Trotz starkem Abschluss: Timo Barthel und Moritz Wesemann werden Achte im 3m-Synchronspringen

- 28.07.2025
Der Grat zwischen Jubel und Enttäuschung ist beim Wasserspringen so schmal wie bei kaum einem anderen Sport. Schon kleinste Fehler können bei dieser so komplexen Sportart große Auswirkungen machen, diese Erfahrung musste am Montag leider auch das deutsche Paar mit Timo Barthel und Moritz Wesemann im 3m-Synchronspringen machen. Im vierten Durchgang des WM-Finales von Singapur patzte Barthel beim Anlauf; er konnte den Sprung danach zwar noch ausführen, bekam beim Auerbachsalto aber nur noch zweieinhalb statt wie vorgesehen dreieinhalb Umdrehungen hin, bevor er eintauchte. Das bedeutete null Punkte und das jähe Ende aller Medaillenhoffnungen für die amtierenden Europameister. Am Ende belegten die beiden Hallenser mit 319,89 Punkten Rang acht. Gold ging an Wang Zongyuan und Zheng Jiuyuan aus China (467,31) vor Mexiko (449,28) und Großbritannien (405,33).
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Bis zu dem erwähnten Fehler lagen die Deutschen gut im Rennen, waren nach drei Runden Sechste und mittendrin im Kampf um Edelmetall. Das, was dann passierte, erklärte Timo Barthel später so: „Ich dachte, ich kann noch abspringen und kriege es hin. Aber dann im letzten Absprung habe ich gemerkt, wenn ich den Sprung durchziehen will, verletze ich mich. Das Risiko bin ich nicht eingegangen, zumal es wahrscheinlich auch dann eine Null geworden wäre, eine Rückenlandung. Und deswegen habe ich zweieinhalb Saltos anstatt dreieinhalb Saltos gemacht und den Sprung aus Sicherheitsgründen abgebrochen.“
Danach konnte man die Situation schnell abhaken und den Wettkampf mit zwei schönen Sprüngen beenden. Die Auerbachschraube im fünften und der 4,5-fache Salto vorwärts im letzten Durchgang waren der dritt- beziehungsweise viertbeste Sprung des ganzen Feldes in der jeweiligen Runde – das zeigt, was drin gewesen wäre. „Wir hatten uns natürlich mehr erhofft. Eine Medaille wäre extrem schwer geworden, wir hätten aber das Potenzial gehabt“, meinte Wesemann. „Aber so ist es halt, das nehmen wir jetzt mit und lernen daraus. Es ist erst der Anfang von vier Jahren. Und wir haben heute auch viel Positives gezeigt.“ Auch Barthel richtete den Blick schnell wieder voraus in Richtung des großen Ziels Olympia 2028. „Ich trainiere erst seit dreieinhalb Monaten wieder und wir haben hier ein paar schöne Sachen gezeigt. Daran würde ich gerne festhalten und nicht am heutigen Ergebnis, sondern auch daran, was wir im Training gezeigt haben.“
Für beide steht ab Donnerstag nun noch das 3m-Einzel an. „Da geht es hauptsächlich auch wieder darum, schöne Sprünge zu zeigen, erstmal Richtung Finalplatzierung. Natürlich ist das auch ein heftiger Vorkampf, da muss man auch schauen, was passiert“, so Wesemann. Sein Synchronpartner jedenfalls glaubt an ihn. Barthel: „Er hat da meiner Meinung nach sehr gute Chancen.“
Synchron-Turmspringerinnen landen auf Rang zwölf
Nicht ins WM-Finale schafften es die Turm-Synchronspringerinnen. Pauline Pfeif und Carolina Coordes (beide Berliner TSC) belegten mit 253,68 Punkten Rang zwölf, nur die besten Acht kamen weiter.
Technisch waren die Sprünge ordentlich, bloß beim Eintauchen spritzte es das eine oder andere Mal ein wenig zu viel. „Bei meiner ersten WM war ich schon aufgeregt. Die ganze Atmosphäre hat eine Rolle gespielt, das war alles neu für mich. Das habe ich so noch nie erlebt“, sagte WM-Debütantin Coordes. Pfeif meinte: „Wir können es deutlich, deutlich besser. Vielleicht sollte es heute einfach nicht sein. Das war jetzt unser erster Auftritt auf der großen Weltbühne, und wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Wir können auf jeden Fall von hier mitnehmen, dass wir super synchrone Sprünge gemacht haben.“ Mit EM-Bronze in Belek (TUR) sowie Silber bei den FISU World University Games in Berlin hatte das Paar in diesem Jahr bereits mehrfach sein Potenzial bewiesen.