Lucas Matzerath WM-Sechster über 100m Brust, Anna Elendt im Finale

Lucas Matzerath schwimmt Brust

Bei der Athletenvorstellung vor dem WM-Finale über 100m Brust klatschte Lucas Matzerath drei, vier Mal kräftig in die Hände, so als wollte er sich selbst noch einmal Mut machen. Einmal mehr war 25-Jährige von der SG Frankfurt in Singapur mittendrin im Kreis der weltbesten Brustschwimmer. Und nach Platz sechs 2022, Rang fünf 2023 und zuletzt Platz sieben 2024 in Doha (QAT) sprang auch am Montag wieder ein absolutes Top-Ergebnis heraus: Mit 59,14 Sekunden schwamm Matzerath diesmal auf Rang sechs in der Welt. Direkt nach dem Anschlag war der Frankfurter zunächst noch als Siebter geführt worden, durch die Disqualifikation von Kirill Prigoda (NAB) rutschte er letztlich aber noch einen Platz weiter nach vorne.

„Körperlich war ich top drauf, mental war ich auch super eingestellt. Ich hatte richtig Bock auf das Rennen. Darum bin ich dann jetzt auch überrascht, dass es dann doch das Ergebnis ist, das es geworden ist“, sagte Matzerath. Offen hatte er am Vortag seine Podiumsambitionen betont. „Ich hatte mich jetzt zwar auch nicht drauf versteift, eine Medaille zu gewinnen, aber der Traum war natürlich da“, meinte er. „Mein Ziel war eigentlich, meine Bestzeit nochmal zu knacken, die ich ja im Vorlauf um eine Hundertstel knapp verfehlt habe.“

Dafür war der Deutsche aber wohl zu verhalten gestartet, auch zur Wende war er deshalb Sechster. Führender war zu diesem Zeitpunkt der Olympiasieger Nicolo Martinenghi (ITA), der am Vortag im Halbfinale beinahe ausgeschieden war, dessen Disqualifikation aber nach einem erfolgreichen Protest seines Verbandes zurückgenommen wurde. Auf der zweiten Bahn stürmte dann aber der Chinese Qin Haiyang noch an Martinenghi vorbei zum Sieg in 58,23 Sekunden. Für den Italiener blieb Silber in 58,58, Bronze ging an Denis Petrashov (KGZ/58,88).

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Lucas Matzerath konnte auf den zweiten 50 Metern nicht mehr ganz vorne eingreifen. „Ich konnte Nicolo, den Italiener, natürlich neben mir so ein bisschen im Augenwinkel sehen. Ich habe einfach gemerkt, dass er die letzten Meter dann doch noch weiter weg war, als er sein sollte. Weil das Schwimmerische ja eigentlich meine Stärke ist“, sagte er. Sein Fokus richtet sich nun auf den Brust-Sprint: „Morgen sind die 50 Meter. Neuer Start, neuer Fokus.“

Anna Elendt im Endlauf, Weltrekordlerin Lilly King ausgeschieden

Ins WM-Finale über 100m Brust hat es auch seine Vereinskollegin Anna Elendt geschafft. Ihre Zeit von 1:06,13 Minuten bedeutete in der Addition der beiden Halbfinalläufe Platz sieben. Die Frankfurterin, 2022 in Budapest (HUN) schon einmal WM-Dritte über diese Strecke, war im ersten Halbfinale an der Reihe gewesen und dort Fünfte geworden – danach hieß es Bangen, ob das für den Endlauf reichen würde. Wenige Minuten später stand fest: Es reichte, im zweiten Lauf waren nur noch zwei Schwimmerinnen schneller. Die beste Leistung im Halbfinale bot die US-Amerikanerin Kate Douglass mit 1:05,49 an.

„An sich war das Rennen ähnlich wie heute Morgen, also hat sich jetzt nicht schlecht angefühlt. Die Wände habe ich nicht ganz getroffen, ich bin ein bisschen abgerutscht. Aber mit einer 1:06,1 kann ich mich wirklich nicht beschweren“, sagte Elendt. „Jetzt im Finale zu sein, nimmt bei mir total den Druck raus, weil das war wirklich das Ziel, mal wieder Finale zu schwimmen. Jetzt will ich morgen einfach Spaß haben und versuchen nochmal, das Rennen noch ein bisschen besser auszuführen als gerade eben, und dann mal gucken, wo mich das so platziert.“ Ausgeschieden sind übrigens Weltrekordlerin Lilly King (USA/Neunte) ebenso wie Olympiasiegerin Ruta Meilutyte (LTU/13.).

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