Gut schlafen, gut essen und dann wieder Vollgas geben, so hatte Moritz Wesemann die weitere Planung nach dem erfolgreichen Vorkampf im olympischen Wettbewerb vom 3m-Brett auf den Punkt gebracht. Und dieser Plan ist aufgegangen: Am Mittwoch schaffte der Europameister von 2023 mit 433,00 Punkten als Achter den Sprung ins Finale. „Ich habe jetzt zweimal gezeigt, dass ich auf der größten Bühne vorne mitspringen kann, das macht mich stolz“, sagte er. Bei seinen ersten Olympischen Spielen hat es der 22-Jährige vom SV Halle damit auf Anhieb in den Endkampf geschafft. Die Medaillenentscheidung in Paris (FRA) ist für Donnerstag um 15:00 Uhr angesetzt. Als Stärkster des Halbfinales geht dann der dreifache Weltmeister Wang Zongyuan (CHN/537,85) als Favorit in den Wettkampf.
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Nach dem Vorkampf hatte Wesemann noch angemerkt, ihm habe dort in den ersten Runden noch etwas die nötige Spannung gefehlt. Am Tag darauf im Halbfinale, mit einer Finalqualifikation in Aussicht, war die richtige Anspannung dann kein Problem mehr und Wesemann von Anfang an richtig gut drin im Wettkampf. „Ich habe heute angefangen, Musik zu hören zwischen den Sprüngen, um mich noch besser zu konzentrieren, und so besser in den Fokus gefunden“, erklärte er. Nach den ersten drei Runden lag er auf Rang vier, vor allem mit dem sehr schön ausgeführten Schraubensalto sammelte er deutlich mehr Punkte noch am Tag zuvor. Der Rückwärtssalto im folgenden Durchgang gelang dann zwar nicht ganz so gut, trotzdem holte er auch dort mehr Punkte als im Vorkampf und lag damit weiterhin auf Finalkurs – zumal seine beiden schwierigsten und potenziell punkteträchtigsten Sprünge ja noch ausstanden.
Mit dem 4,5-fachen Salto vorwärts und der großen Schraube zum Abschluss (mit einem Schwierigkeitsgrad von 3,9 der schwerste Sprung des ganzen Feldes) machte Moritz Wesemann den Finaleinzug dann perfekt. „Das fühlt sich extrem gut an. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, ich konnte mich steigern gegenüber gestern und habe eine Konstanz gezeigt, auf die ich wirklich stolz bin“, so der Hallenser. Mit Blick auf das Finale meinte er: „Ich würde gerne nochmal ein paar Punkte draufpacken.“ Bei den beiden vergangenen Weltmeisterschaften 2023 in Fukuoka (JPN) und 2024 in Doha (QAT) war Wesemann zuletzt zweimal Siebter.
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