Melvin Imoudu als WM-Fünfter wieder nah dran an den Medaillen

- 30.07.2025
Mit der Aufnahme der 50m Brust in das olympische Programm für 2028 in Los Angeles (USA) hat sich auch für Brustschwimmer Melvin Imoudu eine zusätzliche Perspektive eröffnet. „Nachdem die 50 Meter nun olympisch geworden sind, möchte ich hier gern noch weiter angreifen. Da ist es auf jeden Fall eine gute Ausgangsposition, Fünfter der Welt zu sein“, so der Potsdamer. Denn genau dieses Top-Ergebnis erreichte Imoudu am Mittwoch im WM-Finale von Singapur mit seiner Zeit von 26,74 Sekunden.
Wie schon bei den Olympischen Spielen in Paris (FRA) fehlte dabei nicht viel zu einer Medaille. Zum Chinesen Qin Haiyang (26,67) auf dem Bronzerang waren es lediglich sieben Hundertstel; zu Platz vier und Ivan Kozhakin (NAB/26,73) sogar nur eine. „Beim Anschlag habe ich etwas Zeit liegen lassen, weil ich noch einen kleinen Extrazug reinquetschen musste, weil ich nicht so perfekt an die Wand gekommen bin“, erklärte Imoudu die fehlenden Zentimeter. Trotzdem zog der 26-Jährige, der auch über die 100m Brust den Endlauf nur knapp verpasst hatte, ein positives Fazit. „Ich denke, ich kann zufrieden sein. Auch wenn ich gern noch etwas schneller gewesen wäre, gerade weil alles wieder so knapp war.“ Gold im Brustsprint ging an den Italiener Simone Cerasuolo (26,54), Silber an den unter neutraler Flagge schwimmenden Russen Kirill Prigoda (26,62).
Josha Salchow kratzt als Elfter über 100m Freistil am deutschen Rekord
Ein starkes Rennen liefert im Halbfinale über 100m Freistil auch Josha Salchow ab. Der 26-Jährige vom SV Nikar Heidelberg belegte in 47,88 Sekunden Rang elf und blieb damit nur knapp über seinem deutschen Rekord aus dem Vorjahr (47,80), mit dem er in Paris Olympia-Sechster geworden war. „Ich bin super zufrieden mit meinem Rennen, ich bin nur knapp über meiner Bestzeit geblieben“, sagte Salchow. „Und ich habe nach Olympia schließlich lange pausiert, bin hier trotzdem auf dem gleichen Level wie in Paris, das freut mich. Man sieht allerdings, dass die Jungs vorn immer schneller werden. Mein Trainer und ich haben gedacht, dass eine 47er Zeit fürs Finale reicht.“
Trotzdem ist sein Auftritt in Singapur aller Ehren wert: Seit mehr als 20 Jahren stand wieder ein deutscher Sprinter auf dieser Strecke in einem WM-Halbfinale. Und das, nachdem es zu Beginn des Jahres im Training noch gar nicht gut gelaufen war für Salchow, und trotz der Doppelbelastung durch seine Bachelorarbeit, die er noch kurz vor WM-Start abgegeben hatte.
>> Alle WM-Ergebnisse vom Schwimmen
Im Halbfinale ging ordentlich die Post ab, vor allem im zweiten Lauf, in dem auch Salchow war. Mit Jack Alexy, der mit 46,81 US-Rekord schwamm, und David Popovici (ROU/46,84) blieben gleich zwei Athleten unter 47 Sekunden. Am Ende schafften sieben Aktive aus dem zweiten Halbfinale den Sprung in den Endlauf, aus dem ersten lediglich Sieger Kyle Chalmers (AUS). Ausgeschieden ist überraschend der Olympiasieger, Weltrekordler und Titelverteidiger Pan Zhanle (CHN), der als Zehnter nur einen Platz vor Josha Salchow rangierte.
Superstar Léon Marchand mit Fabel-Weltrekord schon im Halbfinale
Für den ersten Weltrekord dieser Weltmeisterschaften sorgte am Mittwoch Frankreichs Superstar Léon Marchand. Der vierfache Olympiasieger von Paris setzte über 200m Lagen mit 1:52,69 Minuten bereits im Halbfinale die neue Referenz. Die bisherige Bestmarke von Ryan Lochte (USA/1:54,00) aus dem Jahr 2011 unterbot Marchand dabei um fast anderthalb Sekunden. „Ich kann es selbst gar nicht glauben“, meinte Marchand. „Ich habe mich richtig gut gefühlt heute, deswegen hatte ich mich sehr auf das Rennen gefreut.“ Und womöglich kann er im Finale am Donnerstag ja sogar nochmal nachlegen.