DSV-Asse mit Top-Leistungen: Silber für Ludwig und Gräfe bei der JWM

Grandioser Abschluss für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) bei den Weltmeisterschaften der Junior*innen in Otopeni (ROU) mit zwei Silbermedaillen für Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) und Jan Malte Gräfe (Potsdamer SV).

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Nur die Winzigkeit von einer Hundertstelsekunde fehlte Gräfe am Sonntagabend zum Titelgewinn. Nachdem der 18-Jährige am Vortag im Vorlauf den Junioren-Weltrekord auf 26,95 gedrückt hatte, zeigte er auch im Finale eine bärenstarke Leistung und blieb in 26,99 zum zweiten Mal in seinem Leben unter 27 Sekunden. Nur durchbrach am Sonntag dann auch Nusrat Allahverdi (TUR) erstmals diese Schallmauer und sicherte sich in 26,98 wie bei der JEM vor sechs Wochen in der Slowakei die Goldmedaille. Der aus Rostock stammende Gräfe hatte dort noch mehr als drei Zehnteln Rückstand Bronze (27,56) gewonnen und seither mit seinen Trainern Jörg Hoffmann und Jens Lohaus am Bundesstützpunkt Potsdam wunderbare Fortschritte machen können.

„Ich freue mich total, dass ich in der gesamten JWM-Woche so gut performen konnte“, meinte Gräfe, der zuvor über 100m Brust Fünfter geworden war und dabei dreimal den deutschen Jahrgangsrekord verbessern konnte. „Natürlich ist es unglücklich gelaufen im Finale, aber noch vor Kurzem hätte ich niemals geglaubt, hier um Gold mitkämpfen zu können. Und dass ich den Weltrekord behalten habe, sehe ich auch als Ehre an und nehme das auch als Motivation für die nächsten Jahre mit.“ Jetzt steht für den Abiturienten aber erst einmal etwas Erholung bei der Familie an der heimischen Ostseeküste an, ehe der neue Karriereabschnitt in der offenen Klasse angegangen wird.

Lena Ludwig verbessert 200m-Bestzeit um acht Zehntel

Sogar schon ihre zweite Silbermedaille bei diesen Titelkämpfen erkämpfte sich Lena Ludwig. Nach Platz zwei und zwei deutschen Jahrgangsrekorden über 100m Brust schwamm die 18-Jährige auch über 200m Brust in 2:26,56 Minuten fast acht Zehntel unter ihrer bisherigen persönlichen Bestzeit, nur Sua Moon (KOR) war in 2:24,77 noch etwas schneller als die Jugend-Europameisterin von 2025 und 2024. Hannah Schneider (Hofheimer SC) belegte in 2:32,27 Rang 13.

„Endlich habe ich es unter 2:27 geschafft. Dass es gleich so ein großer Schritt wird, damit habe ich aber nicht gerechnet“, sagte Ludwig. „Am meisten freue mich aber, dass ich für meine Trainerin Uta Brandl am Ende des gemeinsamen Weges noch eine weitere Medaille gewinnen konnte.“ Mit Wechsel in die offene Klasse wird Ludwig wie auch ihre Teamkollegin Noelle Benkler in Heidelberg nun in die Elitegruppe von Bundesstützpunkttrainer Santiago Marquez Fuentes wechseln.

Johannes Liebmann wird über 1500m Vierter

Einen weiteren starken Auftritt zeigte am Sonntag auch Johannes Liebmann. Über 1500m Freistil kraulte der JEM-Zweite vom SC Magdeburg in 15:04,40 Minuten auf den vierten Platz. Die Goldmedaille sicherte sich Kuzey Tuncelli (TUR/14:48,81) vor Kazushi Imafuku (JPN/14:56,97) und Vaseleios Kakoulakis (GRE/15:00,29).

„Wir wollten hier beweisen, dass wir auch bei einer JWM gut abschneiden können und das ist hier trotz des beeindruckendes Niveaus bei diesen Titelkämpfen fantastisch gelungen. Wir haben hier mit einem kleinen Team absolute Topleistungen und sehr viele persönliche Bestleistungen bei einem zusätzlichen Saisonhöhepunkt abgeliefert. Ich sehe da einen schönen Aufschwung“, bilanzierte Nachwuchs-Bundestrainer Carsten Gooßes.

Fünfter Titel für US-Girl Erisman und Chinesin Yang

Am letzten Wettkampftag schwamm die Chinesin Peiqi Yang mit Meisterschaftsrekord über 200m Freistil (1:56,25 Minuten) zu ihrem fünften Gold bei diesen Titelkämpfen. Zuvor hatte sie bereits über 400m, 800m, 1500m Freistil sowie mit der 4x200m-Staffel triumphiert und bezwang im direkten Duell nun auch Rylee Erisman (USA/1:56,76). Die 16-Jährige schaffte am Sonntag über 50m Freistil (24,70 Sekunden) und mit der Lagenstaffel der USA (3:59,85 Minuten) auch zwei weitere Siege und kommt so ebenso auf fünf Siege bei diesen Titelkämpfen. Die DSV-Lagenstaffel mit Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg/1:02,14), Hannah Schneider (Hofheimer SC/1:09,94), Yara Fay Riefstahl (Chemnitzer SC/1:00,80) und Leni von Bonin (Dresdner SC/57,65) kam am Sonntag in 4:10,17 auf Rang 14.

Die letzten Goldmedaillen dieser JWM gingen außerdem an Mizuki Hirai (JPN) mit Meisterschaftsrekord über 100m Schmetterling (56,87 Sekunden), Carlos D’Ambrosio (ITA) über 100m Freistil (47,88 Sekunden), John Shortt (IRL) über 200m Rücken (1:56,19), Kris Mihaylov (RSA) über 200m Schmetterling (1:56,16) und Japans Männer in der Lagenstaffel (3:35,00).

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