Junioren-Europameisterin Zoe Vogelmann hat dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) bei den Beckenwettbewerben der Europameisterschaften in Budapest (HUN) einen positiven Auftakt beschert. Über 400m Lagen zog die erst 17-Jährige aus Heidelberg mit persönlicher Bestzeit (4:43,51 Minuten) ins Finale ein und bestätigte dort in 4:45,61 den siebten Platz. Das erste Gold des Tages ging erwartungsgemäß an Lokalmatadorin Katinka Hosszu(HUN/4:34,76). „Heute Morgen bin echt geflogen. Es hat so viel Spaß gemacht“, sagte Vogelmann nach ihrem ersten EM-Rennen im 50m-Pool. Am Nachmittag habe sie sich dann natürlich nicht mehr ganz so frisch gefühlt. „Aber das gehört dazu, dass man lernt, diese Wettkampfhärte zu haben für die Zukunft. Zweimal 400m Lagen an einem Tag kosten richtig Körner. Ich will das aber nicht als Entschuldigung nutzen. Für mich war es schön, diese Erfahrung hier zu sammeln und ein gutes Finale hinzulegen. Das war ein guter Auftakt und zeigt, dass ich gut drauf bin. Über die 200m will ich nun am Freitag noch einmal ins Finale.“
Weltrekord durch den Russen Kolesnikow
Lediglich eine Hundertstelsekunde fehlte
Marek Ulrich über 50m Rücken (25,03 Sekunden) zum Endlauf. Im selben Halbfinale stellte der Russe
Kliment Kolesnikow sogar einen Weltrekord (23,93) auf. „Fünf Hundertstel an der Olympianorm vorbei, nun fehlt eine Hundertstel zum EM-Finale, das ist schon ein bisschen Pech“, sagte der Leipziger zu Rang neun. Beim Rennen über 100m will Ulrich aber noch in dieser Woche für ein Trendumkehr sorgen: „Das ist auf jeden Fall mein Ziel.“ Über 100m Schmetterling belegte
Angelina Köhler im Halbfinale Platz zwölf. Die 20-Jährige aus Hannover hatte die Olympiaqualifikation im April bekanntlich wegen einer Coronavirus-Infektion verpasst und durfte nach der Zwangspause erst vor zweieinhalb Wochen wieder ins Wasser. Unter diesen Umständen erscheint ihre Zeit von 58,64 Sekunden in einem anderen Licht, zumal die Olympianorm (57,90) gar nicht so weit weg liegt. „Ich hatte gehofft, unter die Norm zu kommen und habe alles gegeben. Unter diesen Umständen ist das ja auch eine richtige gute Zeit“, sagte Köhler. „Die letzten 25 Meter liefen halt nicht so, wie sie sollten. Aber da fehlte dann leider auch etwas Wettkampferfahrung in diesem Jahr. Ich werde weitermachen und mich nun auf die Deutschen Meisterschaften Anfang Juni vorbereiten und schauen, was bei den FINALS noch geht. Ich weiß ja, dass ich mehr kann, wenn ich austrainiert bin.“ Als einer von zwei deutschen Olympiastartern nutzte
Lucas Matzerath die EM in Budapest als Formtest, über 100m Brust sprang in 59,65 Sekunden dann Rang elf für ihn dabei heraus. „Ich bin zufrieden mit meinem ersten EM-Einsatz bei den Erwachsenen. Ohne besondere Vorbereitung war das nah an der Bestzeit“, sagte der 20-jährige Frankfurter. „Ich konnte hier in Hinblick auf Tokio auch üben, mich nicht davon überwältigen zu lassen, dass ich plötzlich neben solchen Stars wie
Adam Peaty schwimme.“ Der britische Topstar zog in 57,67 erwartungsgemäß als Schnellster ins Finale ein. Die weiteren Goldmedaillen des Tages sicherten sich Russland (4x100m Freistil Männer) und Großbritannien (4x100m Freistil Frauen). Zum Titel über 400m Freistil kraulte
Martin Malyutin in 3:44,18 Minuten, der Russe unterbot dabei die bisherige Jahresweltbestzeit von
Florian Wellbrock um 17 Hundertstelsekunden.
>> Alle EM-Ergebnisse und Zeitpläne im Überblick