Kassel. Nach einem Kurz-Lehrgang in Stuttgart und Esslingen befindet sich die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft bereits in Serbien. Beim Acht-Nationen-Turnier in Niš vom 15. bis 18. Juli treffen die Deutschen in Gruppe A zunächst auf Griechenland (Mittwoch), China und Montenegro (beide Donnerstag), bevor dann am Freitag und Samstag die Platzierungsspiele anstehen.
Kurz vor der am 24. Juli startenden Weltmeisterschaft in Kazan (Russland) ist das Turnier in Serbien für die meisten Teams die letzte Möglichkeit, sich für die Titelkämpfe einzuspielen. So auch für die Mannschaften von Gastgeber Serbien und WM-Gastgeber Russland in Gruppe auf Spanien und Rumänien treffen werden.
Die nach dem Auftakt in Portugalete (Spanien) zum zweiten Mal von Patrick Weissinger (Esslingen) betreute deutsche Nationalmannschaft ist zwar nicht für die WM qualifiziert, sieht den Test aber als weitere wichtige Standortbestimmung im Hinblick auf die kommenden Aufgaben an.
Fünf Partien in vier Tagen wird das Weissinger-Team zu absolvieren haben: „Für uns ist das ein echter Gradmesser, denn die anderen Teams bereiten sich auf die WM vor und sind topfit. Zudem treffen wir auf Mannschaften, die bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden wollen. Gerade der Donnerstag mit zwei Spielen an einem Tag wird eine Herausforderung.“
Kurz vor dem Abflug in die Heimat des aktuellen Europameisters und Weltliga-Siegers gab es leider noch eine Hiobsbotschaft zu vermelden: Marko Stamm (Spandau) konnte wegen einer Schulterverletzung die Reise nicht antreten. Die Verletzung kam beim dreitägigen Lehrgang in Stuttgart/Esslingen zum Vorschein, zu dem erstmals auch der erst 17-jährige Dennis (Düsseldorf) eingeladen war.
Strelezkji wurde bei den Europaspielen in Baku Torschützenkönig. Seine Einladung ist sicherlich als Fingerzeig dahingehend zu verstehen, dass Patrick Weissinger durchaus gewillt ist, dem ein oder anderen jungen Spieler eine Chance zu bieten, sein Können in der A-Nationalmannschaft zu beweisen. In das 14-köpfige Aufgebot für das Turnier in Niš schaffte er es allerdings nicht.
Ffehlen werden weiterhin Hannes Glaser (Esslingen) und Jan Obschernikat (Duisburg) aufgrund von Prüfungen sowie Tobias Preuss (Spandau) wegen seiner Grundausbildung bei der Bundeswehr.
Im Gegensatz zum Turnier vor zwei Wochen in Spanien werden die beiden Stammkräfte Julian Real (Duisburg) und Heiko Nossek (Esslingen) sowie Centerspieler Andreas Schlotterbeck (Hannover) die Mannschaft verstärken.
Wie angekündigt fand auf der Torhüterposition eine Rotation statt: Diesmal mit dabei sind Moritz Schenkel (Duisburg) und Kevin Götz (White Sharks). Tim Höhne (Spandau) und Roger Kong (Hannover) werden pausieren.
Coach Patrick Weissinger möchte seiner Mannschaft Spaß und Leidenschaft vermitteln, „denn nur mit Teamgeist und einem Zusammengehörigkeitsgefühl wird man international auch gegen große Nationen bestehen können.“
Doch auch konkrete taktische Vorgaben möchte er umgesetzt sehen: „Wir haben in den letzten zwei Wochen viel daran gearbeitet insbesondere die Rückwärtsbewegung zu stabilisieren, was in Spanien schon ganz ordentlich geklappt hat, um dann für die EM noch eine Schippe draufzulegen.“
Wasserball-Team Deutschland:
Spieler: Moritz Schenkel, Dennis Eidner, Julian Real, Paul Schüler (alle ASC Duisburg), Andreas Schlotterbeck, David Kleine, Erik Bukowski (alle Waspo 98 Hannover), Moritz Oeler, Erik Miers, Maurice Jüngling, Christian Schlanstedt (alle Spandau 04), Heiko Nossek (SSV Esslingen), Timo van der Bosch (SV Cannstatt) und Kevin Götz (White Sharks Hannover).
Trainer: Patrick Weissinger
(AH)
