Lukas Märtens will in Polen die Kurzbahn endlich lieben lernen

© Jo Kleindl
- 01.12.2025
Traumstarts sind bei einem Großevent besonders wertvoll. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in Paris (FRA) und auch zuletzt bei den Weltmeisterschaften in Singapur sorgte Lukas Märtens mit seinen Triumphen gleich zu Beginn der Schwimmwettkämpfe für Freudentaumel und verlieh damit dem deutschen Team Flügel. Wenn am Dienstag nun die ersten Medaillen bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL/02. 07. Dezember) vergeben werden, sind diesmal andere gefragt.
Das liegt einerseits daran, dass der erste Finalabschnitt am Dienstagabend (ab 19:00 Uhr im Livestream bei Eurovisionsport.com oder in der gleichnamigen App) diesmal mit den 400m Freistil der Frauen beginnt – mit Märtens‘ Magdeburger Vereinskollegin Isabel Gose an Position eins der Meldeliste. Aber andererseits auch daran, dass Lukas Märtens international bislang noch nie auf der Kurzbahn so richtig glänzen konnte.
„Ich gehe die Rennen in Polen ohne ganz große Erwartungen an. Natürlich würde ich mich freuen, wenn eine Medaille herausspringt, aber die große Bühne gehört diesmal wohl eher anderen“, meinte Märtens. Die Zurückhaltung ist dabei durchaus verständlich: Bei der Kurzbahn-WM 2021 belegte er auf seiner Paradestrecke nur Rang 22, in den folgenden Jahren nahm er gar nicht erst an Titelkämpfen auf der 25m-Bahn teil.
Im Vorjahr hatte ihn eine Erkältung zur Abreise von der Kurzbahn-WM in Budapest (HUN) gezwungen, noch vor dem ersten Wettkampftag. Auch diesmal machte Märtens in der Vorbereitung eine leichte Bronchitis zu schaffen. Trotzdem tritt der Champion diesmal im Osten Polens an, er will seine bislang eher schwierige Beziehung zur Kurzbahn unbedingt etwas aufhellen. Schließlich hat er in den vergangenen Jahren ja auch viel an seinen Wenden verbessert. Im WM-Finale von Singapur hatte insbesondere der gelungene letzte Abstoß eine vorentscheidende Bedeutung im Zweikampf mit Sam Short (AUS).
„Wir waren drei Wochen zum Höhentraining in Flagstaff (Arizona/USA), ich bin da gut durchgekommen. Deswegen sollte trotz ein paar Tagen Zwangspause nach der Rückkehr schon ein bisschen was gehen“, sagte Märtens. Der erste Schritt dafür wäre natürlich der Finaleinzug am Vormittag. In der EM-Meldeliste wird der deutsche Star mit seinem Langbahn-Weltrekord (3:39,96 Minuten) aus dem April allerdings nur auf Rang neun geführt, mehr als fünf Sekunden hinter Duncan Scott (GBR). Für sein zweites EM-Rennen, die 200m Freistil, ist Märtens sogar nur auf Rang 30 gelistet. Titelverteidiger über 400m Freistil ist übrigens Daniel Wiffen (IRL), der vor zwei Jahren in Otopeni (ROU) in 3:35,47 Minuten gewann. Märtens persönliche Kurzbahn-Bestzeit steht seit 2021 offiziell noch bei 3:43,64.











