Julia Mrozinski präsentiert sich bei den FINALS in Berlin bereits in EM-Form

- 24.06.2022
Julia Mrozinski (SC Wiesbaden 1911) hat am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften Schwimmen für die beste Leistung gesorgt. Die 22-Jährige absolvierte die 400m Freistil in 4:11,31 Minuten und schwamm damit schneller als die Norm für die EM in Rom (ITA), für die sie aber ohnehin schon qualifiziert war. Damit sicherte sie sich ihren ersten DM-Titel in der Offenen Klasse. “Ich bin mega glücklich, ich freue mich total. Ich bin hier voll aus dem Training raus geschwommen und deswegen hatte ich jetzt nicht so große Erwartungen, aber ich freue mich sehr.”
Im Vorjahr hatte Mrozinski nur knapp die Olympiateilnahme verpasst, darüber ist sie inzwischen aber hinweg. “Es war eine krasse Niederlage und man muss das auch erstmal verkraften. Aber ich glaube, beim Schwimmen ist der Weg das Ziel, und wenn es letztes Jahr nicht geklappt hat, dann eben jetzt in Paris.”
Seit August studiert Mrozinski in den USA an der Universität von Tennessee. Aktuell trainiert sie jedoch in Hamburg und “es macht mir mega Spaß”, berichtete sie. “Unter Tobi Müller ist das einfach ein richtig gutes Training und ich fühle mich super aufgehoben und auch super vorbereitet für die EM. Ich bin auf einem guten Weg Richtung Rom.”
Zuhause ist es eben doch am schönsten. Das galt auch für Nele Schulze, die aus persönlichen Gründen seit kurzem für die SG Neukölln aus Berlin antritt und in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) ein Heimspiel hatte. “Das ist die beste Halle, in der ich je geschwommen bin”, meinte sie. Nachdem sie im Herbst erstmals DM-Gold auf der Kurzbahn gewonnen hatte, folgte nun also der erste Titel auf der 50-Meter-Bahn. “Das ist ein perfekter Tag. Es macht mich überglücklich, dass ich jetzt auch einen Langbahntitel habe.” Auf dieser Strecke hatte Anna Elendt (SG Frankfurt) übrigens bei der WM in Budapest (HUN) die Silbermedaille gewonnen. Auch sie schwimmt am Sonntag noch bei der DM, dann allerdings über 200m Brust.
Bei den Männern ging der Sieg über 100m Brust an Melvin Imoudu. Der Potsdamer gewann in 1:00,21 Minuten und darf sich auf dieser Strecke nach 2018 erneut Deutscher Meister nennen. “Ich habe mich heute Morgen richtig gut gefühlt im Wettkampf, jetzt sind so ein paar kleine Dinge dazu gekommen, wo ich sage, daran kann es gelegen haben. Aber natürlich bin ich trotzdem super happy, dass ich gewonnen habe.” Seine Eltern, Freundin und Großmutter waren in der Halle live dabei, vor dem Fernseher fieberte seine Schwester ebenfalls mit.
Bereits seine zweite Goldmedaille dieser DM holte sich über 100m Rücken Cornelius Jahn (Ahrensburger TSV), der am Vortag schon über die 200m triumphiert hatte. Der Schleswig-Holsteiner schlug nach 55,17 Sekunden als Erster an, knapp dahinter folgten Alexander Bauch (DSW 1912 Darmstadt/55,23) und Marvin Dahler (VfL Sindelfingen/55,27) - die ersten Drei lagen innerhalb von einer Zehntelsekunde. “Es läuft auf jeden Fall gut. Ich war auf die DM vorbereitet und bin sehr zufrieden mit der Leistung”, sagte der Sieger, der am Samstag auch noch über 50m Rücken antreten wird. “Das Triple wär auf jeden Fall schön. Ich gebe mein Bestes und dann schauen wir mal.”
Die 800m Freistil der Männer gewann Mahmoud Ahmed (Sport-Union Neckarsulm) in 8:02,29 Minuten, die 100m Rücken bei den Frauen entschied Laura Riedemann (SV Halle/Saale) in 1:01,32 Minuten für sich, die nach 2018 und 2019 ihren dritten Titel auf dieser Strecke nach Hause brachte. Außerdem wurden am zweiten DM-Tag vier weitere Staffelentscheidungen ausgetragen. Gleich zwei Titel gingen an den SC Wiesbaden 1911 (4x100m Lagen Männer, 4x100m Freistil Männer), die anderen an die SG Essen (4x100m Freistil Mixed) und den SV Nikar Heidelberg (4x200m Freistil Frauen).