200m Rücken mit. Die Heidelbergerin war im Sommer nach Magdeburg umgezogen und trainiert dort nun in der Topgruppe von Bernd Berkhahn.
„Die ersten Wochen in Magdeburg waren eine sehr große Umstellung für mich, im Training und Alltag. Das hat erstmal seine Zeit gedauert, bis ich damit zurechtgekommen bin. Aber jetzt läuft es ganz gut“, erzählte Werner. „Da ich im September bei der Grundausbildung der Bundeswehr war und jetzt erst seit Anfang Oktober richtig wieder mit Training begonnen habe, kann ich noch nicht allzu viel erwarte. Jedoch hoffe ich, viele Erfahrungen auf der internationalen Ebene zu sammeln und mich in die Finals zu schwimmen.“
Coach Berkhahn kam direkt vom Freiwasser-Weltcup aus Hongkong eingeflogen und schaut sich die Gegebenheiten am WM-Ort mit dem neuen Schützling dieser Tage schon einmal etwas näher an. Während der Weltcup allerdings im OCBC Aquatic Centre ausgetragen wird, wo im Juli 2025 dann die WM-Wettbewerbe im Wasserspringen und Wasserball steigen, werden für das Beckenschwimmen im kommenden Jahr dann noch zwei mobile 50m-Pools von DSV-Partner Myrtha und Tribünen für 4.800 Gäste auf dem dortigen Sportgelände errichtet, direkt daneben soll es dann auch eine große Fanzone geben. „Es ist auf jeden Fall gut, schon mal einen Eindruck zu erhalten und auch die hohe Luftfeuchtigkeit schon einmal zu fühlen“, meinte Miroslaw.
Im Fokus des Publikums steht am Wochenende natürlich der Kampf um den Sieg im Gesamtweltcup, der mit 100.000 US-Dollar dotiert ist. Für Platz zwei gibt es 70.000 und für Rang drei 30.000, dahinter wird abgestuft bis Rang acht (10.000 US-Dollar) prämiert. Bei den Frauen liegen die US-Amerikanerinnen Regan Smith und Kate Douglass nach zwei Stationen nur einen Zehntelpunkt auseinander an der Spitze, beide konnten bisher auch jeweils einen Weltrekord aufstellen in der Vorwoche. Weitere liegen da förmlich in der Luft.
Aber auch das Duell zwischen den beiden führenden Männern Léon Marchand (FRA) und Noe Ponti (SUI) ist viel enger, als es derzeit bei 1,4 Punkten Unterschied vielleicht aussieht. Vieles hängt dabei vom direkten Duell über 100m Lagen am ersten Finalabend ab, da man für Platz eins immer zehn und für Platz zwei stets nur acht Platzierungspunkte gibt. Beim Auftakt in Shanghai (CHN) siegte Marchand auf dieser Strecke noch mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor Ponti, zuletzt in Incheon lagen beide dann zeitgleich vorn. Mit einem Sieg in Singapur würde Ponti aber sofort zwei Punkte gutmachen können. Auch dank des Weltrekords über 50m Schmetterling, der in der 1000-Punktetabelle besonders viele Zähler wert war, ist er abseits der Platzierungspunkte bislang der stärkere Schwimmer. Für die Weltcupwertung wird immer der Punktewert einer Zeit in der 1000-Punktetabelle durch 100 dividiert und dann zu den Platzierungspunkten addiert, sodass man die einzelnen Leistungen quer über alle Disziplinen vergleichen kann.