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Timo Barthel holt beim Weltcup mehr Punkte als bei seinem EM-Titel

Wasserspringen
06.08.2023 Kategorie: Wasserspringen, Verband

©Jo Kleindl

Zum Abschluss der Saison hat Timo Barthel (SV Halle) beim Weltcupfinale in Berlin noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Mit 443,40 Punkten landete der 27-Jährige im Turmspringen auf Platz sieben und sammelte damit sogar ein paar Zähler mehr als im Juni beim Gewinn des Europameistertitels. Eine starke Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass sich der Hallenser kurz vor den Weltmeisterschaften an der Hand verletzt hatte und auch in Berlin nur mit Schmerzen springen konnte. „Ich bin sogar zehn Punkte mehr gesprungen als beim Europameistertitel“, freute sich Barthel, „und das ohne Training hier vor Ort aufgrund meines lädierten Handgelenkes. Mehr war nicht drin für mich heute, ich bin super zufrieden mit dem siebten Platz.“ Ab Mittwoch geht es für ihn dann in den wohlverdienten Urlaub in Richtung Portugal.

>> Alle Ergebnisse des Diving World Cup Super Final

Der Sieger kam wieder einmal aus dem Reich der Mitte. Der WM-Dritte Yang Hao (CHN) nahm mit 537,25 erfolgreiche Revanche, nachdem in Fukuoka überraschend Cassiel Rousseau die Goldmedaille in dieser Disziplin entführt hatte – in Berlin wurde der Australier diesmal Sechster (457,15). „Im Wasserspringen ist der einzige Gegner immer nur man selbst, es geht stets nur darum, sich selbst zu verbessern“, sagte Yang Hao. Hinter ihm gingen Platz zwei und drei an Oleksii Sereda (UKR/480,45) und Noah Williams (GBR/468,05). Ersterer hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zeitweise in Aachen eine neue Heimat gefunden. Mittlerweile trainiert er wieder in Kiew (UKR), doch der Auftritt in Deutschland war für ihn nach wie vor etwas ganz Besonderes: „Ich bin Deutschland, dem SV Neptun und seiner Vorsitzenden Karin Ackmann unglaublich dankbar, dass sie mir geholfen haben und immer noch helfen. Ein solches Ergebnis wie hier wäre ohne diese Unterstützung nicht möglich“, sagte Sereda.

Chinas Weltmeisterin kämpft sich zum Sieg, Lena Hentschel wird Siebte

Ebenfalls Siebte wurde am Schlusstag des World Aquatics Diving World Cup Super Finals Lena Hentschel vom 3m-Brett. Die Berlinerin wurde Siebte mit 280,95 Punkten und war mit dieser Platzierung durchaus zufrieden. „Platz sieben hört sich erst einmal schön an, denn das waren heute hier die Besten der Welt. Es wäre definitiv noch mehr drin gewesen heute, aber ich habe leider in den Endphasen ein wenig geschwächelt heute. Zweimal international über 280 Punkte zu springen (im Vorkampf hatte Hentschel zuvor 285,60 erzielt, Anm. d. Red.), damit bin ich aber erst einmal zufrieden. Das ist ein guter Baustein, um dann bei der WM in Katar in Februar um die Quotenplätze für Olympia mitzuspringen.“ Die zweite deutsche Teilnehmern Jana Lisa Rother (Berliner TSC) hatte im Vorkampf mit 250,95 Rang 14 belegt und damit das Finale knapp verpasst.

Gold ging am Nachmittag an die Chinesin Chen Yiwen mit 344,15 Punkten, allerdings musste die Weltmeisterin bis zum letzten Sprung um diesen erneuten Erfolg bangen. Schon vor der letzten Runde lag die Japanerin Mikami Sayakanur zehn Punkte hinter ihr und setzte ihre Konkurrentin dann im finalen Durchgang mit dem schwersten Sprung der Konkurrenz – ein 2,5-facher Salto vorwärts mit zwei Schrauben – weiter unter Druck. Sie kam am Ende auf 342,60 und lag somit nur anderthalb Zähler hinter der Siegerin, Bronze holte Chang Yani (CHN/318,50). „Ich bin froh mit dem Ausgang des Wettkampfes, aber nicht unbedingt mit meiner Leistung. Die Eintauchphasen waren heute nicht so sauber, wie ich sie eigentlich kann, aber nach der WM war ich auch ein bisschen müde und konnte mich im Training nicht so auf diese Details konzentrieren“, erklärte Chen Yiwen.

Kanada gewinnt das Team-Event, Deutschland springt auf Platz fünf

Nachdem die Chines*innen in Berlin also alle acht Einzel- und Synchrondisziplinen für sich entscheiden konnten, wurde nach dem abschließenden Team-Event mit der kanadischen doch noch einmal eine andere Nationalhymne gespielt – dort war China nicht am Start. So siegte Kanada mit Pamela WareCaeli McKayBryden Hattie und Nathan Zsombor-Murray mit 395,50 Punkten vor Australien (390,70) und Großbritannien (387,95). „Es fühlt sich großartig an, die Saison auf diese Art zu beenden, wir sind sehr glücklich“, sagte McKay. Und meinte: „Mit der Leistung heute hätten wir auch die Chines*innen ein bisschen ärgern können.“

Beim Teamwettbewerb starten pro Nation maximal vier Aktive, aber mindestens eine Frau und ein Mann. Dann bestreiten zunächst je ein Mann und eine Frau die Sprünge vom 3m-Brett und das 3m-Mixed-Synchronspringen, anschließend geht es für die Einzelsprünge beider Geschlechter und das Turm-Mixed-Synchronspringen hoch auf zehn Meter. Das deutsche Team mit Lena Hentschel, Christina Wassen (beide Berliner TSC), Moritz Wesemannund Timo Barthel (beide SV Halle) belegte bei diesem Format mit 369,75 Punkten Platz fünf. „Schade, die Luft war beim Team-Event hinten etwas raus. Gerade bei Moritz Wesemann hat man das gemerkt, der sonst immer unser Fels in der Brandung ist und uns ja auch hier wieder Edelmetall im Einzel gesichert hatte.  Aber letztlich ist es immer eine Teamleistung, heute sind wir da deutlich unter unserem WM-Punktergebnis geblieben“, urteilte Bundestrainer Christoph Bohm. Sein Gesamtfazit des Weltcupfinales fiel dennoch positiv aus: „Am Ende einer so anstrengenden Saison ist es immer schwierig, aber mit unseren Fans im Rücken hat dieses Wochenende noch einmal richtig Spaß gebracht mit den tollen Leistungen von Moritz mit Silber vom 3m-Brett, aber auch der Wassen-Schwestern, die wie Timo Barthel in die Top acht vom Turm gesprungen sind. Ich bin zufrieden. Jetzt heißt es, regenerieren und mal Abstand gewinnen. Und danach heißt es, Richtung WM in Doha voll unseren Plan durchzuziehen.“

 

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