An diesen 19. Juli 2022 wird sich Wasserspringerin Carolina Coordes (Berliner TSC) wohl noch lange zurückerinnern. Denn ausgerechnet an ihrem 18. Geburtstag gelang ihr an der Seite ihrer Partnerin Frieda Dummer (SC DHfK Leipzig) ihr bislang größter sportlicher Triumph: Bei den Europameisterschaften der Junior*innen in Otopeni (ROM) gewannen die beiden Deutschen am Dienstag die Goldmedaille im Turm-Synchronspringen. Mit 237,42 Punkten setzten sich Coordes und die noch 17-jährige Dummer gegen die Paare aus Großbritannien (235,77) und der Ukraine (223,80) durch und sorgten so dafür, dass bei dieser JEM erstmals die deutsche Hymne gespielt wurde.
„Gold zum Geburtstag – besser geht es nicht“, freute sich Nachwuchs-Bundestrainerin Anne-Kathrin Hoffmann mit ihnen. Zumal dieser Erfolg nicht unbedingt erwartet worden war, nachdem Frieda Dummer im Vorfeld noch Ellenbogenprobleme hatte und die Kürsprünge deswegen nur aus fünf Metern etwas leichter ausfallen mussten. „Dass das hier heute für den Titel reicht, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Hoffmann, „aber was will man mehr?“
Es war aber nicht das einzige Edelmetall für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) an diesem besonderen Tag. Im Wettkampf vom 3m-Brett der weiblichen B-Jugend gab es sogar gleich zwei Medaillen zu feiern. Vanessa Röhniß (SC DHfK Leipzig) sicherte sich mit 318,65 Punkten Silber, Julina Schnabel (SC DHfK Leipzig) durfte sich dahinter mit 312,45 über Bronze freuen. Bereits im Vorkampf hatten sich beide in guter Verfassung präsentiert, insbesondere in den wichtigen Pflichtsprüngen, deren Punkte im Jugendbereich ins Finale mitgenommen werden, wo sie dann nahtlos an die starken Leistungen des Vormittags anknüpften. „Sie haben beide eine sehr schöne Leistung gezeigt“, lobte Anne-Kathrin Hoffmann. Besser als die beiden Deutschen war nur die Italienerin Giorgia de Sanctis (331,25). Für Julina Schnabel war es nach der Bronzemedaille gestern im Teamwettbewerb bereits die zweite Podestplatzierung bei diesen Meisterschaften.
In der männlichen Jugend sprangen Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) und Espen Prenzyna (WSC Rostock) als Vierte im Turm-Synchronspringen (238,38) sowie Max Otto (Berliner TSC) als Fünfter vom 1m-Brett der B-Jugend (358,20) jeweils nur knapp am Treppchen vorbei. Dennoch kann sich die Zwischenbilanz des DSV-Teams sehen lassen: Drei bis vier Medaillen hatte die Bundestrainerin für die Europameisterschaften vorsichtig als Ziel formuliert, diese Vorgabe ist nun bereits nach dem zweiten Tag der Titelkämpfe erreicht. Das JEM-Ergebnis aus dem Vorjahr (einmal Silber, zweimal Bronze) hat Deutschland schon jetzt übertroffen.
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