Angelina Köhler mit deutschem Rekord WM-Vierte im Schmetterlings-Sprint

- 02.08.2025
Deutschlands Schwimmteam hat zuletzt viele seiner Erfolge auf den Langstrecken feiern können, aber auch bei den neuen olympischen 50m-Sprints werden bei den Weltmeisterschaften in Singapur reihenweise Topresultate erzielt. Am Samstag schwamm Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) über 50m Schmetterling mit neuem deutschen Rekord auf den vierten Platz, in 25,50 Sekunden verbesserte sie ihre eigene Bestmarke um fünf Hundertstel.
Zur Belgierin Roos Vanotterdijk (25,43) auf dem Bronzerang fehlten der Berlinerin lediglich sieben Hundertstel, die sich trotz knapp verpasster Medaille rundum zufrieden zeigte. „Es war ein tolles Rennen, ich habe das umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe“, sagte Köhler. „Am Ende sind es halt die Hundertstel, das ist der leidige Fünfziger. Aber ich hatte gestern Glück, dass ich reingekommen bin. Ich habe mich hier vier Plätze gesteigert, bin um die Medaille mitgeschwommen. Besser kann es nicht laufen.“ Siegerin wurde US-Superstar Gretchen Walsh in 24,83 Sekunden, die auch schon die 100m Schmetterling für sich entscheiden konnte, vor der Australierin Alexandra Perkins (25,31).
Schon vor der abschließen Lagenstaffel zog Köhler, die zuvor Sechste über 100m Schmetterling geworden war, eine erste WM-Bilanz. „Die WM war eine Achterbahn der Gefühle für mich. Aber ich habe viel gelernt. Ich habe viel an mir gearbeitet. Ich musste viel wieder aufstehen und darauf bin ich ganz besonders stolz. Egal, ob es eine Medaille ist oder nicht. Darauf kann ich sehr, sehr stolz sein.“
Anna Elendt schwimmt im Hundertstel-Krimi auf Platz neun
Ein starkes Rennen lieferte einmal mehr auch Anna Elendt über 50m Brust. Auch ihr fehlten an diesem Tag nur wenige Hundertstel, in dem Fall zum Erreichen des Endlaufs. Mit 30,40 Sekunden wurde die 100m-Weltmeisterin auf der Sprintstrecke Neunte, den letzten Finalplatz schnappte sich die Finnin Veera Kivirinta mit 30,37. Schnellste war Weltrekordlerin Ruta Meilutyte (LTU), die mit 29,54 als Einzige unter der 30-Sekunden-Marke blieb.
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„Der Start hat sich gut angefühlt, bei mir war alles okay soweit, besser eigentlich als heute morgen, aber die Zeit war einfach langsamer“, sagte Elendt. „Die 50 Meter habe ich allerdings auch am wenigsten von allen Strecken trainiert“ – ein Grund, weshalb hier womöglich ein wenig die Konstanz fehlt. „Bei den 50 Metern kann das so schnell gehen, man hat es bei Angi gesehen. Aber selbst wenn ich die Goldmedaille nicht gewonnen hätte, wären die zwei Halbfinals schon besser gewesen als die letzten Jahre. Ich kann mich also nicht beschweren“, so die Frankfurterin. Die zugleich betonte: „Ein weiteres Finale wäre schön. Ich hoffe, dass es morgen mit der Lagenstaffel klappt.“
Eine überzeugende WM-Premiere zeigte außerdem Vincent Passek. Der 19-Jährige vom Berliner TSC belegte über 50m Rücken in 24,83 Sekunden Rang 14, nachdem er am Vormittag seinen deutschen Jahrgangsrekord sogar auf 24,79 hatte drücken können. „Der Anschlag war noch besser als am Vormittag, da war ich aber etwas ausgeruhter“, meinte Passek. Und versprach zugleich, in den kommenden Jahren den deutschen Rekord von Trainingspartner Ole Braunschweig (24,57) ins Visier zu nehmen.
Ebenfalls auf einer Sprintstrecke war Luca Nik Armbruster (SG Neukölln Berlin) in Singapur bereits WM-Sechster über 50m Schmetterling geworden mit neuem deutschen Rekord (22,84). Über die 100m Schmetterling stellte der Franzose Maxime Grousset am Samstag mit 49,62 Sekunden sogar einen Europarekord auf und gewann dort vor Noè Ponti (SUI/49,83) und Ilya Kharun (CAN/50,07).