Als sich neulich am Tag nach der Schwimm-DM das Olympiateam in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) zum Medientag versammelte, trainierten nebenan schon wieder die Wasserspringer*innen. Bei Turmspringerin Elena Wassen schürte der Blick hinüber zu den schon qualifizierten Schwimmkolleg*innen noch einmal zusätzlich Vorfreude auf die eigenen Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften vom 15. – 19. Mai an gleicher Stelle. „Da hat man schon gedacht, wie schön das wäre, wenn man das Olympiaticket ebenfalls schon sicher hätte“, sagt sie.
Neun Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) stehen dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) im Wasserspringen zu – wer diese letztlich besetzt, entscheidet sich aber erst bei den nationalen Titelkämpfen. Im Turmspringen der Frauen kämpfen dabei am dritten DM-Tag (17. Mai) drei Athletinnen um zwei Plätze: Neben Elena Wassen auch noch ihre ältere Schwester Christina Wassen (beide Berliner TSC), die Vize-Europameisterin von 2023, sowie ihre Vereinskollegin Pauline Pfeif. Während die Wassens schon mal bei Olympia dabei waren – Elena sogar schon zweimal –, wäre es für Pfeif eine Premiere, sie war bislang aber bereits mehrfach bei Weltmeisterschaften gut platziert und 2022 auch schon EM-Vierte.
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Aufgrund dieser Konkurrenzsituation ist für Elena Wassen eines klar: „Es wird nicht reichen, nur im Finale gut zu springen. Man muss in allen drei Runden – Vorkampf, Halbfinale und Finale – seine Leistung zeigen.“ Die jüngsten Ergebnisse bei den Weltcups in Berlin (Platz sechs) und Xi’an (CHN/Platz sieben) haben ihr dafür noch einmal Rückenwind gegeben. „Das war gut fürs Selbstvertrauen. Der Start in die Olympiasaison beim Weltcup in Montreal war ja nicht so gut verlaufen, danach haben wir im Training viel an meiner Schnellkraft gearbeitet. Seitdem ist es mir gut gelungen, meine Sprünge wieder so umzusetzen, wie ich sie kann.“
Dass sie nach dem verpassten Quotenplatz um Turm-Synchronspringen nur diese eine Olympiachance hat, ist abgehakt. „Ich konzentriere mich jetzt einfach aufs Einzel, da stehen die Chancen nicht schlecht“, so die 23-Jährige. Falls es mit dem Sprung nach Paris klappt, wären es für die Berlinerin bereits ihre dritten Sommerspiele – so viel Olympiaerfahrung hat aus dem aktuellen Team der deutschen Wasserspringer*innen sonst niemand. 2016 in Rio de Janeiro (BRA) war Wassen mit 15 Jahren die Jüngste im gesamten Team Deutschland, „da habe ich das alles noch gar nicht so richtig realisieren können“. 2021 in Tokio (JPN) waren dann die Corona-Spiele unter besonderen Umständen, „das war auch nicht Olympia, wie man es sich vorstellt. Deswegen will ich dieses Mal unbedingt nochmal dabei sein und alles richtig aufsaugen und genießen.“
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