High Diverin Iris Schmidbauer bleibt die Frau für die besonderen Momente. Als die Sportart im vergangenen Sommer in Rom (ITA) erstmals im Rahmen von Europameisterschaften ausgetragen wurde, war die Oberbayerin zur Stelle und sicherte sich die historische erste EM-Goldmedaille im High Diving. Nun triumphierte sie auch bei der ebenfalls erstmals durchgeführten Wahl von Europas Besten in dieser so spektakulären Sportart. Bei den LEN Awards 2022 sicherte sich die 27-Jährige, die seit Januar für den Dresdner SC 1898 startet, mit fast 58 Prozent der Stimmen überlegen den Titel bei den Frauen in der Kategorie High Diving und sorgte damit erneut für eine Premiere. Bei den Männern setzte sich Constantin Popovici (ROU) durch, der ebenfalls bei der EM erfolgreich war.
Auch die weiteren Nominierten aus dem Kreis des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) landeten weit vorn. Im Freiwasserschwimmen erreichte Olympiasieger und Weltmeister Florian Wellbrock (SC Magdeburg) bei den Männern ebenso Platz zwei wie bei den Frauen Europameisterin Leonie Beck, ihre Vereinskollegin Lea Boy (beide (SV Würzburg 05) kam dort zudem auf Rang fünf. Bei den Wasserspringer*innen belegten Tina Punzel (Dresdner SC 1898) und Timo Barthel (SV Halle) jeweils den vierten Platz.
Die Auszeichnung als Europas bester Freiwasserschwimmer des vergangenen Jahres ging an den Italiener Gregorio Paltrinieri, bei den Frauen siegte erneut Sharon van Rouwendaal (NED), die damit als einzige von den Geehrten ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigte. Bester Wasserspringer wurde Jack Laugher (GBR), beste Wasserspringerin Chiara Pellacani (ITA).
Im Becken gewannen zwei Weltrekordhalter*innen die Wahl. Bei den Männern war es Weltmeister und Langbahn-Weltrekordler David Popovici (ROU) – übrigens nicht verwandt mit seinem Landsmann und Namensvetter vom High Diving. Bei den Frauen hieß die Siegerin Ruta Meilutyte aus Litauen, die im abgelaufenen Jahr neben ihren beiden Weltmeistertiteln auf der Lang- und Kurzbahn über 50m Brust auch mit einer neuen Weltbestmarke auf der 25m-Bahn aufwartete. Sieger*innen im Synchronschwimmen wurden Marta Fiedina (UKR) und Giorgio Minisini (ITA). Im Wasserball gebührte diese Ehre Unai Aguirre und Judith Forca, beide aus Spanien.
Die LEN Awards des europäischen Dachverbandes werden seit 2008 vergeben. In diesem Jahr durften neben den nationalen Verbänden erstmals auch die Fans mitentscheiden, deren Votum dann zu 30 Prozent in die Gesamtwertung miteinfloss. Insgesamt 70.000 Stimmen wurden abgegeben.