Mixed-Staffel landet auf Platz acht, Ole Braunschweig steht wieder im Finale

- 29.07.2023
Die Weltrekorde purzelten am Samstag bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN), gleich drei neue Weltbestmarken wurden am vorletzten Tag dieser Titelkämpfe aufgestellt. Einer davon auch in einem Finale mit deutscher Beteiligung: In der 4x100m-Freistil-Mixedstaffel schwammen die Australier*innen Jack Cartwright, Kyle Chalmers, Shayna Jack und Mollie O’Callaghan mit einer Zeit von 3:18,83 Minuten in die Geschichtsbücher. Silber ging an die USA (3:20,82), Bronze mit neuem Europarekord (3:21,68) nach Großbritannien.
Für das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) war schon die Finalqualifikation ein großer Erfolg gewesen, zum ersten Mal überhaupt seit Aufnahme dieser Disziplin ins WM-Programm 2015 stand eine deutsche Staffel auf dieser Strecke in einem WM-Finale. Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen/49,06 als Startschwimmer), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg/48,73), Nele Schulze (SG Neukölln Berlin/54,65) und Nina Holt (SG Mönchengladbach/54,74) landeten am Ende mit 3:27,18 auf Platz acht und konnten damit nicht ganz an ihre Zeit aus dem Vorlauf anknüpfen, wo sie mit 3:26,78 nur zwei Zehntel über dem deutschen Rekord lagen.
„Das Gefühl ist gut, wir haben alles gegeben. Es war ein bisschen schlechter als heute Morgen, aber wir lernen. Es war für uns das erste Mal im Finale, von daher: Learning by doing”, sagte Peter Varjasi. Und Rafael Miroslaw ergänzte: „Es war spaßig, es war schön. Ein deutscher Rekord wäre nochmal die Kirsche auf der Torte gewesen, aber wir haben gutes Potenzial für die nächsten Jahre.”
Weitere Weltrekorde durch Ruta Meilutyte und Sarah Sjöström
Über 50m Brust der Frauen stellte Ruta Meilutyte (LTU) schon im Halbfinale den Weltrekord von 29,30 Sekunden der Italienerin Benedetta Pilato ein und schob sich damit für das Finale in die Rolle der Favoritin. Anna Elendt (SG Frankfurt) wird dann leider nicht mit von der Partie sein, die 21-Jährige landete mit 30,55 auf Platz zwölf. „Es ist schade, dass ich nicht weitergekommen bin, mit der Zeit von heute morgen wäre ich vielleicht noch reingerutscht”, sagte sie. Tatsächlich schaffte es Satomi Suzuki (JPN) mit genau dieser Zeit von 30,33 als Achte noch in den Endlauf. „Es ist okay. Ich habe nur gehofft, dass ich die 50 Meter heute Morgen okay schwimme. Es war gut, dass ich ins Halbfinale gekommen bin, und mehr kann ich im jetzigen Zustand nicht erwarten”, sagte Elendt. Anfang der Woche hatte sie sich am Rücken verletzt und konnte deshalb bei dieser WM nicht ihr volles Potenzial abrufen, auf einen Start über 200m Brust musste sie gar komplett verzichten. „Beim Rennen merkt man die Schmerzen deutlich weniger erstmal durch das Adrenalin, aber ich habe es schon gemerkt. Aber wir kriegen das noch hin”, so die Frankfurterin, die am Schlusstag morgen noch mit der Lagenstaffel antritt.
Für einen weiteren Weltrekord sorgte ebenfalls schon im Halbfinale Sarah Sjöström über 50m Freistil. Die Schwedin schwamm 23,61 Sekunden und war damit noch einmal sechs Hundertstel schneller als bei der von ihr selbst gehaltenen bisherigen Bestmarke aus dem Jahr 2017.
Ole Braunschweig wie im Vorjahr erneut im 50m-Finale
Der Spitzname von Rückenschwimmer Ole Braunschweig lautet „Hulk”, und genau wie die gleichnamige Filmfigur hat auch der Berliner im richtigen Moment seine Stärke wiedergefunden. Von einer Erkältung geplagt, kämpfte sich der 25-Jährige über 50m Rücken trotzdem ins Finale – übrigens bereits zum zweiten Mal in Folge, nachdem er auf dieser Strecke auch schon im vergangenen Jahr bei der WM in Budapest (HUN) erstmals im Endlauf stand. 24,73 Sekunden wurden für Braunschweig im Halbfinale gemessen, das bedeutete Platz drei in seinem Rennen und Rang sieben in der Addition beider Läufe.
„Mir geht’s mal besser, mal schlechter. Fürs Finale hat’s gereicht, also gut”, sagte er, doch ganz zufrieden war Braunschweig noch nicht mit seiner Leistung: „Eigentlich war der Plan, Bestzeit zu schwimmen, aber da hat einiges nicht gepasst. Die Geschwindigkeit aus der Tauchphase mitzunehmen, ist schwierig. Das habe ich jetzt zweimal verkackt. Und beim Anschlag konnte ich den letzten Kick nicht machen, nur irgendwie die Arme an die Wand bringen. Das geht morgen bestimmt noch ein bisschen schneller.” Die beste Zeit im Halbfinale erzielte Titelverteidiger Justin Ress (USA/24,35).