Märtens wird vor Wellbrock Sportler des Jahres in Sachsen-Anhalt

©Jo Kleindl
- 10.12.2025
Im Wasser kam es in diesem Jahr nicht mehr zu direkten Duellen zwischen Deutschlands erfolgreichsten Schwimmern, bei den Sportlerwahlen am Jahresende ist das nun aber anders. Und zumindest im heimischen Bundesland lag Lukas Märtens dabei als Becken-Weltmeister von Singapur nun vor dem vierfachen Freiwasserchampion Florian Wellbrock. Traditionell fließt in Sachsen-Anhalt die Meinung der Fans zu 50 Prozent in das Ergebnis ein, die andere Hälfte der Abstimmung kommt über den regionalen Verband der Sportjournalisten.
Olympiasieger Märtens hatte in diesem Jahr erst Paul Biedermanns Weltrekord über 400m Freistil verbessert und dann den Karriere-Grand-Slam mit dem letzten noch fehlenden internationalen Titel vollendet. „Schön, dass die Anerkennung hier im Land auch wirklich da ist und dass Sportarten wie Schwimmen die Anerkennung bekommen, die sie verdient haben“, meinte Märtens im MDR-Interview zur Ehrung. Seine Ziele für das Jahr 2026 beschrieb er darin so: „Man kann die Erfolge jetzt nur noch wiederholen. Daran setze ich jetzt alles, in Paris bei der EM nächstes Jahr wieder ganz oben zu stehen auf meiner Paradestrecke 400 Meter Kraul, aber mich aber auch mal auf anderen Strecken ganz oben zu etablieren. Das wäre jetzt der nächste Schritt. Ich werde dieses Jahr zwar noch 24, aber ich denke, wir haben noch ein paar Jahre Freude.“
Persönlich entgegennehmen konnte Märtens die Auszeichnung als Sachsen-Anhalts Sportler des Jahres am Montag übrigens nicht, da er bereits auf dem Weg nach Australien war. Nach den Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL) steht dort am Freitag in Brisbane noch ein internationaler Einladungswettkampf namens „Australia versus The World“ an. Zusammen mit Teamkollege und WM-Finalist Oliver Klemet trifft Märtens dabei auf seine australischen Dauerrivalen Sam Short und Elijah Winnigton. Beide haben in den Jahren zuvor ebenfalls schon WM-Gold gewonnen.
„Neben den beiden Jungs ist es gar nicht immer so leicht zu schwimmen. Deswegen nehme ich die Herausforderung gern an. Es ist auch ganz spannend, den direkten Vergleich schon im Winter mal zu haben“, sagte Märtens dazu. „Außerdem war ich noch nie in Australien und denke, ich werde da auch sonst noch eine spannende Zeit haben.“ Denn nach dem Wettkampf steht dann noch eine Woche Training und auch etwas Sightseeing in der Olympiastadt von 2032 an. Nach der Rückkehr wartet dann der Besuch bei der Ehrung von Deutschlands Sportler*innen des Jahres in Baden-Baden an.
Einzelheiten zum Wettkampfformat von „Australia versus The World“ wurden erst jetzt kurzfristig vorgestellt, über alle Disziplinen hinweg gibt es dabei eine Punktewertung. Der/Die Sieger*in bekommt jeweils fünf Punkte, dahinter werden drei, zwei und ein Punkt verteilt. Beim 400m-Rennen gibt es allerdings alle 100 Meter einen weiteren Bonuspunkt.
Da Märtens im Normalfall sehr schnell angeht, dürfte ihm das Format liegen. Und Silber bei der Kurzbahn-EM hat ja auch gezeigt, dass er gut in Form ist. „Ich bin in Polen Kurzbahn-Bestzeiten geschwommen, insgesamt war das ein solider Auftritt. In Australien könnte es vielleicht sogar noch etwas schneller gehen“, meinte Märtens. Denn nach dem Höhentrainingslager in Flagstaff (Arizona/USA), wo übrigens auch die Australier zeitgleich übten, hatte Märtens eine Bronchitis gebremst. Ein paar Tage konnte er deswegen nicht ins Wasser, die EM schwamm er dann quasi ohne Vorbelastung. „Wenn die kurzfristige Anreise und die Zeitumstellung jetzt nicht zu schlauchen, wird das sicher ein toller Wettkampf. Das ist in einem so schwimmbegeisterten Land wie Australien miterleben zu können, wird bestimmt eine tolle Erfahrung.“











