Für Saskia Oettinghaus werden die Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften im Wasserspringen vom 15. – 19. Mai in Berlin diesmal fast zu einer Art Heimspiel. Zwar startet die gebürtige Rostockerin nach wie vor für den Dresdner SC 1898 und lebt auch weiterhin in Dresden – ihren Trainingsmittelpunkt hat sie im vergangenen Herbst jedoch in die Hauptstadt verlegt. Für ihre „Mission Olympia“ hat sie sich der Berliner Trainingsgruppe um Bundestrainer Christoph Bohm angeschlossen. „Es lag auf der Hand: Wenn ich zu Olympia will, muss ich nach Berlin gehen“, sagte sie schon Anfang des Jahres im DSV-Verbandsmagazin „Swim&More“.
Kommende Woche wird sich zeigen, ob dieser Plan aufgeht. Bei den Deutschen Meisterschaften entscheidet sich, wer die insgesamt neun Quotenplätze für die Sommerspiele in Paris (FRA) besetzt, die dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) zustehen. Bei den Frauen kämpfen am Samstag (18. Mai) vom 3m-Brett mehrere Athletinnen um eines der begehrten Tickets. Neben Saskia Oettinghaus zählen Jette Müller (WSC Rostock), die WM-Sechste Lena Hentschel und Jana Lisa Rother (beide Berliner TSC) zu den Kandidatinnen – der Ausgang ist völlig offen.
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Im 3m-Synchronspringen eröffnet sich Oettinghaus tags darauf (19. Mai) eine weitere Chance – dort tritt sie dann gemeinsam mit Jana Lisa Rother gegen Hentschel und Müller an. Der Wechsel in die Berliner Trainingsgruppe hat der 26-Jährigen neuen Schwung gegeben. In Dresden hatte sie zuletzt ein Jahr lang allein bei Boris Rozenberg trainiert, der inzwischen in Polen tätig ist. „Aber ich habe festgestellt, dass mir das nicht so einfach fällt. Ich bin nicht so die Einzelkämpferin, ich trainiere lieber in einer Gruppe – das macht viel mehr Spaß, und man kann sich untereinander Tipps geben und sich im Training gegenseitig antreiben. Und wenn wir unterwegs sind, hat man seine Trainingsgruppe mit dabei und damit quasi ein Stück Gewohnheit“, so Oettinghaus. Und sie nennt gleich noch weitere Vorteile des Wechsels nach Berlin: „Die Bedingungen sind optimal mit einem Krafttrainer und einem Physiotherapeuten. Das geht hier alles Hand in Hand, das ist extrem förderlich für meinen Körper und meine Entwicklung.“ Die Ergebnisse bestätigen das, bei den vergangenen Wettkämpfen war sie konstant gut unterwegs.
In Berlin hat Oettinghaus unter der Woche ein Zimmer im Internat im Sportforum Hohenschönhausen, fürs Wochenende fährt sie zurück in ihre Dresdner Wohnung. „Ich fühle mich in Dresden wohl, komplett umziehen möchte ich nicht“, sagt sie. Auch ein Vereinswechsel steht nicht im Raum: „Der Dresdner SC hat mich immer unterstützt, und ich möchte dem Verein jetzt etwas zurückgeben.“ Sie hofft, dass mit der Übernahme von Martin Wolfram als Leiter des dortigen Bundesstützpunkts bald auch in der sächsischen Landeshauptstadt wieder eine starke Trainingsgruppe entsteht. Am liebsten natürlich mit ihr als Olympionikin als Aushängeschild.
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