So wirst du zum Ice Instructor: Was Coaches zum Eisschwimmen wissen sollten

© Serwus Burghausen
- 06.10.2025
Über Jahrzehnte ist Stefan Hetzer bereits als Schwimmtrainer tätig und hat sich, neben vielen sportlichen Erfolgen, immer auch um die Entwicklung neuer Trendsportarten im Schwimmsport gekümmert. So in den 1990er-Jahren, als es darum ging, das Freiwasserschwimmen als neue Disziplin in Deutschland zu etablieren, woran er zusammen mit Christof Wandratsch maßgeblich beteiligt war.
Auch Hetzer musste damals noch einiges dazulernen, schließlich waren die Rahmenbedingungen dort ganz anders als im Becken. Gleiches gilt für das Eisschwimmen, das seit diesem Jahr als offizielle Sportart im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) verankert ist. Hetzer, der sich für die Rennen im kalten Wasser begeistert und mit den „Burghausen Open“ seit vielen Jahren eines der größten Events im Eisschwimmen hierzulande auf die Beine stellt, kann jedem Coach deshalb nur raten, sich über die Besonderheiten dieser Sportart zu informieren und entsprechend weiterzubilden.
Zwar berechtigt die Ausbildung zu einer/einem lizenzierten Schwimmtrainer*in im DSV grundsätzlich dazu, sowohl Becken-, Freiwasser- als auch Eisschwimmen zu trainieren. „Trotzdem gibt es einiges, was man als Trainer*in beachten sollte“, sagt Stefan Hetzer, „sowohl was die medizinischen und rechtlichen Grundlagen angeht als auch die Technik, die sich beim Eisschwimmen zum Teil unterscheidet.“ So wird beispielsweise aus dem Wasser gestartet, und der Kopf muss sowohl beim Start als auch bei den Wenden spätestens nach einer Tauchphase von fünf Metern wieder über der Wasseroberfläche sein. Rollwenden sind generell nicht erlaubt.
Der DSV bietet deshalb für alle Interessierten eine Zertifikatsausbildung „DSV Ice-Swimming-Instruktor“ an (keine Pflichtveranstaltung). Diese wird jährlich am Deutschen Ausbildungszentrum Eisschwimmen in Burghausen durchgeführt, das von Hetzer geleitet wird. In diesem Jahr findet die Fortbildung an drei Terminen ab 25. Oktober statt, Anmeldeschluss dafür ist der 12. Oktober. Lehrgangsinhalte sind neben der Theorie des Eisschwimmens sowie medizinischen und rechtlichen Grundlagen und den Wettkampfbestimmungen auch eine aktive Wettkampf-Hospitation bei den „Burghausen Open“ (13. Dezember) sowie Selbstversuche im kalten Wasser. Die Veranstaltung über insgesamt 30 Unterrichtseinheiten wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Da sich das Eisschwimmen im DSV noch in der Aufbauphase befindet, ist diese vom Bayerischen Schwimmverbandes organisierte Fortbildung die einzige, die aktuell angeboten wird. „Wenn die entsprechende Nachfrage da ist, bieten wir im Deutschen Ausbildungszentrum Eisschwimmen in Burghausen aber gerne weitere Fortbildungen an“, betont Stefan Hetzer. Zusätzlich sollen regelmäßig Aus- und Fortbildungen für Kampf- und Schiedsrichter*innen zum Eisschwimmen stattfinden, die bei der DSV-Schwimmakademie aufgeführt werden.