Toller EM-Abschluss mit Medaillen für Maya Werner und Cedric Büssing

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Zum Abschluss der Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL) gab es noch zwei weitere Medaillen für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) durch Maya Werner und Cedric Büssing zu feiern. Außerdem sorgten die DSV-Frauen um Welt- und Europameisterin Anna Elendt am Sonntag auch noch für zwei deutsche Staffelrekorde.

Werner kraulte über 1500m Freistil in 15:47,00 Minuten auf der Außenbahn eins sehr souverän zur Silbermedaille. Die 20-Jährige vom SC Magdeburg musste mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit nur Topfavoritin Simona Quadarella (ITA/15:29,93) den Vortritt lassen. Bronze sicherte sich Ajna Késely (HUN/15:51,73). „Ich hatte nicht mal eine Meldezeit, weil ich diese Strecke lange nicht mehr geschwommen bin. Dann habe ich einfach mein eigenes Rennen durchgezogen, bin extra auch ein wenig vorsichtiger angegangen. Dass am Ende Silber dabei herausspringt, habe ich überhaupt nicht erwartet. Zumal ich am Morgen nicht ganz so gut gefühlt hatte“, so Werner. „Zwei EM-Medaillen stimmen mich richtig froh, da freut man sich schon auf den nächsten Sommer.“ Dort ist im August dann die EM auf der 50m-Bahn in Paris (FRA) der Saisonhöhepunkt.

 

Büssing schwimmt in Lublin so schnell wie nie zuvor 

 

Über 400m Lagen schwamm Cedric Büssing in Polen zweieinhalb Sekunden schneller als je zuvor. In 4:03,51 Minuten sicherte sich der 22-Jährige von der SG Essen in einem umkämpften Rennen Bronze hinter Alberto Razzetti (ITA/3:58,79) und Max Litchfield (GBR/4:03,25). Damit gerechnet hatte der Olympia-Achte von Paris selbst nicht unbedingt. „Ich hatte nicht den besten Sommer, habe dem Prozess aber weiter vertraut. Das hat sich hier nun ausgezahlt, das macht dann natürlich Spaß“, sagte Büssing.

 

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Über 4x50m Lagen verbesserten Nina Holt (SC Magdeburg), Anna Elendt (SG Frankfurt), Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) und Nina Jazy (SG Essen) den 16 Jahre alten deutschen Rekord gleich zweimal an einem Tag. Erst im Vorlauf auf 1:45,15 Minuten, im Finale dann auf 1:44,71. Damit belegte das DSV-Quartett am Ende Rang fünf. Der Sieg ging an die Niederlande (1:42,83), bei der Startschwimmerin Marrit Steenbergen über 50m Rücken bereits ihren fünften Europarekord bei diesen Titelkämpfen aufstellte. Zusammen mit der Prämie für die beste EM-Leistung kommt die 25-Jährige damit auf insgesamt 40.000 Euro Zusatzprämie.

Top-Platzierungen gab es am letzten EM-Tag auch noch auf den 50m-Strecken, die bekanntlich ab 2028 zum Olympiaprogramm gehören. Brustschwimmer Melvin Imoudu (Potsdamer SV) kam in 26,07 Sekunden wie schon bei der WM in Singapur auf Rang fünf. Direkt dahinter wurde sein Vereinskollege und Trainingspartner Malte Gräfe Sechster, der 18-Jährige verbesserte dabei den deutsche Jahrgangsrekord ein drittes Mal bei diesen Titelkämpfen auf nun 26,12. Gold gewann Simone Cerasuolo (ITA/25,67).

Youngster Gräfe schwamm danach auch in der Lagenstaffel, belegte dort gemeinsam mit Vincent Passek (Berliner TSC), Maurice Grabowski (SC Wiesbaden) und Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg) in 1:32,46 Rang sieben. Der Titel ging hier an Italien (1:30,49).

Bei den Frauen kam 200m-Europameisterin Anna Elendt beim 50m-Sprint in 29,69 Sekunden auf Rang sieben. Es gewann erneut 100m-Siegerin Eneli Jefimova (EST) mit Meisterschaftsrekord (28,91). Über 50m Rücken stellte Sara Curtis (ITA) in 25,49 Sekunden sogar einen (später noch einmal von Marrit Steenbergen verbesserten) Europarekord auf, kurz darauf wurde die 19-Jährige über 50m Freistil in 23,41 Sekunden dann noch einmal Zweite hinter Katarzyna Wasick POL/23,20). Bei den Männern war Jere Hribar (CRO/20,70) der schnellste Schwimmer dieser Titelkämpfe, dahinter verbesserte Nikita Sherement (UKR) den Junioren-Weltrekord auf 20,81.

 

Deutschland mit neun Medaillen bei dieser Kurzbahn-EM

 

Mit insgesamt drei Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen belegte das DSV-Team im Medaillenspiegel am Ende Rang vier hinter Italien (9/5/6), Niederlande (7/4/2) und Großbritannien (3/4/4). In der Nations Trophy, in der auch alle weiteren Finalplätze berücksichtigt werden, lag man sogar vor den Briten auf Rang drei. Bundestrainer Stephan Wittky zog aber nicht nur deswegen ein positives Fazit. „Nach den erfolgreichen Weltmeisterschaften in Singapur sehen wir uns weiter in der Erfolgsspur. Dass bei dieser EM neben unseren gestandenen Stars auch viele junge Aktive auf sich aufmerksam machen konnten, gibt uns viel Schwung für die kommenden Monate.“

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