Josia Topf mit starkem Endspurt zum zweiten WM-Titel

- 25.09.2025
Josia Topf ist nicht zu stoppen: Über 50m Freistil gewann der 22-Jährige am Donnerstag Gold in 42,85 Sekunden und damit bereits seine dritte Medaille bei den Para Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur. In einem spannenden Rennen feierte Topf einen Start-Ziel-Sieg und setzte so die Serie des deutschen Teams fort – an jedem Tag gab es bisher eine Medaille. Topfs WM-Titel bedeutete das achte Edelmetall für das deutsche Team. Verena Schott verpasste hingegen als Vierte erneut knapp das Podium, ebenso wie Taliso Engel.
„Morgen geht es volle Kanne mit dem Kopf in die Wand rein und dann schauen wir mal, was passiert.“ Das hatte Josia Topf nach seiner Silbermedaille über 50m Rücken (S3) am Mittwoch angekündigt – und es am Donnerstag genau so durchgezogen: Über 50m Freistil (S3) lieferte sich der Erlanger ein extrem enges Rennen mit dem Italiener Gabriele Lorenzo (43,49), musste wirklich voll durchziehen – und belohnte sich mit seiner zweiten Goldmedaille in Singapur. Die erste Goldene hatte er am Montag über 150m Lagen erkämpft.
„Es war ein unglaubliches Rennen. Ich habe alle Kraft zusammengenommen, die ich hatte – für den Schlusssprint. Und es hat sich zum Glück auch gelohnt“, freute sich Topf im Ziel. „Die Konkurrenz ist sehr stark, wir haben nochmal neue Leute in unsere Startklasse bekommen, sehr schnelle Leute. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich so dagegenhalten konnte“, sagte der Erlanger.
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Für Taliso Engel, der über 100m Brust (SB13) mit neuem Weltrekord gewonnen hatte, klappte es am Donnerstag im OCBC Aquatic Centre ganz knapp nicht mit Bronze: Der Nürnberger schlug in persönlicher Bestzeit nach 24,21 Sekunden im Ziel als Vierter an – gerade mal 28 Hundertstel hinter dem unter neutraler Flagge startenden Egor Shchitkovskii (23,93). Goldmedaillengewinner Oleksii Virchenko aus der Ukraine (23,31) kam in einem engen 50m-Freistil-Finale nur 0,9 Sekunden vor Engel an.
Über 100m Brust landete Verena Schott ebenfalls auf Platz vier, nach 1:48,76 Minuten fehlten der 36 Jahre alten Schwimmerin vom BPRSV nur 62 Hundertstel auf die Brasilianerin Laila Suzigan Abate auf dem Bronzerang (1:48,14). Zeit für Ärger war im Ziel aber nicht für Schott: Sofort nahm sie in der Bahn neben sich die Goldgewinnerin Grace Harvey aus Großbritannien (1:42,88) in den Arm und herzte ihre gute Freundin. „Es gibt kein besseres Gefühl, als mit meiner besten Freundin ein WM-Finale zu schwimmen“, postete die frisch gekürte Weltmeisterin Harvey auf Instagram, zusammen mit einem Bild von sich und Schott im Ziel.
Tanja Scholz, die in Singapur bereits zwei Goldmedaillen gewonnen hat und über 50m Freistil (S4) zum Kreis der Medaillenanwärterinnen gezählt hätte, musste auf ihren Start angeschlagen verzichten. Gina Böttcher qualifizierte sich auf gleicher Strecke fürs Finale und kam als Siebte nach 43,53 Sekunden ins Ziel. Im Vorlauf war die Potsdamerin ihre Jahresbestleistung geschwommen, schlug nach 43,29 Sekunden an. „Über die Saisonbestzeit heute Morgen freue ich mich, mit der Leistung vom Abend bin ich nicht so zufrieden“, sagte Böttcher nach ihrem Rennen. Dass sie sich ein wenig müde fühlte, ist nicht verwunderlich: Seit Montag wird die 24-Jährige jeden Tag bei Wettkämpfen gefordert. Nun hat sie einen Ruhetag, ehe am Samstag die 200m Freistil (S4) anstehen.
Für Naomi Maike Schwarz gab es bei ihrem dritten Start in Singapur einen fünften Platz auf den 100m Freistil (S12): Nach 1:03,03 Minuten schlug die Potsdamerin im Ziel an.