So frühzeitige Aufeinandertreffen zweier Wasserball-Schwergewichte haben im DSV-Pokal Seltenheitswert. Beim Viertelfinal-Kracher Wasserfreunde Spandau 04 gegen den ASC Duisburg standen sich zwei Teams gegenüber, die in der Regel erst im Final-Four aufeinandertreffen. Anders gesagt, kämpften am Sonntag-Nachmittag die Titelträger der letzten beiden Pokal-Ausgaben um den Einzug in die Finalrunde. Rekordchampion Spandau siegte 2014, im Jahr zuvor stemmte der aktuelle DWL-Spitzenreiter aus Duisburg den Pokal in die Höhe.
Nach der Auslosung der Viertelfinalbegegnungen stand allerdings fest, dass es in diesem Jahr nur einem der beiden Top-Teams gelingen wird, sich für dieses alljährliche Wasserball-Highlight zu qualifizieren. Die Vorzeichen versprachen einen spannenden Pokal-Fight mit völlig offenem Ausgang. Das lag vor allem daran, dass das ambitioniertere Team aus der Bundeshauptstadt zum Jahresende hin in DWL und Champions League die Top-Form vermissen ließ. Ganz anders die junge Truppe des ASCD, die nach wie vor verlustpunktfrei an der DWL-Spitze steht und Spandau etwas überraschend in der Meisterschaft zu Hause mit 6:4 besiegen konnte.
Doch diesmal kam es anders. Spandau zeigte vor heimischer Kulisse von Beginn an, wer Herr im Hause ist. Bereits nach dem ersten Abschnitt führten die Wasserfreunde mit 5:2, zur Halbzeit sogar 9:3. In Halbzeit Zwei konnte der ASCD nur noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. Endstand der Begegnung aus Sicht der Heimmannschaft, für die Kapitän Moritz Oeler und Mateo Cuk am häufigsten trafen (jeweils drei Tore): 12:7 (5:2, 4:1, 1:3, 2:1 ).
Videobeitrag Spandau - ASCD: » wasserball.tv
Reichlich Spannung geboten war dagegen bei den Partien in Potsdam und Krefeld. Hier traf jeweils ein Vertreter der DWL-B Gruppe auf einen Vertreter der DWL-A, wobei die vermeintlichen Außenseiter ihren Heimvorteil nutzen wollten.
Und tatsächlich gelang dies auch einem der beiden. Der OSC Potsdam nämlich besiegte den SV Bayer 08 Uerdingen knapp mit 8:7 (2:1, 4:3, 2:1, 0:2). Damit gelang den Mannen um Trainer und Torwartlegende Alexander Tchigir bereits der zweite Überraschungscoup in Folge. Bereits im Achtelfinale hatte man die White Sharks Hannover aus dem Wettbewerb geworfen, die wie Uerdingen in der DWL-A um Punkte kämpfen.
Ebenfalls hochdramatisch endete die Partie in Krefeld. Hier empfing der heimische SV den SSV Esslingen. Während des gesamten Spiels gelang es keinem Team sich auch nur ansatzweise abzusetzen. Ganze elf Mal stand es unentschieden! So auch noch eine Sekunde vor Schluss. Dann allerdings traf Nationalspieler Hannes Glaser für den SSV und entschied den Pokal-Krimi in sprichwörtlich aller letzter Sekunde. Endstand 11:12 (5:4, 0:2, 4:2, 3:4).
Überhaupt nichts anbrennen ließ Waspo 98 Hannover. Zu Hause siegte man deutlich über DWL-B Vertreter SC Neustadt mit 22:4 (5:1, 5:0, 5:2, 7:1).
DSV-Pokal Herren, Viertelfinale | |
Heim | | Gast | |
Waspo 98 Hannover | - | SC Neustadt/Weinstraße | 22:4 |
OSC Potsdam | - | SV Bayer Uerdingen 08 | 8:7 |
SV Krefeld 1972 | - | SSV Esslingen | 11:12 |
Wfr. Spandau 04 | - | ASC Duisburg | 12:7 |
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DSV-Pokal Damen, Viertelfinale
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Heim | | Gast | |
SV Bayer Uerdingen 08 | - | Waspo 98 Hannover | 20:7 |
SV Blau-Weiß Bochum | - | SC Chemnitz 1892 | 9:4 |
SV Nikar Heidelberg | - | Hannoverscher SV 1892 | 18:13 |
WSG Oberhausen 97/27 | - | ETV Hamburg | 2:23 |
(LE)