Ihren besten Versuch hatten sich Chen Yiwen und Chang Yani bis zum Schluss aufgehoben. Der blitzsaubere Schraubensprung zum Abschluss war das i-Tüpfelchen beim Sieg der Weltmeisterinnen aus China im 3m-Synchronspringen beim World Aquatics Diving World Cup Super Final in Berlin. „Der Schraubensalto ist einer unserer besten Sprünge“, sagte Chen Yiwen, doch auch in den anderen Durchgängen waren sie am Freitagnachmittag erneut eine Klasse für sich und gewannen am Ende deutlich mit 311,19 Punkten. Dahinter allerdings blieb es spannend bis zum Schluss: Vor der letzten Runde hatten noch vier Teams Chancen aufs Treppchen – am Ende holten die Kanadierinnen Pamela Ware und Mia Vallée Silber (286,20) und Kassidy Cookund Sarah Bacon aus den USA Bronze (284,52), während die Britinnen noch von Rang zwei auf Platz vier zurückfielen.
„Ich wusste, dass wir vor dem letzten Durchgang Vierte sind, aber auch, dass wir nur zwei Punkte hinter Platz drei und sechs Punkte hinter Platz zwei liegen. Wir brauchten einen guten Sprung fürs Podium und genau den haben wir gezeigt. Wir hatten einen tollen Tag“, sagte Pamela Ware. Auch die US-Girls als Dritte waren sehr glücklich mit ihrer Leistung: „Im letzten Wettkampf der Saison noch einmal aufs Treppchen zu springen, fühlt sich großartig an“, sagte Kassidy Cook.
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Das deutsche Team mit Jana Lisa Rother und Lena Hentschel (beide Berliner TSC) landete mit 267,96 Punkten auf Rang sechs. Beide stammen aus Berlin und hatten somit ein echtes Heimspiel. „Es ist unglaublich, so ein großes Event vor Heimpublikum springen zu dürfen und auf der Tribüne alle zwei Sitze jemanden zu erkennen. Jana-Lisas und meine Familie sind komplett da, unsere Freunde sind da – es ist wirklich eine Ehre und freut uns, jeden einzelnen Sprung hier ins Wasser bringen zu können. Wir konnte das als schönen Abschluss nehmen, hier mit der Familie und Freunden zusammen das Ganze zu feiern. Wir wissen jetzt genau, wo wir stehen und gucken, dass wir für nächste Saison an unseren Schwachstellen arbeiten und uns immer mehr verbessern. Wir beide haben eine super Saison hinter uns und freuen uns auf alles, was kommt“, erzählte Lena Hentschel.
Chinas Weltmeister triumphieren vom Turm
Auch im Turm-Synchronspringen der Männer entwickelte sich ein spannender Kampf um die Medaillen. Australien mit Einzelweltmeister Cassiel Rousseau und Domonic Bedggood lag nach vier von sechs Runden nur auf Platz fünf, doch mit einem starken Finish wurde es am Ende noch Silber mit 411,84 Punkten für das Team aus Down Under. „Wir haben hier nie aufgegeben und bis zuletzt alles gegeben. Eine Medaille im letzten Wettkampf des Jahres gibt uns jetzt viel Selbstvertrauen für die bevorstehende Olympiasaison“, freute sich Bedggood. Bronze ging dahinter an die Mexikaner Randal Willars und José Belleza, die fast den gesamten Wettkampf über Zweite gewesen waren, am Ende aber noch einmal um das Edelmetall zittern mussten. „Im letzten Versuch war ich ein bisschen nervös, weil ich diesen Sprung seit fünf Jahren nicht mehr gemacht hatte. Letztendlich sind wir sehr glücklich über das Ergebnis“, meinte Willars.
Ganz oben standen auch hier die Chinesen. Die Weltmeister Lian Jungjie und Yang Hao siegten mit 471,00 Punkten souverän und bekamen schon in den Pflichtsprüngen perfekte Wertungen bis 10,0. „Wir sind insgesamt sehr zufrieden“, meinte Yang Hao, „nur der dritte Sprung war nicht ganz so gut.“ Nach den Weltmeisterschaften in Fukuoka (CHN) hatte das Paar aus China einfach durchtrainiert, und auch jetzt ist die Saison für die Sieger von Berlin noch nicht vorbei. „Im Oktober stehen für uns noch die Asienspiele an“, erklärte Yang Hao.
DSV-Sprungstars in festlichem Rahmen verabschiedet
Am Rande des Weltcupfinales wurden am Freitag einige verdiente Athlet*innen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. offiziell in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. Tina Punzel, Maria Picker (geb. Kurjo), Martin Wolfram, Stephan Feck und Florian Zander sorgten in der Vergangenheit für so manchen großen Moment und genossen noch einmal den Applaus des Berliner Publikums. „Sie alle haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten das Wasserspringen in Deutschland und darüber hinaus maßgeblich geprägt. Wir haben gemeinsam wunderbare Erlebnisse teilen können. Heute möchten wir ihnen für ihren vorbildlichen Einsatz für den DSV danken und ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles Gute wünschen“, sagte DSV-Vizepräsident Kai Morgenroth.
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