Isabel Gose krault im Rekordrennen über 800m auf Rang sechs

- 02.08.2025
Die Weltmeisterschaften in Singapur erlebten bei den 800m Freistil der Frauen ein Rennen voller Superlative. Denn Katie Ledecky (USA) gewann diese Strecke zum siebten Mal und zugleich ihren 23. Titel insgesamt. In einem packenden Dreikampf setzte sich die Rekordweltmeisterin in 8:05,62 Minuten gegen Lani Pallister (AUS/8:05,98) und die zuvor bereits mit drei Goldmedaillen dekorierte Summer McIntosh (CAN/8:07,29) durch. Doch nach Ledeckys Meisterschaftsrekord und Pallisters Ozeanienrekord war noch nicht Schluss. Mit Europarekord schwamm Simona Quadarella (ITA/8:12,81) auf Rang vier, als zweitbeste Europäerin landete Isabel Gose (8:18,23) in diesem WM-Finale auf einem starken sechsten Rang.
„Ich bin ganz gut reingerutscht, zum Ende haben mir doch ein bisschen die Körner gefehlt“, sagte Gose. „Dass die Mädels vorn deutlich schneller sind, war mir eigentlich von vornherein klar.“
Gose merkte an, dass sie die WM natürlich zu gern mit einer persönlichen Bestzeit beendet hätte, wozu ihr letztlich nur ein paar Zehntel fehlten. Die 23-Jährige vom SC Magdeburg betonte in ihrem Fazit aber auch die positiven Erinnerungen, die sie nach dem Triumph mit der Freiwasserstaffel nun mit nach Hause nehmen kann. „Das hat mega Spaß gemacht und ich glaube, das hat man mir auch angesehen, dass ich da super happy war und dann mit meinen Leuten da Gold zu holen. Für Bernd, für uns.“ Ob sie in Zukunft weiterhin im Freiwasser starten wird, möchte sie aber erst später mit etwas Abstand entscheiden.
WM-Debütantin Lise Seidel wird Achte und will bis 2028 richtig angreifen
Während Isabel Gose schon seit Jahren zur Weltspitze gehört, ist Lise Seidel gerade zum ersten Mal bei einer WM dabei. Und die Premiere in Singapur kann man nur als gelungen bezeichnen, denn die 18-Jährige vom SC Chemnitz wurde im Finale über 200m Rücken in 2:10,01 Minute Achte. Den Titel sicherte sich Olympiasiegerin Kaylee McKeown (AUS) in 2:03,33.
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An ihren Jahrgangsrekord vom Vortag (2:08,75) kam Seidel nach einer Nacht mit wenig Schlaf zwar nicht ganz heran. Aber drei Toprennen in zwei Tagen zu schwimmen, muss man halt auch erst lernen. „Unter 2:10 wäre natürlich noch mal schön gewesen, aber das war trotzdem nochmal schneller als die Zeit, mit der ich in die WM reingegangen bin. Halbfinale wäre schon schön gewesen, aber dass es dann jetzt sogar noch das Finale geworden ist und Bestzeit, damit kann ich total zufrieden sein. Ich bin einfach glücklich, diese Erfahrung gesammelt zu haben“, sagte Seidel. „Schon zweimal 200 Meter Rücken in den Knochen zu haben, merkt man dann hinten raus doch, es tut schon weh. Auch geht so eine WM lang, man muss lange Anspannung halten, lange mental stark bleiben, und das merkt man dann hinten raus halt schon.“
Die Erfahrung von Singapur sei auf jeden Fall Ansporn für kommende Aufgaben: „Ich habe mich in dieser Saison um insgesamt drei Sekunden verbessert. Wenn das die Jahre jetzt so weitergeht, dann kann es ja noch super laufen. LA 2028 wird angegriffen“, sagte Seidel selbstbewusst. Die Teenagerin hat im Kreis der Weltbesten in jedem Fall Blut geleckt. „Das war krass zu sehen, wie die Spitze schwimmt. Und natürlich spornt das noch mehr an, irgendwann auch da vorne mitzuschwimmen. Man ist zwar schon vorne, aber ganz vorne noch nicht. Und das ist jetzt auf jeden Fall das Ziel. Wir müssen an Tauchphasen arbeiten, am Start arbeiten, und dann kann das noch besser werden.“
Weltrekord für die US-Mixedstaffel, das DSV-Quartett bleibt auf Platz acht wieder unter dem alten deutschen Rekord
Über 4x100m Freistil belegte die Mixedstaffel des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) im letzten Rennen des Tages dann Platz acht. Mit 3:25,29 Minuten blieben Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg), Nina Holt (SG Mönchengladbach) und Nina Jazy (SG Essen) nochmals unter dem alten deutschen Rekord (3:26,59), den sie im Vorlauf auf 3:24,87 verbessert hatten. Ganz vorne schwammen die Amerikaner*innen sogar Weltrekord. Jack Alexy, Patrick Sammon, Kate Douglass und Torri Huske triumphierten in 3:18,48, als Zweite schwamm das unter neutraler Flagge angetretene russische Quartett mit 3:19,68 zudem Europarekord.