Leichte Gegner gibt es beim Weltcupfinale in Los Angeles (USA) nicht. Ausschließlich Top-Teams sind bei diesem Event am Start, und so bekamen es die deutschen Wasserballer auch im abschließenden Spiel um Platz sieben am Sonntagabend noch einmal mit einem absoluten Hochkaräter zu tun. Die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) verlor die Partie gegen Olympiasieger Serbien mit 8:15, hat in diesen Tagen aber aus allen drei Auftritten vieles mitgenommen, was für die weitere Entwicklung der jungen Mannschaft in Zukunft noch nützlich sein wird. „Solche Spiele brauchen wir, denn bis auf wenige Ausnahmen haben unsere Jungs nicht die Gelegenheit, gegen Spieler wie auf serbischer Seite zum Beispiel Nikola Jaksic oder Sava Randelovic anzutreten. Unter anderem deswegen war dieses Turnier für uns von einer großen Wichtigkeit“, sagte Bundestrainer Milos Sekulic.
In der ersten Halbzeit war das Duell mit dem Olympiasieger noch ausgeglichen. Nach dem Auftaktviertel führten die Serben zwar mit 3:1 und erhöhten dann direkt zu Beginn des zweiten Abschnitts weiter auf 4:1. Dann aber startete das DSV-Team seine Aufholjagd, konnte durch Treffer von Niclas Schipper und Yannek Chiru zunächst verkürzen und kam dann durch Denis Strelezkij sogar zum Ausgleich. Deutschland war in dieser Phase die bessere Mannschaft, präsentierte sich effektiv in der Offensive und aufmerksam in der Defensive mit gleich mehreren Balleroberung. In Überzahl verpasste man allerdings die Chance, sogar in Führung zu gehen, stattdessen traf Serbien kurz vor der Halbzeit zum 5:4-Pausenstand.
Im dritten Viertel zeigte das Team vom Balkan dann seine ganze Klasse. Die Serben trafen nach dem Wiederanpfiff gleich fünfmal hintereinander und bauten ihren Vorsprung in einem sehr torreichen Viertel so bis auf 12:6 aus – das war die Vorentscheidung. Im Schlussabschnitt verlief die Partie dann wieder ausgeglichener, am serbischen Sieg war aber nicht mehr zu rütteln. Bester Torschütze für den DSV war Fynn Schütze mit zwei Treffern. „Heute haben wir gezeigt, welches Potenzial in uns steckt“, so das Fazit des Bundestrainers. „Bis wir aber da sind, wo wir sein wollen, wird noch Zeit vergehen. Ich hoffe, dass die Spieler nach diesem Turnier etwas mehr Selbstsicherheit gewonnen und gleichzeitig gesehen haben, was jeder Einzelne noch tun muss, um mit den Top-Nationen mitzuhalten. Die Entwicklung der Kraftfähigkeiten muss jetzt an allen unseren Bundesstützpunkten und Wasserballzentren Priorität haben“, sagte Sekulic.
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