Nach ihrem Auftritt unterhielten sich Michelle Zimmer und Frithjof Seidel (beide SC Wedding) noch lange mit den anderen Mixed-Duetten, gemeinsam posierte man für Erinnerungsfotos an eine insgesamt erfolgreiche Weltmeisterschaft in Fukuoka (JPN). Denn auch in der Freien Kür zeigte das deutsche Mixed-Duett in der Nacht am frühen Freitagmorgen (MESZ) wieder eine gute Leistung. 124,7188 Punkte bedeuteten einen neuen Bestwert für die beiden, mit Rang 13 ging es damit gegenüber der Technischen Kür nochmal zwei Plätze nach vorne. Am Ende fehlten ihnen lediglich 0,6 Zähler auf die Chilen*innen, die als Zwölfte das letzte Finalticket lösten. Sieger*innen des Vorkampfs wurden Cheng Wentao und Shi Haoyu aus China mit 221,1023 Punkten.
„Es war homogen zwischen uns, es war ein gutes Schwimmen. Wir sind super zufrieden. Unsere Trainerin hat gesagt, das war das Beste, was wir in dieser Saison geschwommen sind. Das war das Ziel”, sagte Zimmer. Für ihre Kür hatten sich Seidel und sie sich das Thema „Tarzan und Jane” ausgesucht. Diese kommen im Film aus zwei ganz unterschiedlichen Welten und bringen sich gegenseitig neue Dinge bei – die Parallelen zum deutschen Mixed-Duett, bei dem Seidel ursprünglich Wasserspringer war und erst 2021 zum Synchronschwimmen wechselte, sind unverkennbar. „Wir haben die ganze Saison für diesen Moment trainiert. Wir sind super happy”, sagte Seidel zum Abschluss seiner ersten WM.
Untröstlich fühlte sich dagegen Stephanie Marx. Bei der Analyse des Ergebnisses fiel der Trainerin auf, dass ihr bei der Eingabe der Übungen auf der Coach Card ein Fehler unterlaufen war, der zur zweiten Base Mark und den entscheidenden Punktabzügen führte. „Die beiden haben alles richtig gemacht, ich hatte den falschen Code eingegeben. Leider machen auch Trainer Fehler, es tut mir von Herzen leid”, sagte Marx.
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WM-Debüt für Luis Avila Sanchez beim Turmspringen
Beim Turmspringen waren mit Luis Avila Sanchez (Berliner TSC/17 Jahre) und Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen/18) die beiden Youngsters im Aufgebot der deutschen Wasserspringer*innen vertreten. Eigentlich hätte hier Timo Barthel (SV Halle) springen sollen, doch dieser hatte auf einen Start verzichtet, weil er gesundheitlich angeschlagen ist und zudem als Europameister auch schon einen Olympia-Quotenplatz für Deutschland gesichert hatte. Stattdessen kam Avila Sanchez zu seinem WM-Debüt, der Berliner beendete den Vorkampf mit 319,55 Punkten auf Platz 35.
Innerhalb kürzester Zeit hatte er zuletzt den Schwierigkeitsgrad seiner Sprungserie noch einmal deutlich ausgebaut, was die Teilnahme an den Weltmeisterschaften überhaupt erst ermöglicht hatte. Auch den 3,5-fachen Auerbachsalto hatte er erst dieses Jahr gelernt. „In Fukuoka hat er bei diesem Sprung einen sehr guten Ansatz erwischt, ihn dann aber unten drübergehauen, weil er nicht damit umgehen konnte. Das sind so typische Fehler, das muss man einfach noch mehr trainieren, damit man die Bewegungserfahrung hat und damit umgehen kann. Für ihn galt es hier, Erfahrung zu sammeln”, sagte Bundestrainer Christoph Bohm.
Jaden Eikermann kam mit 310,70 auf Rang 38. Knackpunkt war der Patzer beim 4,5-fachen Salto vorwärts im zweiten Durchgang, durch den er früh ins Hintertreffen geriet. „Er hat hier nicht das gezeigt, was er konnte. Aber auch er ist immer noch ein sehr junger Sportler und sein Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen. Diese Erfahrung muss er jetzt mitnehmen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen”, so Bohm. Nur die besten 18 Springer zogen ins Halbfinale ein. Den stärksten Eindruck im Vorkampf hinterließ Lian Junjie, der Chinese kam auf 466,90 Punkte.
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