Die Wasserspringer*innen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) haben ihr Edelmetallkonto bei den Weltmeisterschaften der Junior*innen in Kiew (UKR) weiter aufgestockt. Am Montag gewann zunächst Moritz Wesemann Silber vom 1m-Brett der A-Jugend, anschließend holte Olympiastarter Jaden Eikermann Bronze im Turmspringen der B-Jugend. Insgesamt waren es bereits die Medaillen Numer sechs und sieben für den DSV-Nachwuchs bei diesen Titelkämpfen.
Nach dem Vorkampf hatten beide Deutschen zwar jeweils schon auf Platz drei ihrer Konkurrenz gelegen und damit Medaillenhoffnungen geweckt. Aus den Pflichtsprüngen nahmen aber sowohl Wesemann als auch Eikermann jeweils nur eine vergleichsweise geringe Punktzahl mit ins Finale und starteten daher von Platz elf beziehungsweise Platz neun aus mit einer deutlichen Hypothek in den Endkampf.
Es brauchte für beide also schon eine exzellente Kür, um noch nach vorne zu kommen. Als Erster meisterte Moritz Wesemann diese Herausforderung mit Bravour. Nach dem zweiten von insgesamt fünf Finaldurchgängen war der 19-jährige Aachener bereits bis auf Rang vier nach vorne gesprungen und in Schlagdistanz zu den Podiumsplätzen.
Im vorletzten Versuch bekam er für seinen 2,5-fachen Salto vorwärts gehockt dann 70,50 Punkte, es war der beste Sprung des gesamten Wettbewerbs. Beim abschließenden Schraubensalto ließ er kurz darauf noch einmal 70,40 Punkte folgen und machte damit die Silbermedaille perfekt. Ein 70-Punkte-Sprung gelang im Finale sonst keinem anderen Springer, Wesemann sogar gleich zwei. „Moritz‘ Stärken sind die Kürsprünge, das war uns im Vorfeld bekannt. Er ist ein sehr schnellkräftiger Springer und kann deswegen Sprünge mit sehr hohen Schwierigkeitsgraden präsentieren und die sind ihm heute sehr gut gelungen“, sagte Bundestrainerin Anne-Kathrin Hoffmann. Gold vom 1m-Brett ging an den Franzosen Jules Bouyer (502,10), Bronze an Kawan Figueredo Pereira aus Brasilien (477,15).
Während es für Wesemann der letzte Wettkampf im Jugendbereich war, erlebt Jaden Eikermann in Kiew seine erste JWM überhaupt. Auch er startete im Finale eine Aufholjagd. „Jaden wollte alles“, sagte Hoffmann, und das merkte man dem 16-Jährigen auch an. Bereits zur Halbzeit des Finales hatte sich Eikermann bis auf Rang drei vorgekämpft, fiel nach einem etwas schwächeren Handstandsalto im dritten Versuch aber wieder aus den Medaillenrängen. Doch während sein ukrainischer Konkurrent Danylo Avanesov im letzten Durchgang patzte, brachte Eikermann seinen abschließenden Schraubensalto sauber ins Becken und durfte am Ende mit 408,70 Punkten über die Bronzemedaille jubeln. „Das war ein echter Turmkrimi, aber Jaden hat sich im Finale sehr nervenstark präsentiert. Bronze bei seiner ersten JWM ist ein toller Erfolg“, lobte Bundestrainerin Hoffmann. Den Titel sicherte sich Oleksii Sereda (UKR) mit 484,60 Punkten vor Maxim Gulidov (RUS/427,55).
