„So viele schöne Momente“: Laura Riedemann beendet ihre Karriere

- 11.09.2025
Im Privaten hielt das Jahr 2025 für Schwimmerin Laura Riedemann schon vor einigen Monaten eine große Veränderung bereit, schließlich hat sie im April ihren langjährigen Freund Pascal geheiratet. Nun hat für die 27-Jährige vom SV Halle auch in sportlicher Hinsicht ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Am Mittwoch erklärte Riedemann ihren Rücktritt und verabschiedete sich damit offiziell vom Leistungssport, nachdem sie in dieser Saison bereits kürzergetreten war.
„Mit einem weinenden und einem lächelnden Auge beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt für mich. So viele schöne Momente und wertvolle Erfahrungen konnte ich durch das Schwimmen sammeln“, schrieb sie auf Instagram. „Dabei bin ich unglaublich tollen Menschen begegnet, die zu engen Freunden geworden sind. Doch wo ein Kapitel endet, beginnt ein nächstes. Und diesem blicke ich neugierig und zuversichtlich entgegen und freue mich auf die neuen Herausforderungen, die auf mich warten.“ Die Nachricht schließt mit: „Danke Schwimmsport, du wirst immer ein Teil von mir bleiben.“
In den vergangenen Jahren war Riedemann zumeist Deutschlands schnellste Rückenschwimmerin gewesen. Zweimal unterstützte sie bei Olympia die Lagenstaffel des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV), erreichte dort die Plätz neun (Tokio/JPN 2021) und elf (Paris/FRA 2024). Bei Welt- und Europameisterschaften war sie auch im Einzel am Start. Jeweils elfte Plätze über 100m Rücken bei der WM 2019 in Gwangju (KOR) und der EM 2018 in Glasgow (GBR) waren dort ihre besten Ergebnisse. „Die Olympischen Spiele waren ganz sicher die Highlights, aber auch alle anderen internationalen Wettkämpfe mit der Nationalmannschaft waren eine Ehre für mich. Das werde ich vermissen: Dieses Gefühl, in der Halle zu sein, und dann die Aufregung vor dem Start“, sagte Laura Riedemann.
Dass mit Lise Seidel (SC Chemnitz von 1892) eine junge Rückenschwimmerin in ihre Fußstapfen tritt, die bei der WM in Singapur über 200m Rücken sogar das Finale erreichte, freut Riedemann sehr und lässt sie mit einem guten Gefühl abtreten. „Es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickelt hat und dass da jemand nachkommt, der auch in Zukunft die Rückenstrecke gut besetzen kann“, sagte sie. Die Hallenserin selbst will dem Schwimmsport ebenfalls verbunden bleiben. „Ich wurde von meinem Verein schon gefragt, ob ich nicht bei den Masters mitschwimmen möchte. In ein paar Jahren kann ich mir das durchaus vorstellen. Ich möchte auch meinen Trainerinnenschein machen, vielleicht auch den Rettungsschwimmerinnenschein, um dann später mal mit Kindern zu arbeiten“, so Riedemann.
Erst einmal will sie aber ihr Lehramtsstudium für Deutsch, Sozialkunde und Sport am Gymnasium abschließen. Die Examensarbeit hat sie absolviert, im Herbst stehen nun die schriftlichen und mündlichen Prüfungen an – und wenn alles gut geht, startet sie im kommenden April dann ins Referendariat. Der Hallischen Studierendenschaftszeitschrift verriet Riedemann bereits, wo sie sich in zehn Jahren sieht: „Gerne mit zwei Kindern, einem Hündchen und als Lehrerin an einer Schule in Halle.“