Bronze im Knockout-Sprint: Lea Boy gewinnt bei der EM ihre nächste Medaille

- 30.05.2025
Lea Boy hat bei den Freiwasser-Europameisterschaften in Stari Grad (CRO) Geschichte geschrieben: als erste Deutsche mit einer Medaille im Knockout-Sprint. Zum ersten Mal wurde dieses Ausscheidungsrennen über insgesamt drei Kilometer am Freitag bei einer EM ausgetragen – Boy schwamm dabei auf Platz drei hinter Bettina Fábián (HUN) und Paula Otero Fernández (ESP). Es war bereits die zweite Medaille für die 25-jährige Würzburgerin, die vor zwei Tagen auch schon über die olympische Distanz von 10km ebenfalls Bronze geholt hatte. Mit Celine Rieder (Sport-Union Neckarsulm) schaffte es auch die zweite Starterin des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) ins Finale und belegte dort schließlich Rang acht.
„Bisher ist die EM gut gelaufen mit zwei Bronzemedaillen“, meinte Boy. Und fügte zum neu eingeführten Rennformat hinzu: „Die neuen drei Kilometer sind echt cool als 25-Kilometer-Ersatz, auch wenn ich etwas traurig bin, dass es keine 25 Kilometer mehr gibt. Das Rennen ist ein bisschen schneller und interessanter auch für alle Zuschauenden.“
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Vor der malerischen Altstadtkulisse von Stari Grad auf der Ferieninsel Hvar verlief der Knockout-Sprint über insgesamt drei Rennen binnen rund einer Stunde. In Runde eins ging es für die zunächst 25 Frauen zunächst über 1500m, wobei die besten 16 weiterkamen; anschließend qualifizierten sich nach kurzer Pause die schnellsten zehn Schwimmerinnen der zweiten Runde über 1000m für das Finale, in dem dann nochmal 500m zu absolvieren waren.
Lea Boy hatte sich in den ersten beiden Runden noch ein paar Körner aufgespart und den anderen die Führungsarbeit überlassen – Platz 13 und Platz sechs standen für sie dort jeweils zu Buche. Entsprechend hatte sie dann im Finale noch genügend Reserven, um im Zielsprint Ginevra Taddeucci (ITA) niederzuringen, die tags zuvor noch die 5km gewonnen hatte. An der Spitze aber schwamm Bettina Fábián deutlich vorneweg, die Spanierin Otero Fernández lag dahinter ebenso klar auf dem Silberrang.
Arne Schubert starker Sechster beim Sieg von Olympiasieger Rasovszky
Bei den Männern war Deutschland in Person von Arne Schubert ebenfalls im Finale vertreten, der 18-Jährige vom SC Magdeburg belegte dort einen sehr guten sechsten Platz. In den ersten beiden Runden war er noch jeweils Neunter gewesen, im entscheidenden Rennen ging es für ihn dann nochmal drei Plätze nach vorne. Für Noah Lerch (SSG Günzburg-Leipheim) war als 18. nach der ersten Runde Schluss.
„Das ist ein sehr positives Ergebnis für mich. Ich freue mich, dass ich mehr als nur mitschwimmen und die Weltelite schon ein bisschen ärgern durfte. Gerade bei der namhaften Besetzung hier ist der sechste Platz mehr, als ich erwartet hatte“, sagte Arne Schubert. Tatsächlich sind mit Ausnahme von Florian Wellbrock und Oliver Klemet sämtliche Top-Leute in Stari Grad am Start – die beiden DSV-Asse hatten am vergangenen Wochenende einen Start in London (GBR) im Becken vorgezogen und kehren erst zum Weltcup in Portugal in zwei Wochen wieder ins Freiwasser zurück.
Die Goldmedaille sicherte sich Olympiasieger Kristóf Rasovszky. Der Ungar bestritt das Finale von vorneweg und sicherte sich so bereits seine zweite Goldmedaille bei diesen Titelkämpfen, nachdem er zuvor auch schon über 10km triumphiert hatte (und über 5km außerdem Bronze holte). In seinem Sog schwamm lange Zeit sein Landsmann Dávid Bethlehem auf dem zweiten Platz, im Endspurt schob sich aber der Franzose Logan Fontaine noch an ihm vorbei auf den Silberrang. Gänzlich leer aus ging dagegen 5km-Sieger Gregorio Paltrinieri (ITA), der in den ersten beiden Runden des Knockout-Sprints noch jeweils als Erster angeschlagen hatte, im Finale dann allerdings nur Fünfter wurde.