Moritz Wesemann holt als WM-Sechster vom 1m-Brett Schwung für die nächsten Aufgaben

- 27.07.2025
Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaften in Singapur war bei Moritz Wesemann schon seit Tagen greifbar gewesen. „Ich bin heiß auf die Wettkämpfe“, verriet der Wasserspringer vom SV Halle, „ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich in die Halle komme und habe richtig Bock.“ Am Sonntag hatte der 23-Jährige nun seinen ersten Einzelauftritt bei dieser WM. Im Finale vom 1m-Brett erreichte der Europameister mit 386,70 Punkten Platz sechs. Gold ging an den Chinesen Zheng Jiuyuan (443,70) vor Titelverteidiger Osmar Olvera (MEX/429,60) und Yan Siyu (CHN/405,50).
Dabei hatte Wesemann diese nicht-olympische Disziplin im Vorfeld gar nicht speziell vorbereitet. „Ich hatte bisschen gepokert und das Ein-Meter-Brett nicht viel trainiert. Die Auerbachschraube habe ich sogar seit der EM nicht mehr gemacht, und auch hier vor dem Wettkampf einen einzigen Anlauf gemacht vom Ein-Meter-Brett. Aller Fokus ist auf den drei Metern und dem Drei-Meter-Synchronspringen“, erklärte er. Dieses findet direkt morgen statt (Vorkampf ab 04:00 Uhr deutscher Zeit, Finale ab 10:00 Uhr), das Einzelfinale dann am Donnerstag und Freitag.
„Ich habe heute auf jeden Fall Schwung mitgenommen“, sagte Wesemann. „Ich bin ein bisschen vorsichtig gewesen bei ein paar Sprüngen, habe aber auch Sachen gezeigt, an denen ich arbeiten wollte nach dem Vorkampf, die mir Mut geben für morgen. Vor allem der letzte Sprung, dass ich da aggressiv rangegangen bin und dann wirklich nochmal einen schönen Sprung gezeigt habe, gibt mir einfach Mut und Zuversicht für morgen”, so der Hallenser.
>> Alle WM-Ergebnisse vom Wasserspringen
Erstmals seit zwölf Jahren hatten es sogar wieder zwei Deutsche ins 1m-Finale geschafft. Unter insgesamt 59 Startern im Vorkampf hatte sich auch Lou Massenberg (Berliner TSC) durchsetzen können. Im Finale am Abend sprang der 24-Jährige dann als Neunter mit 360,45 in die Top Ten und konnte damit ebenso wie Wesemann sowohl seine Punktzahl als auch die Platzierung aus der Qualifikation nochmal steigern.
„Ich bin sehr zufrieden“, meinte er. „Ich habe im Finale nochmal aufgestockt und den Auerbach gehechtet probiert, ich glaube, das muss man in dem Feld hier. Und unterm Strich habe ich mich gesteigert zum Vorkampf, bin nochmal einen Platz nach vorne gekommen. Ich kann nur zufrieden sein mit dem, was ich hier erreicht habe bei meinem ersten Einzelfinale einer WM. Das ist auf jeden Fall eine Riesenbestätigung für mich selbst und zeigt mir einfach, dass der Weg richtig ist.“ Nachdem das vergangene Jahr schwierig verlaufen war und eine Verletzung ihm jede Olympiachance geraubt hatte, blickt Massenberg nun optimistisch in die Zukunft. „Ich weiß, dass ich im nächsten Jahr auf jeden Fall auch wieder von drei Metern angreifen werde, um da ähnlich gute Ergebnisse erzielen zu können.“