Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Wasserspringer Moritz Wesemann (SV Halle) für das WM-Finale vom 3m-Brett qualifiziert. Damals blieb das Happy-End jedoch aus – eine Coronavirus-Infektion verhinderte seine Teilnahme an der Entscheidung. Bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) kam der 21-Jährige nun endlich in den Genuss seines ersten WM-Finales in dieser olympischen Disziplin und schaffte als Siebter mit 433,35 Punkten direkt eine Top-acht-Platzierung.
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„Insgesamt bin ich zufrieden. Es waren sehr schöne Sprünge dabei, es waren aber auch ein paar nicht so schöne Sprünge dabei. Es war nicht ganz die Leistung aus dem Halbfinale und nicht ganz die Leistung, die ich hätte zeigen können, aber nach der langen Saison bin ich mit dem siebten Platz super zufrieden”, sagte er. Der Start gelang am Donnerstag allerdings nicht wie erhofft: Im zweiten Durchgang hatte Wesemann bei Auerbach zwar eine enorme Höhe, tauchte aber nicht sauber ein und bekam für diesen Versuch satte 30 Punkte weniger als im Halbfinale, wo das noch sein bester Versuch gewesen war. Mit zwei sehr guten Schrauben- beziehungsweise Rückwärtssprüngen blies er anschließend zur Aufholjagd und schob sich so zwischenzeitlich bis auf Platz fünf nach vorne.
Im fünften Durchgang gab es dann kurz Irritationen, weil der DJ in der Halle zu früh die Musik gestartet hatte, als Wesemann seinen Sprung noch nicht abgeschlossen hatte. „Ungefähr beim dritten Salto ist die Musik angegangen, was natürlich ein bisschen verwirrt, wenn man das nicht gewohnt ist, weil sonst die ganze Zeit Stille herrscht”, berichtete er. Er durfte den 4,5-fachen Salto vorwärts jedoch nach kurzer Pause wiederholen, diesmal ohne Störung und deutlich besser. Mit einem weiteren sehr starken Schraubensprung beschloss er das Finale.
„Die Jungs haben hinten raus nochmal richtig gekämpft, richtig Feuer gegeben, schöne Sprünge gezeigt und sich letztlich dann mit Top-acht-Platzierungen belohnt”, freute sich Bundestrainer Christoph Bohm. Denn direkt hinter Europameister Wesemann landete auch Lars Rüdiger (Berliner TSC) unter den besten Acht und erreichte damit ebenfalls das vorab formulierte Ziel. Nach zwei Runden hatte der Deutsche Meister diesen Jahres noch auf Rang zwölf gelegen – exakt die Platzierung, mit der er sich auch für das Finale qualifiziert hatte. Dann aber schob er sich beständig nach vorne und brachte am Ende auch seinen „Schokoladensprung” – den Schraubensalto – perfekt ins Becken. „Schon der Finaleinzug gestern war viel viel mehr, als ich mir hätte erträumen können. Und jetzt der achte Platz in der Welt, das ist wirklich auch wieder ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich bin überglücklich”, freute er sich.
Angefeuert wurden er und Wesemann von einer großen deutschen Delegation bestehend aus Wasserspringer*innen, Synchronschwimmer*innen und Freiwasserschwimmer*innen, die in ihrer neuen Einkleidung des DSV-Premium-Partners Aquafeel nicht nur akustisch, sondern auch optisch hervorstach und den starken Teamspirit im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) verdeutlichte. Auf ähnlich lautstarke Unterstützung setzen die Springer*innen demnächst auch beim Weltcupfinale in Berlin: Vom 04. – 06. August kommt es in der deutschen Hauptstadt zur schnellen WM-Revanche.
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Weltmeister vom 3m-Brett wurde der Chinese Wang Zongyuan mit 538,10 Punkten, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte. Silber sicherte sich Osmar Olvera Ibarra (MEX/507,50), Bronze ging mit Long Daoyi (CHN/499,75) an einen weiteren Chinesen.