Deutsche Lagen-Männer ziehen ins WM-Finale ein

- 30.07.2023
Am Schlusstag der Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) ist die deutsche 4x100m-Lagenstaffel der Männer ins Finale eingezogen. Ole Braunschweig (SG Neukölln), Lucas Matzerath (SG Frankfurt), Eric Friese (Potsdamer SV) und Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) erzielten in den Vorläufen mit 3:32,11 Minuten die insgesamt fünftschnellste Zeit. „Es sind alle nochmal über sich hinausgewachsen am letzten Tag, das macht nochmal Spaß”, sagte Matzerath und kündigte bereits an: „Für heute Abend werden wir nochmal alles investieren und die letzten Prozente raushauen.”
Rückenspezialist Ole Braunschweig (Split-Zeit: 53,96 Sekunden) hatte als Vierter auf Matzerath übergeben, der das deutsche Quartett dann auf der Bruststrecke (58,87) auf Platz drei nach vorne brachte. Schmetterlingsschwimmer Eric Friese (51,29) hielt diese Position und schob sich sogar etwas heran an die führenden Amerikaner, die das Rennen letztlich in 3:30,51 für sich entschieden und damit auch insgesamt die schnellste Zeit der Nacht (MESZ) ablieferten. Hinter dem US-Team kämpften Deutschland mit Josha Salchow, Australien sowie dann auch noch China und Kanada um Platz zwei, wobei die Australier (3:31,75) und die Chinesen (3:31,89) in diesem Vierkampf das bessere Ende für sich hatten. Salchow (47,99) und der Kanadier Ruslan Gaziev schlugen dahinter zeitgleich als Vierte an. Für einen Moment lang lag sogar ein Swim-Off um einen Finalplatz in der Luft, doch der letzte Lauf war danach deutlich langsamer, sodass sich dieses in der Staffel seltene Ereignis erübrigte.
„Es war gut, wir sind als Fünfte ins Finale eingezogen, damit konnten wir Eric (Friese, Anm. d. Red.) seinen Platz im Olympiakader ermöglichen”, freute sich Ole Braunschweig. Athlet*innen, die beim Jahreshöhepunkt in die Top Acht schwimmen, können in den Olympiakader berufen werden, das ist die höchste Förderstufe bei der Sporthilfe. „Wir haben nochmal alles gegeben. Mal schauen, was im letzten Abschnitt jetzt nochmal geht, wir haben auf jeden Fall Bock”, so Braunschweig weiter. Titelverteidiger Italien ist dagegen als Neunter bereits ausgeschieden.
Das gilt leider auch für die deutschen Lagen-Frauen. Laura Riedemann (SV Halle), Anna Elendt (SG Frankfurt), Angelina Köhler und Nele Schulze (beide SG Neukölln Berlin) schwammen mit 4:00,71 Minuten eine Zeit, die im vergangenen Jahr noch zum Einzug in das WM-Finale gereicht hätte. In diesem Jahr war das Niveau schon in den Vorläufen deutlich höher, so dass es diesmal nur zu Platz zwölf reichte. Die schnellste Zeit verbuchten mit 3:55,93 die Kanadierinnen.
Startschwimmerin Laura Riedemann (Split-Zeit: 1:01,68 Minuten) übergab als Achte auf Anna Elendt (1:07,23), nach einer leichten Verbesserung ihrerseits übernahm dann Angelina Köhler auf Position sieben liegend. Die Berlinerin, die schon in den Schmetterlings-Einzeln überzeugen konnte, zeigte erneut ein starkes Rennen (56,77 Sekunden) und brachte die deutsche Staffel vor bis auf Platz vier. Zwar hatten sich die Top Drei schon etwas abgesetzt, doch dahinter schien auf einmal wieder alles möglich – das gesamte restliche Feld lag nahezu gleichauf. Nele Schulze gab als Schlussschwimmerin (55,03) dann noch einmal alles, doch mehr als Platz sechs in diesem Lauf war gegen starke Konkurrenz am Ende nicht drin.