Vom 01. bis 04. Dezember fand traditionell der Wettkampf CAMO International 2011 in Montreal statt, an dem seit einigen Jahren auch regelmäßig Springer und Springerinnen des Deutschen Schwimm-Verbandes an den Start geht. In diesem Jahr stand die Veranstaltung wohl unter dem Zeichen der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2012 und so war es nicht verwunderlich, dass die größten Teilnehmerfelder in der offenen Klasse zu finden waren. Aber auch in der C-Jugend waren große Starterfelder und ansprechende Wettkampfleistungen zu verzeichnen.
So gingen beide Siege im Kunstspringen 1m und 3m in dieser Altersklasse bei den Jungen an Juan Manuel Celaya aus Mexico, der mit B-Jugendserien (1m: 105B, 405C, 305C 3m: 107B, 405B, 5152B) aufwartete. Auch qualitativ war er überragend und sprang im 1m Kunstspringen 353,35 Punkte und vom 3m Brett 353,95 Punkte. Lediglich im Turmspringen musste er den Sieg dem kanadischen Springer Nicolas Noguera überlassen, der es hier auf 347,80 Punkte brachte. An diese Klasse konnte der Deutsche Springer Jeremias Sitter (Dresdener SC) noch nicht anknüpfen. In seinem ersten Wettkampf, dem Turmspringen, hatte er zudem noch reichlich Pech, als er bei seinem letzten Sprung, dem Schraubensprung überdrehte und im Wettkampf dafür eine Null kassierte. Aber Jeremias war ein Kämpfer und steigerte sich von Wettkampf zu Wettkampf. In seinem abschließenden 1m Wettkampf belegte er mit 314,20 Punkte einen sehr guten 5. Platz.
Im 1m Kunstspringen der weiblichen B-Jugend gab es einen Dreikampf zwischen der Engländerin Alicia Blagg, die mit ihrer überragenden Sprunghöhe beeindruckte, der Mexikanerin Monica Marquez, die über den Schwierigkeitsgrad (105B, 405C, 5233D) punktete und der Berlinerin Louisa Stawczynski, die durch ihre Eleganz und Ausstrahlung den Kampfrichtern hohe Wertungsnoten entlockte. Am Ende siegte Alicia Blagg (368,60) vor Louisa Stawczynski (342,50) und der Mexikanerin Monica Marquez (334,60). Friederike Freyer aus Leipzig belegte hier Platz 6, Helen Trumpf aus Dresden wurde Siebte. Im 3m Kunstspringen meldeten dann gleich 7 Springerinnen ihre Ambitionen auf den Sieg an. Hier siegte wiederum Alicia Blagg (381,90) vor der Kanadierin Monica Gavaris (368,70) und Monica Marquez (Mexiko 363,35). Mit einem besseren 2 ½ Auerbachsalto wäre sowohl für Friederike Freyer als auch für Louisa Stawczynski ein zweiter Platz möglich gewesen. Die Deutschen Springerinnen belegten am Ende mit deutlichen Leistungssteigerungen im Finale Platz 5 (Helen Trumpf 360,55), Platz 6 (Louisa Stawczynski 359,80) und Platz 7 (Friederike Freyer 356,60).
So spannend wie die Wettkämpfe in der weiblichen B-Jugend verliefen, so klar waren die Fronten bei den „Männern“ von vorn herein geklärt. Hier ging es für den Berliner Cao Tri Le Nguyen, einzigem Starter in der männlichen B-Jugend aus Deutscher Sicht nur um eine gute Wettkampfleistung, denn die Punktabstände vor, aber auch nach ihm waren sehr groß. So belegte er in seinem ersten Wettkampf, dem 1m Kunstspringen Platz 5 mit 363,60 Punkten. Lediglich mit seinem schwierigsten Sprung, dem 2 ½ Auerbachsalto hatte er hier noch größere Probleme. Im 3m Kunstspringen und im Turmspringen wurde er mit guten Wettkampfleistungen und Steigerungen im Finale jeweils Dritter. Auch hier beeindruckte ein Mexikanischer Springer. Andres Villarreal zeigte in allen Disziplinen die schwierigsten Wettkampfserien gepaart mit sehr hoher Qualität (1m: 107C, 405C, 305C, 5333D, 3m: 107B, 407C, 305B 5152D, Turm: 107B, 407C -10m- sowie 305B, 5152D -7,5m-).
Im Synchronspringen der offenen Klasse gingen unsere B-Jugendlichen Louisa Stawczynski und Helen Trumpf, Viertplazierte der diesjährigen Jugendeuropa-meisterschaften sowie die Drittplazierten der diesjährigen Jugendeuropameister-schaften Laura Bilotta und Beatrice Atzei aus Italien an den Start. Das erklärte Ziel der Deutschen Springerinnen war es, mit guten Wettkampfleistungen einen Platz vor dem Italienischen Team zu sichern und sich somit für die verpasste JEM-Medaille zu revanchieren. Dies gelang am Ende auch. Einzig der 2 ½ Auerbachsalto war in der Endphase ein wenig asynchron und so konnten sich Louisa und Helen zum Abschluss dieser Veranstaltung noch einmal über Bronze hinter Eloise Belanger und Myriam Selmani aus Kanada sowie den Engländerinnen Alicia Blagg und Rebecca Galantree freuen.
Es war eine sehr schön organisierte Veranstaltung mit einer Vielzahl von leistungsstarken Springern aus Übersee und vielleicht wird das Deutsche Team der Bitte der Kanadischen Veranstalter folgen und auch im nächsten Jahr wieder Gast beim Camo International 2012 sein.
CAMO Invitational
