Lotti Hubert überrascht zum Start der Mannschaftsmeisterschaften

© Jo Kleindl

Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Wasserspringen in Berlin haben mit einer Überraschung begonnen. Im Wettbewerb vom 1m-Brett setzte sich bei den Frauen nämlich nicht Lena Hentschel (Berliner TSC) durch, die hierzulande zuletzt die klare Nummer eins in den Brettdisziplinen war und bei den Deutschen Meisterschaften im Mai gleich vier Titel bei ebenso vielen Starts bejubeln durfte. Diesmal musste sich die Favoritin mit 233,50 Punkten mit Platz zwei begnügen. Gold ging stattdessen an ihre Vereinskollegin Lotti Hubert mit 242,15, als Dritte komplettierte Elena Wassen (225,00) das rein Berliner Podium.

Für Hubert war es das erste Mal, dass sie auf dem höchsten Treppchen und damit auch vor Lena Hentschel landete. „Das fühlt sich sehr gut an, auch weil Lena einfach eine unfassbar gute Springerin ist“, freute sich die 21-Jährige, die ebenso wie Hentschel in den USA studiert. „Mein Trainer Christian Picker und ich sind sehr zufrieden, auch wenn ich weiß, dass da noch Potenzial nach oben besteht.“

 

Elena Wassen beim Comeback gleich doppelt auf dem Treppchen 

 

Glücklich war aber auch die Drittplatzierte Elena Wassen, die ja eigentlich Turmspringerin ist. Für die 25-Jährige war es der erste Wettkampf nach ihrer Handgelenk-OP im Mai, wegen der sie in diesem Jahr die WM und die FISU World University Games verpasst hatte. „Das hat sich schön angefühlt, endlich wieder einen Wettkampf zu springen, auch wenn es jetzt erstmal nur vom Ein-Meter-Brett war und da noch neun Meter fehlen zu meiner Turmhöhe. Aber es war ein weiterer Schritt auf dem Weg zurück“, sagte sie.

 

>> Zum Zeitplan und zu den Ergebnissen

 

Ein wenig höher hinaus ging es für sie dafür anschließend beim Turm-Synchronspringen an der Seite von Pauline Pfeif (Berliner TSC). Auch die WM-Zweite von Singapur im Einzel hat nach einem Bundeswehrlehrgang im Herbst noch Trainingsrückstand, so dass die beiden in Berlin ihre Serie überwiegend erst einmal aus fünf Metern Höhe absolvierten. Nur für die abschließende Rückwärtsschraube ging es für sie auf zehn Meter, auch diesen Sprung brachten sie ordentlich ins Wasser. Dank auch insgesamt sauberer Ausführung reichte es für Pfeif und Wassen trotz niedrigerem Schwierigkeitsgrad so zum Tagessieg mit 258,45 Punkten vor Charlotte Lederer und Jule Eisenberg (beide SC DHfK Leipzig/225,00), die in diesem Jahr bereits Silber bei der EM der Junior*innen geholt hatten.

 

Moritz Wesemann mit Favoritensieg vom 1m-Brett

 

Bei den Männern setzten sich im Turm-Synchronspringen in einem stark besetzten Feld die WM-Sechsten Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) und Luis Avila Sanchez (Berliner TSC) mit 405,24 gegen die EM-Zweiten Ole Rösler und Espen Prenzyna (beide WSC Rostock/356,07) durch. Damit liegen Eikermann und Avila Sanchez auch im Kampf um das deutsche Ticket für die Weltcup im Frühjahr 2026 vorn, für die bei diesen Mannschaftsmeisterschaften bereits die Startplätze vergeben werden. Die Wettkämpfe in Berlin werden noch bis Sonntag übrigens komplett im kostenpflichtigen Livestream bei Sporteurope.TV übertragen. Beginn der Vorkämpfe ist jeweils um 09:30 Uhr.

Einen Favoritensieg feierte am ersten Tag zudem Moritz Wesemann (SV Halle) vom 1m-Brett. Der Europameister gewann mit 417,80 Punkten souverän vor Lou Massenberg (Berliner TSC/382,00). „Das war ein starker Auftritt von ihm, der Lust macht auf die weitere Saison“, lobte Chef-Bundestrainer Christoph Bohm die Leistung von Wesemann.

 

Das sind die Wasserspringer*innen des Jahres 2025

 

Auch Deutschlands Wasserspringer*innen des Jahres 2025 stehen fest. Bei der Wahl, die von den Stützpunkten, den Bundestrainer*innen und der Abteilung durchgeführt wird, setzten sich in diesem Jahr Vizeweltmeisterin Pauline Pfeif und Europameister Moritz Wesemann durch, Nachwuchssportler des Jahres wurde Vizeeuropameister Ole Rösler. Als Trainer des Jahres wurde Christoph Bohm geehrt, als bester Nachwuchstrainer der Rostocker Michail Sachiasvili.

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