Moritz Wesemann als Sechster vom 3m-Brett „einfach nur happy“

Moritz Wesemann im Sprung

Einen Tag nach dem WM-Silber von Pauline Pfeif im Turmspringen hat Moritz Wesemann dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) direkt die nächste Top-Platzierung im Wasserspringen beschert. Der 23-Jährige vom SV Halle sprang im Finale vom 3m-Brett auf Rang sechs – es war sein bestes WM-Ergebnis im Einzel nach zuvor zweimal Platz sieben, zudem sammelte er mit 467,10 so viele Punkte wie noch nie im internationalen Vergleich. „Ich bin einfach nur happy“, meinte er. „Beste Wettkampfplatzierung bei einer WM, und höchste Punktzahl, die ich je international gesprungen bin. Das gibt mir einfach sehr viel Hoffnung für die Zukunft“, so Wesemann. „Ich bin unfassbar zufrieden.“

Der gestrige Silber-Coup von Teamkollegin Pauline Pfeif habe ihn dabei noch einmal extra motiviert, auch wenn er aufgrund seines eigenen Wettkampfs am Abend nicht mehr groß mitfeiern konnte. „Das hat mich extrem gefreut, ich ziehe meinen Hut vor Paulines Leistung. Und mich hat das auch nochmal zusätzlich gepusht heute“, sagte Wesemann. Ohnehin hatte der Hallenser noch vor Beginn der WM-Wettkämpfe verlauten lassen, dass er beim Betreten des Singapurer OCBC Aquatics Centre direkt ein gutes Gefühl gehabt hatte. „Ich wusste einfach, das ist meine Halle, und ich weiß, dass ich hier eine gute Leistung zeigen kann.“

Und genau so kam es dann ja auch. Wie zuvor im Halbfinale lieferte Wesemann auch im Finale wieder einen durchweg gelungenen Auftritt ab. Nach einem schönen Delfinsalto war er direkt drin im Wettkampf, der doppelte Schraubensalto war ebenfalls sehr sauber, der Auerbach hervorragend. Sogar der Rückwärtssalto, sein Wackelsprung, war an diesem Tag mehr als solide. „Alles hat super geklappt, insbesondere mit der Leistung bei dem Sprung bin ich sehr zufrieden“, meinte Wesemann, der den Wettkampf danach mit weiteren starken Versuchen beim 4,5-fachen Salto vorwärts und beim dreifachen Schraubensalto erfolgreich abschloss. „Beim letzten Sprung hätte noch ein bisschen mehr kommen können, aber sonst bin ich absolut zufrieden. In der Saison nach Olympia, in der viele erstmal ein bisschen was rausnehmen, konnte ich mich jetzt nochmal steigern. Und ich weiß, dass ich noch so viel Potenzial in verschiedenen Sachen habe, um da weiter anzugreifen.“

Gold ging in Singapur an Osmar Olvera aus Mexiko, der sich in einem hochklassigen Finale mit 529,55 Punkten gegen die beiden Chinesen Cao Yuan (522,70) und Wang Zongyuan (515,55) durchsetzte. Letzterer hätte als erster Mann sein viertes WM-Gold in Folge in einer Einzeldisziplin gewinnen können, wurde diesmal aber vom Mexikaner entthront.

Bei den Frauen stehen beide deutschen 3m-Springerinnen im Halbfinale

Ins Finale vom 3m-Brett würde bei den Frauen gerne auch Lena Hentschel (Berliner TSC), jetzt steht die EM-Dritte zumindest mal im Halbfinale. Mit 268,85 Punkten überstand die Berlinerin als 17. ebenso den Vorkampf wie ihre Synchronpartnerin Jette Müller (WSC Rostock) einen Platz hinter ihr (268,65). Die beste Leistung der ersten Runde zeigte Chen Jia (CHN/342,95).

Hentschel hatte gleich zu Beginn beim Rückwärtssalto gepatzt, startete danach aber eine Aufholjagd und schaffte so noch den Sprung unter die besten 18. „Ich habe gefightet und bin glücklich mit den anderen vier Sprüngen“, sagte sie. In den vergangenen Tagen war die 24-Jährige gesundheitlich auch leicht angeschlagen gewesen. „Das hat mich aber heute nicht mehr gestört, ich bin wieder fit“, betonte Hentschel.

Auch Jette Müller war froh, die erste Hürde gemeistert zu haben. „Vorkämpfe sind immer schwierig, aber ich bin im Großen und Ganzen zufrieden“, sagte sie. Lediglich beim Auerbach, eigentlich einer ihrer Paradesprünge, hatte sie im Vorkampf einen Wackler, der aber ohne Konsequenzen blieb. Nachdem die Saison für die 21-Jährige anfangs noch zäh verlaufen war, ist sie in Singapur nun wieder ganz die Alte. „Ich bin ja im Herbst nach Dresden gewechselt. Neuer Trainer, neues Umfeld, das ist am Anfang immer ein bisschen schwierig. Aber ich habe immer weitergearbeitet und bin jetzt zum Saisonhöhepunkt in Bestform, so wie es sein soll“, so Müller.

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