Johannes Liebmann wird EM-Vierter mit Junioren-Weltrekord

© European Aquatics

Auf den Langstrecken sind Deutschlands Schwimmer seit Jahren spitze. Und das wird sich wohl so schnell auch nicht ändern, so wie Johannes Liebmann bei diesen Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL) aufgetreten ist. Der 18-Jährige vom SC Magdeburg zeigte bei seinem EM-Debüt in der offenen Klasse, wie schnell man den Übergang vom Nachwuchs- zum Spitzenbereich im Optimalfall schaffen kann. Nach Platz vier mit Junioren-Weltrekord über 400m Freistil zum EM-Auftakt wiederholte der Schüler aus der Trainingsgruppe von Bundestrainer Bernd Berkhahn dieses Kunststück am Samstag über 800m Freistil gleich noch einmal.

In 7:30,47 Minuten verbesserte der JEM-Dritte dieses Jahres seinen im Vorlauf am Vortag aufgestellten Junioren-Weltrekord mit einem abgeklärten Auftritt noch einmal um eine halbe Sekunde. Schneller waren nur Zalán Sárkány (HUN/7:26,84), Lucas Henveaux (BEL/7:28,03) und 1500m-Sieger Daniel Wiffen (IRL/7:30,14). Oliver Klemet (SG Frankfurt) belegte Rang sechs (7:35,71).

 

Marrit Steenbergen mit den Europarekorden drei und vier 

 

„Natürlich hätte ich heute gern eine Medaille mitgenommen, dafür hätte ich aber ein paar Dinge besser machen müssen“, sagte Liebmann. „Insgesamt bin ich mit dieser EM-Woche aber sehr, sehr happy. Ich konnte hier deutlich mehr erreichen als erwartet, nicht nur wegen der Rekorde. Eigentlich wollte ich bei den Großen vor allem Erfahrungen erst einmal sammeln. Aber jetzt haben mich sogar Leute wie Daniel Wiffen wahrgenommen und auch angesprochen, das ist schon ein cooles Gefühl.“

Eine weitere Top-Platzierung erkämpfte sich auch Nina Holt. Die 22-Jährige vom SC Magdeburg kraulte am Tag nach Bronze über 100m Rücken in 52,16 Sekunden zu persönlicher Bestzeit samt Rang sechs über 100m Freistil. Der Titel ging hier an Marrit Steenbergen (NED), die in 50,42 den acht Jahre alten Europarekord von Übersprinterin Sarah Sjöström (SWE) um 16 Hundertstel unterbot. Zuvor hatte der Oranje-Star beim Sieg über 200m Lagen in 2:01,83 Minuten bereits ihren dritten Europarekord bei diesen Titelkämpfen aufgestellt. Damit sicherte sich die Weltmeisterin bereits vier Mal den Bonus von 5.000 Euro. Hinzukommen könnten am Ende noch 25.000 Euro für die punktbeste Leistung dieser Titelkämpfe.

 

Drei Deutsche im EM-Finale beim Brustsprint am Sonntag

 

Wenn die Kurzbahn-Europameisterschaften am Sonntag zu Ende gehen, steht Anna Elendt ein drittes Mal im Finale. Nach ihrem Sieg über 200m Brust reichten beim 50m-Sprint 29,64 Sekunden zu Rang acht im Halbfinale. Und ein Finale auf einer Außenbahn ist durchaus chancenreich, das weiß man seit ihrem WM-Sieg in Singapur. „If you have a lane, you have a chance“, beschrieb sie dort ihr erfolgreiches Motto. Schnellste war bisher 100m-Siegerin Eneli Jefimova (EST/29,00). Ebenfalls ihren dritten Endlauf konnte sich über 1500m Freistil Maya Werner (SC Magdeburg) sichern.

 

>> Alle Ergebnisse der Kurzbahn-EM

 

Bei den Männern hat das DSV-Team über 50m Brust am letzten EM-Tag sogar zwei Eisen im Feuer. Der WM-Fünfte Melvin Imoudu (Potsdamer SV) schnappte sich in neuer persönlicher Bestzeit von 25,94 Sekunden den vierten Finalplatz, sein 18 Jahre alter Vereinskollege Malte Gräfe kam mit 26,16 und damit dem zweiten deutschen Jahrgangsrekord an diesem Tag als Siebter weiter. Wie bei Liebmann verspricht das eine Menge für die nahe Zukunft.

Diesen Artikel teilen

Weitere News