Bronze im Solowettbewerb: Klara Bleyer gewinnt ihre dritte EM-Medaille
- 05.06.2025
Klara Bleyer hat zum Abschluss der Europameisterschaften im Synchronschwimmen in Funchal (POR) noch einmal Bronze gewonnen und damit ihrer Choreografin das passende Geburtstagsgeschenk beschert. Am Donnerstag, dem Tag der EM-Entscheidung in der Technischen Kür des Solowettbewerbs, wurde nämlich Ona Carbonell 35 Jahre alt, mit der Bleyer seit gut einem Jahr zusammenarbeitet. Die Spanierin, inzwischen zurückgetreten, war einer der ganz großen Stars dieses Sports; sie gewann zwei Medaillen bei Olympia, 23-mal Edelmetall bei Weltmeisterschaften und wurde dreimal Europameisterin. Vor Ort dabei sein konnte Carbonell auf Madeira nicht. Doch was sie aus der Ferne bei Bleyers Auftritt beobachtete, dürfte ihr auch so sehr gut gefallen haben.
Mit 246,9650 Punkten gelang Klara Bleyer auf der portugiesischen Blumeninsel ein neuer persönlicher Bestwert. Besser als die 21-Jährige von den Freien Schwimmern Bochum waren nur die Österreicherin Vasiliki Alexandri, die mit 257,2400 ihren Titel aus dem Vorjahr in Belgrad (SRB) verteidigte, und die WM-Dritte von 2023 Iris Tió Casas aus Spanien (249,0917). „Klara war heute ein bisschen erkältet, umso beeindruckender ist es, dass es trotzdem wieder zu einer Medaille gereicht hat. Das Solo, das sie mit Ona Carbonell erarbeitet hat, ist einfach bombastisch“, freute sich Bleyers Heimtrainerin Stella Mukhamedova.
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Für Bleyer war es die dritte Medaille bei diesen Europameisterschaften. „Ich bin mega zufrieden, besser hätte es nicht laufen können“, sagte sie. Am Dienstag schwamm sie in der Freien Kür zu Gold und damit zum ersten deutschen EM-Titel im Solo in der Geschichte. Tags darauf wurde es im Duett zusammen mit Vereinskollegin Amélie Blumenthal Haz ebenfalls Bronze. Die Bochumerin war damit an allen drei Medaillen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) bei diesen Titelkämpfen beteiligt. „Wow, was für eine Europameisterschaft!“, meinte Bundestrainerin Stephanie Marx. „Wir haben im Vorfeld zwar schon mit Medaillen geliebäugelt. Dass es jetzt insgesamt drei geworden sind, mit dem EM-Titel von Klara Bleyer als Krönung, hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Das Lob geht an die Athletinnen, die hier so toll auf den Punkt abgeliefert haben.“
WM-Aufgebot nominiert: DSV in Vollbesetzung nach Singapur
Im Anschluss an die kontinentalen Titelkämpfe wurde auch das DSV-Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August) verkündet. Bei der WM ist Deutschland mit insgesamt zehn Athlet*innen vertreten, die in sechs Disziplinen an den Start gehen. „Wir fahren in voller Teamstärke zur WM. Nach den drei EM-Medaillen ist Klara Bleyer in beiden Solodisziplinen und mit ihrer Duettpartnerin auch in beiden Duettdisziplinen gesetzt. Zusätzlich werden ein Mixed-Duett und ein Team in der Acrobatic Routine an den Start gehen. Nach dem starken Auftritt in Europa mit dem EM-Titel 2024 in dieser Disziplin wollen wir im weltweiten Vergleich an diese Leistung anknüpfen und uns international präsentieren“, erklärte Bundestrainerin Stephanie Marx.
Die WM-Teilnahme ist die nächste wichtige Etappe auf dem Weg zum angestrebten Olympiaticket 2028 und 2032, jedoch stellt sie das DSV-Team auch vor große finanzielle Herausforderungen. 65.000 Euro kostet die Reise nach Asien, aus Bundesmitteln bekommen die deutschen Synchronschwimmer*innen diesmal 40.000 Euro. Den restlichen Betrag müssen die Aktiven – allesamt Schüler*innen oder Studierende – aus eigener Tasche bezahlen. Mit einer Spendenaktion möchte der DSV den Athlet*innen deshalb bei den teuren Flügen, Unterkunft und Vorbereitung unter die Arme greifen.
Das WM-Aufgebot im Synchronschwimmen:
Maria Denisov, Solène Guisard, Johanna Karb, Zsofia Szalkay, Thea Zehentner (alle SG Stadtwerke München), Klara Bleyer, Amélie Blumenthal Haz (beide Freie Schwimmer Bochum), Daria Martens (SSC Schwenningen), Frithjof Seidel (SC Wedding 1929), Daria Tonn (SB Bayern 07)