Foto: DSV-Masters

 

„Bis spätestens in einem Jahr zu den nächsten Deutschen Meisterschaften der Masters im Synchronschwimmen!“ Als sich 2019 in Karlsruhe die Synchron-Masters dies zuriefen, konnte niemand ahnen, dass das Wiedersehen bis zum ersten Juli-Wochenende des Jahres 2022 dauern würde. So trafen sich jetzt in der Hamburger Schwimmhalle Inselpark 65 Sportlerinnen aus zehn Vereinen, um die deutschen Meisterinnen auszuschwimmen.

 

 

Sie brachten mit beeindruckenden Leistungen, mit großer Energie, viel Charme und Kreativität diese Leidenschaft fürs Synchronschwimmen ins Wasser. Annette Gäßler, Schiedsrichterin und stets ruhender Pol bei den Deutschen Meisterschaften, brachte die Leidenschaft und Freude für ihren Sport auf den Punkt: „Einmal Synchron, immer Synchron.“

 

 

Synchronschwimmen ist eine große Herausforderung an das Wassergefühl, an die Körperbeherrschung, an Musikalität, Bewegung und Rhythmus. Alles zusammen synchron und koordiniert ohne festen Boden unter den Füßen. Synchronschwimmen hat eine Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht und war damals tatsächlich eine reine Männersportart. Doch schon ab 1907 griffen Frauen in das originäre „Reigenschwimmen“ ein und verdrängten nach und nach die Männer. Soweit, dass bis heute Männern nur die Teilnahme im Mixed-Duett auf internationaler Ebene erlaubt ist. Und ausgerechnet die wenigen Männer der von ihnen selbst gegründeten Synchronschwimmgruppe im Frankfurter Volleyball Verein fehlten bei diesen Meisterschaften.

 

 

Als ob es Corona nicht gegeben hätte, wurden dabei beeindruckende Leistungen aller Teilnehmerinnen gezeigt. Und wer das Leuchten in ihren Augen nach den Küren sah, der konnte die Freude spüren und fast greifen, dass die Sportlerinnen endlich wieder das eigene Können, die Individualität und den Spaß an der Sportart Synchronschwimmen zeigen konnten. Unter ihnen auch einige ehemalige Nationalmannschaftsschwimmerinnen, die nahtlos in das Masterslager übergewechselt sind. Zu ihnen zählt auch Gabriele Kornbichler (TSV Eintracht Karlsfeld), die allerdings nach einer längeren Wettkampfpause 2011 in das Mastersgeschehen eingestiegen ist und seitdem bei zahlreichen Deutschen Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften erfolgreich teilgenommen hat – und unter anderem bei der EM in London (GBR) 2016 eine Silbermedaille im Solo gewann. Bei den Meisterschaften in Hamburg gewann sie das Solo/Freie Kür, das Duett/Freie Kür gemeinsam mit Eveline Pretsch und zusammen mit Michelle Hübner, Eveline Pretsch, Miriam HornungVanessa Piller und Katharina Brunner auch die Freie Kür in der Gruppe. Sie und alle anderen Aktiven wurden von einer familiären und harmonischen Stimmung in der Schwimmhalle getragen und unterstützt. Die Fangemeinde war nicht groß, bejubelte aber jeden Auftritt lautstark.

 

 

Dementsprechend zufrieden lobte Klaus Woryna, Mitglied der Wettkampfabteilung Masterssport und Sprecher der Länderfachkonferenz Masters, die sportlich anspruchsvolle und durchweg gelungene Veranstaltung. Das emsige, perfekt arbeitende 30-köpfige Team des Hamburger Schwimmverbands angeführt von Anna-Julia Meyer hatte einen reibungslosen Ablauf organisiert, so dass bei dem wertschätzenden Abschlusseinmarsch aller Athletinnen nur strahlende Gesichter bei den Aktiven, Helfer*innen, Wertungsrichterinnen und Begleiter*innen zu sehen waren. Und so hieß es: „Herzlichen Dank an alle Beteiligten! Wir sehen uns (hoffentlich) im nächsten Jahr wieder.“

 

 

>> Zum Protokoll der Veranstaltung

 

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