Gold bei der JEM: Nina Sandrina Jazy ist schnellste Europäerin über 50m Freistil

- 07.07.2022
Bei den Europameisterschaften der Junior*innen in Otopeni (ROM) erklang am Donnerstag zum ersten Mal die deutsche Nationalhymne. Gespielt wurde sie zu Ehren von Nina Sandrine Jazy (SG Essen), nachdem sich die 16-Jährige über 50m Freistil in 25,22 Sekunden knapp gegen die rumänische Lokalmatadorin Bianca Costea (25,34) durchgesetzt hatte.
Nach dem Anschlag schlug Jazy ungläubig die Hände vor Gesicht, dann schaute sie noch einmal hinauf zur Anzeigetafel, so als ob sie sich vergewissern wollte, dass das dort angezeigte Resultat auch wirklich wahr ist. Im Finale blieb sie noch einmal um eine Hundertstel unter ihrer Bestzeit, die sie vor zwei Wochen bei ihrem Sieg bei der Schwimm-DM in Berlin aufgestellt hatte. „Im Moment läuft’s einfach“, meinte sie dort bereits, und unterstrich diese Aussage mit ihrem Erfolg bei der JEM jetzt einmal mehr. Nach den beiden Titeln im Kraulsprint bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften und bei den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen machte Jazy nun auf europäischer Ebene ihr goldenes Triple 2022 komplett. Es war bereits ihre zweite Medaille in Otopeni, denn am Dienstag hatte sie zuvor auch schon Bronze mit der deutschen 4x100m-Freistilstaffel gewonnen.
„Nina mit Gold bringt natürlich zusätzlich Aufschwung in die Mannschaft“, meinte Nachwuchs-Bundestrainer Carsten Gooßes, der aber auch insgesamt zufrieden war mit dem Auftreten des gesamten Teams: „Wir hatten heute viele Final- und Halbfinalplätze dabei. Der vierte Platz von Levin Peschlow war ebenfalls stark.“ Dieser verpasste über 1500m Freistil nur knapp eine weitere deutsche Medaille an diesem Tag. Mit der siebtschnellsten Zeit hatte sich der Sportler von W98 Hannover für die Entscheidung qualifiziert, im Finale hielt er sich dann fast durchgehend auf Platz fünf auf und konnte sich schließlich auf der letzten Bahn noch um einen weiteren Platz nach vorne schieben. Als Vierter in 15:15,96 Minuten steigerte er seine Bestzeit um rund neun Sekunden, nur sieben Zehntel fehlten ihm am Ende zu Bronze.
In den weiteren Finals mit DSV-Beteiligung kam Lisa-Marie Finger (SG Neukölln Berlin) über 100m Schmetterling in 1:01,39 Minuten auf Platz acht. Gold ging hier an die Belgierin Roos Vanotterdijk (57,85), die ganz knapp vor Lana Pudar (BIH/57,88) anschlug, die erst kürzlich bei den Erwachsenen im WM-Finale von Budapest (HUN) gestanden hatte. Über 4x200m Freistil belegte die deutsche Staffel mit Nina Sandrine Jazy, Julia Barth (TB 1888 Erlangen), Marian Plöger (VfL Sindelfingen) und Lisa-Marie Finger Rang sechs in 8:21,04.